Finanzen

Tesla-Chef Elon Musk erwartet Bonus von 700 Millionen Dollar

Lesezeit: 2 min
30.04.2020 10:15
Elon Musk, Konzernchef des Autohersteller Tesla, steht kurz davor, Bezüge in Höhe von mehr als 700 Millionen Dollar zu erhalten.
Tesla-Chef Elon Musk erwartet Bonus von 700 Millionen Dollar
Elon Musk, Konzernchef des US-Elektroautohersteller Tesla. (Foto: dpa)
Foto: Susan Walsh

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Wegen der weltweiten Reaktionen auf das Coronavirus musste der amerikanische Elektroautohersteller Tesla mehrere Fabriken schließen und Arbeiter entlassen. Die Aktien brachen daraufhin im März massiv ein. Doch seitdem hat sich der Kurs wieder erholt. Allein am Montag stieg der Kurs vor dem Quartalsbericht des Unternehmens in dieser Woche um 10 Prozent.

Die Rallye vom Montag ließ die Marktkapitalisierung von Tesla auf 145 Milliarden Dollar ansteigen. Im Sechsmonatsdurchschnitt lag der Börsenwert des Unternehmens dadurch bei 96 Milliarden Dollar. Sobald der Sechsmonatsdurchschnitt 100 Milliarden Dollar erreicht, erhält Elon Musk die erste von 12 Tranchen von Optionen.

Jede Tranche gibt Elon Musk die Berechtigung, 1,69 Millionen Tesla-Aktien zum Preis von 350,02 Dollar pro Stück zu kaufen, wie Reuters berichtet. Bei einem Aktienkurs von aktuell rund 770 Dollar würde der Milliardär also 420 Dollar pro Aktie Gewinn machen. Insgesamt entspricht die Tranche an Optionen rein rechnerisch einer Bonus-Zahlung an Musk in Höhe von rund 710 Millionen Dollar.

Musk erhält für seine Arbeit bei Tesla keinerlei Geldzahlungen, sondern lediglich Optionen, die ihm auf der Grundlage der Marktkapitalisierung und festgelegten Zielen für das Umsatz- und Gewinnwachstum zugeteilt werden. Eine vollständige Auszahlung für Musk, der auch der Mehrheitseigentümer und CEO des Raketenherstellers SpaceX ist, würde alles übertreffen, was amerikanischen Manager jemals erhalten haben.

Als Tesla im Jahr 2018 das Paket für Musk enthüllte, hieß es, er könne theoretisch bis zu 55,8 Milliarden Dollar verdienen, wenn keine neuen Aktien ausgegeben würden. Seitdem hat Tesla jedoch Aktien ausgegeben, um Mitarbeiter zu entschädigen, und im vergangenen Jahr verkaufte das Unternehmen Aktien und Wandelanleihen im Wert von 2,7 Milliarden Dollar.

Tesla hat in diesem Monat angekündigt, dass es alle nicht unbedingt erforderlichen Beschäftigten entlässt und während einer Schließung seiner US-Produktionsstätten wegen des Coronavirus-Ausbruchs Lohnkürzungen vornimmt. Die Pandemie hat die Nachfrage nach Autos in den USA drastisch gesenkt und auch mehrere andere Autohersteller dazu veranlasst, Arbeiter in den USA zu entlassen.

Als die Aktionäre das Gehaltspaket von Musk im Jahr 2018 genehmigten, wurde Tesla mit etwa 53 Milliarden Dollar bewertet und sah sich mit einer Liquiditätskrise, Produktionsverzögerungen und zunehmender Konkurrenz konfrontiert. Die potenziell enorme Größe veranlasste einige Aktionäre zur Kritik.

Der Gehaltsdeal wurde als massiv ehrgeizig angesehen, da er davon ausging, dass der Wert des Unternehmens innerhalb von zehn Jahren bis auf das Zehnfache steigen könnte. Tatsächlich hat sich die Marktkapitalisierung von Tesla seitdem mehr als verdreifacht. Das Unternehmen ist heute fast dreimal so viel wert wie die Konkurrenten General Motors und Ford zusammen.

Die folgenden Optionstranchen sollen Musk über die zehnjährige Laufzeit der Vereinbarung immer dann zugeteilt werden, wenn die Marktkapitalisierung von Tesla um weitere 50 Milliarden Dollar gestiegen ist. Er soll das volle Paket erhalten, wenn die Marktkapitalisierung irgendwann die Marke von 650 Milliarden Dollar durchbricht und Tesla mehrere Umsatz- und Gewinnziele erreicht.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Psychische Gewalt am Arbeitsplatz: Ursachen, Folgen und Lösungen
22.12.2024

So können Unternehmen gegen verbale Übergriffe aktiv werden- Beleidigungen, Drohungen und Beschimpfungen: Rund ein Drittel der...

DWN
Finanzen
Finanzen Kindergeld beantragen: Tipps und wichtige Infos für 2025
22.12.2024

Wussten Sie, dass Sie Kindergeld bis zu sechs Monate rückwirkend erhalten können? Dies gilt sowohl für Ihr erstes Kind als auch für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Märchen vorbei? Steht Deutschlands Automobilindustrie vor dem Aus?
22.12.2024

Volkswagen in der Krise, Mercedes, BMW & Co. unter Druck – und hunderttausende Jobs stehen auf dem Spiel. Wie kann der Kampf um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Credit Suisse-Debakel: Ausschuss sieht Schuld bei Bank
22.12.2024

Die Nervosität an den Finanzmärkten war im Frühjahr 2023 groß - drohte eine internationale Bankenkrise? Für den Schweizer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Volkswagen-Deal: Worauf sich VW und die IG Metall geeinigt haben
22.12.2024

Stellenabbau ja, Werksschließungen nein: Mehr als 70 Stunden lang stritten Volkswagen und die IG Metall um die Sparmaßnahmen des...

DWN
Technologie
Technologie Webasto-Geschäftsführung: „Der Einsatz von KI ist eine strategische Notwendigkeit“
22.12.2024

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Transformation hin zur Elektromobilität und steigender Kosten in der Branche sprechen Markus...

DWN
Panorama
Panorama Vollgas in die Hölle: Arzt gab sich als Islamkritiker und Musk-Fan - wirr, widersprüchlich!
21.12.2024

Er galt bei den Behörden nicht als Islamist, präsentierte sich als scharfer Kritiker des Islams. Er kämpfte für Frauenrechte und...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...