Politik

Vierte Nacht in Folge Unruhen in Pariser Vororten

In mehreren Pariser Vororten ist es in der Nacht zu Mittwoch erneut zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Jugendlichen gekommen.
22.04.2020 11:06
Lesezeit: 1 min
Vierte Nacht in Folge Unruhen in Pariser Vororten
Feuerwehrleute löschen die Flammen eines brennenden Autos in Villiers Le Bel in der Nähe von Paris, Frankreich, 28. November 2007. (Foto: dpa) Foto: epa Dolega

In mehreren Pariser Vororten ist es in der Nacht zu Mittwoch erneut zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Jugendlichen gekommen. In Nanterre standen am Morgen verkohlte Überreste von Autos auf den Straßen, die in Brand gesetzt worden waren. In Villeneuve-La Garenne drangen mit Schutzschildern gesicherte Polizisten in ein Hochhaus ein, vor dem Müll und Bauschutt angezündet worden war. Die Sicherheitskräfte wurden dabei mit Glasscherben beworfen. Vorfälle wurden auch aus dem Bezirk Nanterre gemeldet. Auf verschiedenen Internet-Diensten waren in der Nacht Bilder eingestellt worden, auf denen zu sehen ist, wie Jugendliche Feuerwerkskörper in Richtung Polizisten schleudern.

Die Vorfälle wecken Erinnerungen an das Jahr 2005. Damals waren zwei Jugendliche auf der Flucht vor der Polizei gestorben. In darauf folgenden Unruhen im ganzen Land wurden rund 10.000 Autos und 300 Gebäude angezündet, die Regierung verhängte den Ausnahmezustand. Auch 2017 war es an mehreren Tagen in Folge zu Krawallen gekommen. Die jüngsten Auseinandersetzungen hatten begonnen, nachdem sich am Wochenende ein Motorradfahrer bei einem Zusammenstoß mit einem zivilen Polizeifahrzeug verletzt hatte.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron beschloss zur Eindämmung des Coronavirus Mitte März weitgehende Ausgangsbeschränkungen. Aus den Reihen der Polizei war wiederholt die Sorge geäußert worden, dass sich dadurch die Spannungen in den Armutsvierteln verschärfen könnten. Bewohner dort klagen zum Teil über ungerechte Behandlung und Polizeiwillkür. Die nördlichen Vororte von Paris gelten wegen ihres hohen Ausländer- und Zuwandereranteils als soziale Brennpunkte.

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