Deutschland

Deutschland und Schweden zerstören Hoffnungen auf Auslandsurlaub

Deutschland und Schweden stimmen ihre Bürger darauf ein, wegen der Corona-Krise auf normale Sommerurlaube zu verzichten.
24.04.2020 12:27
Lesezeit: 1 min
Deutschland und Schweden zerstören Hoffnungen auf Auslandsurlaub
Menschen drängen sich am Strand von Torre del Lago in der Toskana. (Foto: dpa) Foto: epa ansa Franco Silvi

Deutschland und Schweden stimmen ihre Bürger darauf ein, wegen der Coronakrise im laufenden Jahr auf normale Sommerurlaube zu verzichten. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt müssen wir davon ausgehen, dass es einen Sommerurlaub, wie wir ihn kennen, nicht geben wird", sagte Bundesaußenminister Heiko Maas am Freitag. Seine schwedische Amtskollegin Ann Linde ergänzte nach einer gemeinsamen Telefonschalte: "Alle Bürger sollten darauf vorbereitet sein, dass es schwierig sein wird mit dem Reisen - und das für längere Zeit."

Sie verwies darauf, dass Schweden eine Reisewarnung bis zum 15. Juni ausgesprochen habe. Erst dann werde man weiter entscheiden. Die Bundesregierung will Anfang Mai über die Reisewarnung entscheiden, die derzeit für alle Länder der Welt gilt. Beide Politiker unterstrichen, dass der Kampf gegen die Pandemie eine Langstreckenaufgabe sein. Auf keinen Fall dürfe man einen Rückschlag riskieren, der "uns deutlich härter treffen würde, sowohl gesundheitlich wie wirtschaftlich", mahnte Maas.

Er bekräftigte zugleich, dass die - fast abgeschlossene - größte Rückholaktion in der deutschen Geschichte eine einmalige Angelegenheit bleiben dürfte. "Wir können und wollen im Sommer so eine Aktion nicht noch einmal wiederholen", betonte der SPD-Politiker. Die Bundesregierung hatte mit mindestens 50 Millionen Euro Steuergeld die Rückkehr von mehr als 220.000 im Ausland gestrandeten deutschen Touristen organisiert.

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), nannte es eher unwahrscheinlich, dass Reisende relativ schnell etwa wieder nach Spanien, Griechenland oder die Türkei kommen können. Die Länder versuchten derzeit aber gemeinsam Schutzkonzepte und Reise-Standards zu erarbeiten, sagte er im ZDF. Das gelte auch für Geschäftsreisen. Fernreisen würden wohl größtenteils ausfallen, weil es weltweit noch viele Reisebeschränkungen gebe, fügte Bareiß hinzu. Er hoffe auf einen starken Sommer für die deutsche Reisebranche. Allerdings stehe auch dort das Thema Gesundheitsschutz ganz vorn. Dazu sei man derzeit in Gesprächen mit der Branche.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VDA rechnet 2026 mit rund 693.000 neuen E-Autos
08.12.2025

Deutschlands Autokäufer stehen vor einem elektrischen Wendepunkt: Verbände prognostizieren deutliche Zuwächse bei Elektroautos und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtwechsel im Arbeitsmarkt 2025: Arbeitgeber geben wieder den Ton an
08.12.2025

Der Wind am Arbeitsmarkt 2025 dreht sich offenbar: Nach Jahren der Bewerbermacht gewinnen Unternehmen wieder Spielraum. Jan-Niklas Hustedt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzzahlen 2025: Warum Firmenpleiten weiter steigen
08.12.2025

Deutschlands Insolvenzzahlen klettern auf den höchsten Stand seit Jahren. Besonders Mittelstand, Handel und Autozulieferer geraten unter...

DWN
Finanzen
Finanzen Klöckner & Co-Aktie hebt ab: Übernahmefantasie und positive Analysteneinstufung treiben Aktienkurs
08.12.2025

Die Klöckner-Co-Aktie schießt hoch, weil erneut Übernahmegespräche kursieren. Doch hinter dem Kurssprung steckt eine lange...

DWN
Politik
Politik EU-Krisenpolitik: Ein Plüschelefant gegen Putin und Trump
08.12.2025

Ein harmloser Plüschelefant entlarvt ein System voller Überregulierung und geopolitischer Schwäche. Warum ein Plüschelefant die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa unterschätzt die Rohstoffkrise: Ex-Rio-Tinto-Chef stellt der EU ein vernichtendes Urteil aus
08.12.2025

Europa will sich aus der Rohstoffabhängigkeit von China befreien,doch laut Jakob Stausholm, dem langjährigen Chef des Bergbaukonzerns Rio...

DWN
Technologie
Technologie Stromproduktion: Rekord bei Strom aus Wind und Sonne
08.12.2025

Deutschlands Stromproduktion hat im Sommer neue Rekorde erreicht: Windkraft und Photovoltaik dominieren, Kohle verliert weiter. Doch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Industrieproduktion im verarbeitenden Gewerbe setzt Erholung fort
08.12.2025

Die deutsche Industrieproduktion legt erneut zu – vor allem der Bau liefert Rückenwind. Nach dem Einbruch im Sommer mehren sich positive...