Politik

Live-Ticker: Die Entwicklungen zum Coronavirus am Freitag, 1. Mai

Lesezeit: 6 min
01.05.2020 11:05  Aktualisiert: 01.05.2020 11:05
Es folgen die Entwicklungen vom Freitag, den 1. Mai, im Live-Ticker.
Live-Ticker: Die Entwicklungen zum Coronavirus am Freitag, 1. Mai
Berlin, in der Nacht zu Freitag: Chaoten lassen der Polizei keine andere Wahl, als hart durchzugreifen. (Foto: dpa)

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19.30 Uhr - In Berlin ignorieren viele von Hunderten Teilnehmern einer 1.-Mai-Kundgebung auf dem Oranienplatz das Gebot eines Mindestabstandes von anderthalb Metern. Die Polizei verzichtet zunächst darauf einzuschreiten.

18.45 Uhr - Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, warnt, in Ländern mit schwachem Gesundheitssystem beschleunige sich die Ausbreitung des Virus. Er erklärt, die Pandemie stelle weiterhin einen Notfall für die öffentliche Gesundheit dar und bleibe ein internationales Problem.

18.40 Uhr - In der Türkei werden 2188 neue Coronavirus-Fälle registriert. Damit haben sich 122.392 Menschen angesteckt. Die Zahl der an Covid-19 gestorbenen Menschen erhöht sich um 84 auf 3258.

18.10 Uhr - In Italien steigt die Zahl der Corona-Toten um 269 Fälle. Damit sind 28.236 Menschen dem Virus erlegen. Die Zahl der Neuinfektionen erhöht sich um 1965. Am Vortag waren 1872 neue Ansteckungen registriert werden. In Italien sind damit rund 207.428 Menschen an Covid-19 erkrankt. In dieser Zahl sind auch die Todesfälle berücksichtigt.

17.40 Uhr - US-Airlines führen eine Maskenpflicht für ihre Passagiere Mehrere ein. United Airlines, Delta Air Lines und American Airlines gehören zu den großen Konzernen, die die Bedeckung von Mund und Nase von Mai an vorschreiben. Mehrere Linien kündigen an, Masken für Passagiere, die keine haben, bereit zu halten.

17.04 Uhr - Die Ansteckungsrate in Deutschland ist laut Robert-Koch-Institut weiter unter eins. Das Institut beziffert sie mit 0,79. Ein Infizierter steckt so im Schnitt weniger als einen weiteren Menschen an. In ähnlicher Größenordnung lag die Rate auch in den vergangenen beiden Tagen. Ein Wert unter eins bedeutet, dass die Zahl der Neuinfektionen zurückgeht.

14.40 Uhr - Spanien schließt ein eigens für Corona-Patienten eingerichtetes Krankenhaus wieder. In der Krise waren in der mit 1350 Betten ausgestatteten Klinik etwa 4000 Patienten versorgt worden. Sie bleibe jedoch ausgestattet, so dass sie für den Fall einer zweiten Welle jederzeit wieder eröffnet werden könne, teilen die Behörden mit. Am Samstag werden die Ausgangsbeschränkungen in Spanien weiter gelockert. Aufgeteilt nach Altersgruppen dürfen Spanier zu bestimmten Zeiten ihre Wohnungen für sportliche Aktivitäten oder Spaziergänge wieder verlassen.

13.20 Uhr - Südafrika hebt erste Auflagen in der Corona-Krise wieder auf. Restaurants dürfen Speisen ausliefern, Industriezweige wie Bergbau oder Stahl dürfen wieder bis zur Hälfte der Belegschaft beschäftigen. Das Land hatte zuvor ein strikte Ausgangssperre und den Großteil der Wirtschaft komplett lahmgelegt. Das Land ist wirtschaftlich besonders stark beeinträchtigt, da es schon vor der Pandemie in der Rezession war. Die offiziellen Infektions- sowie Todeszahlen sind mit unter 6000 beziehungsweise 100 für eine Nation mit 58 Millionen Menschen vergleichsweise niedrig.

11.40 Uhr - Japans Ministerpräsident Shinzo Abe signalisiert eine Verlängerung des Ausnahmezustands um etwa einen Monat. Abe sagt, er werde am Montag darüber entscheiden und neige zu einer Ausweitung.

11.36 Uhr - In Spanien sind innerhalb eines Tages 281 Menschen an Covid-19 gestorben. Damit stieg die Totenzahl insgesamt auf über 24.800, teilt das Gesundheitsministerium mit. Dies ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vortag, der Trend geht hier aber seit Wochen nach unten. Die Infektionszahlen stiegen um rund 1800 auf gut 215.000. Spanien ist neben den USA und Italien das am stärksten von der Epidemie betroffene Land.

11.04 Uhr - Der Online-Händler Amazon verlängert seine Home-Office-Regelungen bis Oktober. Wer in seinem Job die Möglichkeit habe, von Zuhause aus zu arbeiten, könne dies bis 2. Oktober tun, sagt ein Amazon-Sprecher. Offen blieb, welcher Prozentanteil der Beschäftigten diese Möglichkeit hat. Der Online-Händler hat in der Corona-Krise deutlich mehr Aufträge. Allerdings gab es etwa in New York Kritik auch von der Staatsanwaltschaft an den Schutz-Standards für die Arbeiter in den Lagerhäusern.

10.48 Uhr - In Russland ist die Zahl der festgestellten Infektionen nach Behördenangaben um 7.933 auf 114.431 gestiegen. Das ist bislang der größte tägliche Zuwachs in dem Land. 96 mit Covid-19 diagnostizierte Personen starben in den vergangenen 24 Stunden. Damit stieg die Totenzahl auf 1169.

10.46 Uhr - Die spanische Wirtschaftsleistung wird der Regierung zufolge in diesem Jahr um über neun Prozent schrumpfen. Wegen der Corona-Krise erwarte man einen Rückgang um 9,2 Prozent, im kommenden Jahr dann eine Wachstum um 6,8 Prozent, sagt Wirtschaftsministerin Nadia Calvino.

10.30 Uhr - Australien hat nach Worten von Ministerpräsident Scott Morrison keine Beweise dafür, dass das neuartige Coronavirus aus einem Forschungslabor der chinesischen Stadt Wuhan stammt. "Wir haben nichts vorliegen, was darauf hindeuten würde, dass dies der wahrscheinliche Ursprung ist", sagt Morrison vor der Presse. "Aber man kann in dieser Situation nichts ausschließen."

09.22 Uhr - In Deutschland ist die Zahl der festgestellten Infektionen um 1639 auf 160.758 gestiegen, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilt. Die Zahl der Covid-19-Todesfälle legt um 193 auf 6481 zu.

08.30 Uhr - Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban warnt vor einer zweiten Corona-Welle im Oktober und November. Dazu könnte es kommen, auch wenn sich die Ausbreitung des Virus im Sommer wahrscheinlich verlangsamen werde, sagt Orban im staatlichen Radio. Ungarn wird ab Montag die Einschränkungen des öffentlichen Lebens in den ländlichen Regionen zu großen Teilen zurücknehmen. In der Hauptstadt Budapest dagegen sollen die Restriktionen erst dann zurückgefahren werden, wenn den Behörden dort eine Reduzierung der Todesrate gelingt, wie Orban nun betont.

07.36 Uhr - Die Coronakrise führt zu einem Einbruch des Automarktes in Japan. Im April sackte der Absatz um knapp 29 Prozent auf 270.393 Fahrzeuge ab, wie der Autohändlerverband mitteilt. Die meisten verkauften Autos werden auch im Land produziert. In Japan gilt wegen der Pandemie der Ausnahmezustand.

07.28 Uhr - Malaysia beginnt am Montag mit der Wiedereröffnung der Wirtschaft. Ministerpräsident Muhyiddin Yassin kündigt in einer Fernsehansprache an, dass ab dann die Mehrheit der Firmen ihre Geschäftstätigkeit hochfahren dürfe. Davon ausgenommen seien allerdings noch etwa Kinos und Ramadan-Märkte. Außerdem sollen Schulen und Universitäten vorerst geschlossen bleiben.

07.19 Uhr - In Japan wird die Regierung am Montag über eine Verlängerung des landesweiten Ausnahmezustands entscheiden, wie der öffentliche Sender NHK berichtet. Der Ausnahmezustand gilt nach aktuellem Stand bis Mittwoch. Die Regierung plant eine Verlängerung um etwa einen Monat, wie Reuters von Insidern erfahren hatte. Sie hat die Bürger bereits aufgerufen, zu Hause zu bleiben und ihre Kontakte zu reduzieren. Diese Zeit des Jahres ist üblicherweise eine Hauptreisezeit in Japan. Das Land ist von dem Virus-Ausbruch deutlich schwächer getroffen als die USA und Europa.

06.59 Uhr - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet ruft dazu auf, die gravierenden Folgeschäden der Einschränkungen des öffentlichen Lebens stärker in den Blick zu nehmen. In einem Beitrag für das Nachrichtenmagazin "Focus" spricht der CDU-Politiker von "zunehmenden Zweifeln und der wachsenden Wut bei vielen Menschen, deren Leben, Familie und Beruf davon unmittelbar betroffen sind". "Perspektivisch droht uns eine tiefe Rezession, in der Hunderttausende von Menschen ihren Job verlieren", betont Laschet und fordert: "Verantwortungsvolle Normalität heißt immer weniger Reglementierung – immer mehr Eigenverantwortung."

06.44 Uhr - Afghanistan droht nach Einschätzung einer US-Behörde in den kommenden Monaten eine "Gesundheitskatastrophe" infolge Pandemie. Zu diesem Ergebnis kommt der Sonderinspektor für den Wiederaufbau Afghanistans (SIGAR), John Sopko, in einem Bericht an den US-Kongress. Darin wird unter anderem auf das schwache Gesundheitssystem, die Mangelernährung und andere gravierende Probleme in dem von einem langen Bürgerkrieg gezeichneten Land verwiesen.

05.30 Uhr - Südkoreas Exporte sind im April wegen der Coronvirus-Pandemie eingebrochen. Die Ausfuhren fielen verglichen mit dem Vorjahresmonat um 24,3 Prozent, wie das Handelsministerium der viertgrößten Volkswirtschaft Asiens mitteilt. Das ist der stärkste Rückgang seit Mai 2009.

05.05 Uhr - IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hat die Arbeitgeber zum Tag der Arbeit aufgerufen, in der Corona-Krise Beschäftigung zu sichern. "Unternehmen, die mit öffentlichen Mitteln gestützt werden, dürfen nicht entlassen", sagte er dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND, Freitag). "Die Krise lässt sich nur zusammen mit den Beschäftigten überwinden und mit Investitionen in die Zukunft." Jetzt müsse sich die Sozialpartnerschaft bewähren, sagte Hofmann. "Die Arbeitgeber müssen verantwortungsvoll handeln", forderte er.

04.06 Uhr - Das Corona-Virus treibt einem Medienbericht zufolge den Krankenstand in Deutschland auf den höchsten Wert seit Jahren. Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) verzeichnete im April 43 Prozent mehr Krankschreibungen von Arbeitnehmern als im März, wie die "Augsburger Allgemeine" (Samstagausgabe) laut Vorabbericht unter Berufung auf ihr vorliegende Daten berichtete. Absolut stieg die Zahl der wegen Krankheit arbeitsunfähigen, krankengeldberechtigten Mitglieder von 1,49 Millionen im März um über 640.000 auf 2,13 Millionen im April, wie die Zeitung aus einem ihr vorliegenden Bericht des GKV-Spitzenverbandes zitierte.

03.46 Uhr - China meldet zwölf neue Coronavirus-Fälle nach nur vier einen Tag zuvor. Laut Angaben der nationalen Gesundheitskommission seien davon sechs Fälle bei Einreisenden aufgetreten. Die Gesamtzahl der bestätigten Fälle beläuft sich damit auf 82.874. Die Zahl der Todesopfer stagniert bei 4633.

03.02 Uhr - Der US-Konzern Gilead Sciences will die Produktion seines möglichen Corona-Medikaments Remdesivir ausweiten. Dazu will das Unternehmen nach eigenen Angaben mit internationalen Partnern zusammenarbeiten. Das mit großen Hoffnungen verbundene Mittel des Biotechkonzerns hat die Symptome von COVID-19-Patienten bei einem frühzeitigen Einsatz verbessert. Remdesivir ist weltweit bislang noch nirgends zugelassen, hat in der Corona-Krise aber große Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Gilead hatte das Mittel ursprünglich zur Behandlung von Erkrankungen durch die Viren Ebola, Marburg, Mers und Sars entwickelt.

01.25 Uhr - US-Präsident Donald Trump hat angedeutet, dass das Coronavirus seinen Ursprung in einem chinesischen Forschungslabor genommen haben könnte. Auf die Frage eines Medienvertreters, ob er Beweise gesehen habe, die ihm ein "hohes Maß an Vertrauen" gäben, dass das Virus aus dem Institut für Virologie in Wuhan stamme, erklärte Trump: "Ja, habe ich". Es sei ihm aber nicht erlaubt, Details zu nennen. Das immer mal wieder als möglicher Ursprungsort für das neuartige Coronavirus verdächtigte Labor hatte diese Vorwürfe in der Vergangenheit von sich gewiesen. Solche "böswilligen" Behauptungen seien "aus der Luft gegriffen", erklärte der Leiter des Wuhan Institute of Virology (WIV) und Direktor des nationalen Labors für biologische Sicherheit, Yuan Zhiming. Trump hatte am 15. April gesagt, seine Regierung untersuche, ob das Coronavirus aus dem Labor in Wuhan stamme.

01.00 Uhr - Der Städte- und Gemeindebund dringt auf eine weitere Lockerung der Corona-Beschränkungen. "Als Betreiber der öffentlichen Freibäder erwarten die Kommunen ein klares Konzept, ob, wann und wie diese gegebenenfalls wieder geöffnet werden dürfen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". "Das gilt entsprechend für andere Sportanlagen als wichtige Einrichtungen des Gesundheitsschutzes." Auch in der Gastronomie und beim Tourismus sei unter strengen Auflagen an weitere Lockerungen zu denken.

00.30 Uhr - Das Bundesinnenministerium registriert einem Medienbericht zufolge eine deutliche Zunahme von Betrugsfällen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Wie das Nachrichtenmagazin "Focus" unter Berufung auf einen vertraulichen Lagebericht des Krisenstabs des Ministeriums schreibt, wird die Angst vor dem Virus "auf vielfältige Weise ausgenutzt". So würden sich Täter als Amtspersonen ausgeben "und verlangen für angebliche Amtshandlungen hohe Geldsummen". Zugleich würden im Internet gefälschte Medikamente und Medizinprodukte wie Schutzmasken oder Desinfektionsmittel angeboten. Die Cyber-Kriminalität befinde sich nach Einschätzung des Ministeriums von Horst Seehofer (CSU) "auf anhaltend hohem Niveau". Sie richte sich sowohl gegen Personen wie auch Behörden.


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