Deutschland

Zinssatz von drei Prozent für Mittelstands-Kredite mit 100 Prozent Staatshaftung

Mittelständler sollen trotz Corona-Krise bei den neuen Hilfskrediten der Regierung einen Zinssatz von drei Prozent pro Jahr zahlen.
06.04.2020 12:18
Aktualisiert: 06.04.2020 12:18
Lesezeit: 1 min
Zinssatz von drei Prozent für Mittelstands-Kredite mit 100 Prozent Staatshaftung
Der Mittelstand fordert Unterstützung von der Regierung. (Foto: dpa)

Mittelständler sollen trotz Corona-Krise bei den neuen Hilfskrediten der Regierung einen Zinssatz von drei Prozent pro Jahr zahlen. Das geht aus einem internen Papier hervor, das der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorlag. Das sogenannte Corona-Kabinett will die neuen Maßnahmen für den Mittelstand am Mittag beschließen.

Der Staat übernimmt dann bei Krediten bis zu 800.000 Euro 100 Prozent des Ausfallrisikos, die Banken sind damit zeitlich begrenzt bei diesen Darlehen aus der Haftung raus. In der Regel sollen Mittelständler drei Monatsumsätze aus dem Jahr 2019 als Hilfskredit bekommen. Bei Firmen mit elf bis 49 Mitarbeitern liegt die Obergrenze bei 500.000 Euro, bei über 50 Beschäftigten sind es 800.000 Euro. Die Laufzeit der Darlehen ist auf zehn Jahre angelegt, wovon zwei Jahre tilgungsfrei sein können.

Die Unternehmen dürfen bis Ende 2019 nicht in Schwierigkeiten gewesen sein, um diese Hilfe mit kompletter Staatshaftung zu bekommen. Im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre müssen Gewinne nachgewiesen werden. Dafür werden für die Kredite dann aber keine Sicherheiten mehr benötigt und auch die Risikoprüfung entfällt. So können Firmen in der Krise schneller an Geld kommen. Die EU-Kommission hatte bereits am Freitagabend grünes Licht für eine komplette Staatshaftung bei Krediten bis 800.000 Euro gegeben.

Für Kleinstunternehmen bis zehn Mitarbeitern hat die Bundesregierung bereits Zuschüsse beschlossen, die überwiegend nicht zurückgezahlt werden müssen. Für größere Firmen ab 250 Mitarbeitern ist der neue Wirtschaftsstabilisierungsfonds vorgesehen. Er soll mit Garantien und Staatsbeteiligungen in der Krise Insolvenzen vermeiden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Finanzen
Finanzen Frankreichs Schulden bedrohen Europa: Kommt jetzt die Eurokrise zurück?
23.11.2025

Steigende Zinsen, explodierende Schulden, nervöse Märkte: Europa erlebt ein gefährliches Déjà-vu. Immer mehr Experten warnen vor einer...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 645 Millionen Euro Verlust: Cannabis-Betrug und Geldwäsche-Netzwerk erschüttern Europa
23.11.2025

Europa ist von einem der größten Cannabis-Investmentbetrugsfälle der letzten Jahre erschüttert worden, der Anleger in mehreren Ländern...

DWN
Finanzen
Finanzen Ukraine-Friedensplan: Welche Aktien vom Ende des Ukraine-Krieges profitieren könnten – und welche nicht
23.11.2025

Frieden bedeutet nicht nur geopolitische Stabilität, es zieht auch ein gigantisches Investitionsprogramm nach sich. Wer auf die richtigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kritische Rohstoffe: Ein Fund in Grönland sorgt für Streit
23.11.2025

In einer abgelegenen Mine in Westgrönland wurden gleich mehrere kritische Rohstoffe entdeckt, die für Mikrochipproduktion, Rüstung und...

DWN
Finanzen
Finanzen Europa-Aktien im Aufschwung: Welche Chancen Anleger jetzt nutzen können
23.11.2025

Die Kapitalmärkte befinden sich im Umbruch, Investoren suchen verstärkt nach stabilen Alternativen. Europa gewinnt dabei durch Reformen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autoindustrie in der Krise: Warum die Lage dramatisch ist
23.11.2025

Europas Autohersteller stecken in existenziellen Nöten und Beobachter sprechen schon von einem drohenden Niedergang. Neben den Problemen...

DWN
Technologie
Technologie Experten warnen vor 2035: Plug-in-Hybride sind ein Weg ins Nichts
23.11.2025

Ein neuer französischer Bericht rüttelt an der europäischen Autoindustrie. Plug-in-Hybride gelten darin als teurer, klimaschädlicher...

DWN
Unternehmen
Unternehmen NATO-Ostflanke: Drohnenhersteller Quantum Systems unterstützt die Bundeswehr-Brigade in Litauen
22.11.2025

Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems expandiert nach Litauen und baut dort ein umfassendes Wartungs- und Logistikzentrum für...