Politik

Gegen Russland und China: Nato rüstet sich für zweite Corona-Welle

Einem Nato-Geheimplan zufolge, der am 2. Mai enthüllt wurde, rüstet sich die Nato für eine zweite große Corona-Welle im Herbst. Im Verlauf der ersten Welle hatten Russland und China versucht, die Zerrissenheit der Nato zu nutzen, um sich als "hilfsbereite" Länder darzustellen.
02.05.2020 15:30
Aktualisiert: 02.05.2020 15:30
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Gegen Russland und China: Nato rüstet sich für zweite Corona-Welle
Britische Soldaten laden bei einem Manöver auf dem Truppenübungsplatz Otterburn in Northumberland (Großbritannien) eine Feldhaubitze mit einer Granate. Die Soldaten trainieren zusammen mit französischen und dänischen Soldaten für den Einsatz in der NATO Very High Readiness Joint Task Force (Einsatzgruppe mit sehr hoher Einsatzbereitschaft). (Foto: dpa) Foto: Owen Humphreys

Einem Bericht des Magazins Spiegel zufolge bereitet sich die Nato auf eine zweite Corona-Welle im Herbst 2020 vor. Die Nato-Botschafter hätten in der vergangenen Woche auf einer Geheimsitzung mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg beschlossen, einen militärischen Operationsplan auszuarbeiten. Damit sollen die Nato-Mitglieder nach Ausbruch des Virus besser unterstützt werden. Der Operationsplan wird unter der Aufsicht des Nato-Befehlshabers, US-General Todd Wolters, entstehen. Intern habe Stoltenberg einen Acht-Punkte-Plan vorgelegt, der sich darauf bezieht, was die Militärs in den nächsten Wochen ausarbeiten sollen. “Fast alle Wünsche betreffen eine bessere Zusammenarbeit unter den Nato-Partnern, vereinfachte Verfahren für militärische Unterstützungsleistungen - aber auch eine Vereinheitlichung im zivilen Katastrophenschutz. Für ihn gibt es allein in Europa sehr viele verschiedene Konzepte (...) Schon jetzt beobachten Diplomaten mit Sorge, dass Widersacher der Allianz wie China oder Russland die Zerrissenheit der Nato zu nutzen versuchen. So schickten Peking und Moskau zu Beginn der Krise unbürokratisch Hilfe nach Italien oder Luxemburg. In internen Papieren der Bundesregierung heißt es dazu nüchtern, Nato und EU hätten in dieser Phase nicht gut ausgesehen, da sie für ihre Hilfen viel zu lang gebraucht hätten”, so der Spiegel.

Stoltenberg hatte zuvor Russland und China für die Verbreitung von Falschnachrichten in der Corona-Krise verantwortlich gemacht. Beide Länder versuchten den Zusammenhalt des Bündnisses zu untergraben und die Nato falsch darzustellen, sagte der Norweger am vergangenen Montag der Deutschen Presse-Agentur und anderen europäischen Medien in Brüssel.

Seit Beginn der Pandemie hat Stoltenberg mehrfach vor Desinformationskampagnen aus dem Ausland gewarnt. Dabei sprach er jedoch meist von "staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren" - ohne sie zu benennen.

Sie würden nahelegen, dass die Nato-Staaten sich nicht unterstützten, dass sie nicht fähig seien mit der Krise umzugehen oder dass sie die ältere Bevölkerung nicht beschützten. "Das ist falsch. Die Nato-Alliierten stehen zusammen im Kampf gegen die Corona-Krise", sagte Stoltenberg.

Als Beispiel nannte er, dass die Nato-Staaten sich etwa beim Lufttransport, medizinischem Personal oder mit Feldlazaretten unterstützen.

Auch die EU macht unter anderem Russland und China dafür verantwortlich, in der Corona-Krise gezielt falsche und irreführende Informationen zu verbreiten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Panorama
Panorama Deutschlandticket: Preis könnte 2026 von einst 9 auf 64 Euro klettern
16.09.2025

Die Finanzierung des Deutschlandtickets sorgt weiterhin für Spannungen zwischen Bund und Ländern. Hinter den Kulissen wird um einen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Die Lage ist ernst“ – Maschinenbau fordert Taten von Merz
16.09.2025

Der deutsche Maschinenbau, eine Schlüsselbranche mit rund einer Million Beschäftigten, steckt in einer tiefen Krise: Schwache Konjunktur,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stimmung hellt sich auf – Hoffnung für Autobranche und Chemie
16.09.2025

Nach langer Durststrecke gibt es wieder positive Signale für die deutsche Wirtschaft. Das ZEW-Konjunkturbarometer zeigt einen deutlichen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Gasspeicher über Zielmarke von 70 Prozent hinaus gefüllt- Winter-Risiken bestehen
16.09.2025

Die deutschen Erdgasspeicher sind derzeit zu rund 75 Prozent gefüllt und haben damit das für den 1. November festgelegte Ziel von 70...

DWN
Politik
Politik Taiwan veröffentlicht neuen Zivilschutzleitfaden für möglichen China-Angriff
16.09.2025

Taiwan hat ein aktualisiertes Handbuch zum Zivilschutz vorgestellt, das die Bevölkerung auf einen möglichen militärischen Angriff Chinas...

DWN
Politik
Politik Nord-Stream-Anschläge: Italien erlaubt Auslieferung von Ukrainer nach Deutschland
16.09.2025

Drei Jahre nach den Explosionen an den Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee rückt ein Gerichtsverfahren in Deutschland näher. Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen EU-Kommission billigt deutsche Haushaltsstrategie trotz hoher Neuverschuldung
16.09.2025

Die Europäische Kommission hat den von der Bundesregierung geplanten Schuldenkurs bis 2031 gebilligt. Trotz geplanter Milliardenkredite...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietrecht in Deutschland: Expertenkommission nimmt Arbeit auf
16.09.2025

Im Bundesjustizministerium hat eine neue Expertenkommission zum Mietrecht ihre Arbeit begonnen. Nach Angaben des Ministeriums soll das...