Politik

Corona-Tote und zahlreiche Infizierte nach Gottesdienst in Türkei

In einem türkischen Dorf haben sich zahlreiche Menschen nach einem illegalen Gottesdienst mit dem Corona-Virus infiziert. Es gibt bereits zwei Tote. Der Verantwortliche Imam wurde festgenommen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich ähnliche Fälle in Deutschland ereignen könnten.
02.05.2020 17:12
Aktualisiert: 02.05.2020 17:12
Lesezeit: 1 min
Corona-Tote und zahlreiche Infizierte nach Gottesdienst in Türkei
Ein Muslim betet in Hamburg in der Centrum Moschee. (Foto: dpa) Foto: Axel Heimken

Trotz eines strikten Versammlungsverbots, haben der Imam und Gemeindevorsteher des Dorfes Taşkınpaşa der Region Nevşehir ein kollektives Gebet in der Dorfmoschee angeboten, so die Zeitung Sözcü. Dabei täuschten sie vor, dass es keine Corona-Gefahr mehr gebe. Nach dem Gebet in der Moschee infizierten sich über 60 Personen (Stand: 2. Mai 2020) mit dem Corona-Virus, berichtet Bölge Gündem. Zwei Personen, die an dem Gebet teilnahmen, sind mittlerweile verstorben. Der Gemeindevorsteher Emin Esertürk und der Imam des Dorfes wurden von der örtlichen Gendarmerie festgenommen.

Aus demselben Dorf hatte eine Person gegen die Quarantänevorschriften verstoßen. Der Betroffene wurde von der Gendarmerie festgenommen und unter der Auflage eine Geldbuße in Höhe von 3.150 Lira zu zahlen in einem Dorf ausgesetzt, berichtet die Zeitung Milli Gazete.

Der Umgang der türkischen Regierung mit dem Coronavirus hat sich bisher als erfolgreich erwiesen. Zuvor hatte der Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Pavel Ursu, gesagt: “Die Türkei ist dank ihrer diagnostischen Kapazität und ihrer enormen Behandlungsbemühungen im Kampf gegen COVID-19 ein vorbildliches Land. Die Türkei führt diesen Prozess auch transparent durch, indem sie genaue Fall- und Sterblichkeitsdaten elektronisch teilt.”

Der aktuelle Vorfall in der Türkei sollte auch im Hinblick mit der Lockerung der Corona-Maßnahmen in Deutschland bedacht werden. Am vergangenen Mittwoch hatten die Regierungschefs der Bundesländer vereinbart, Spielplätze, Zoos, Museen und Ausstellungen zu öffnen und Gottesdienste wieder zu erlauben - allerdings gibt es keinen bundesweit einheitlichen Zeitpunkt. Immer lauter werden inzwischen die Rufe nach klaren Perspektiven auch für Schulen, Kitas, Vereinssport und Fußball-Bundesliga.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prognose: Startet die deutsche Wirtschaft 2026 endlich durch?
25.12.2025

Drei Jahre Flaute, kaum Wachstum – doch 2026 könnte die deutsche Wirtschaft endlich drehen. Prognosen deuten auf leichte Erholung,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Zahlungen per Smartphone steigen sprunghaft an
25.12.2025

Immer mehr Menschen zücken zum Bezahlen das Smartphone. Hinter den allermeisten Transaktionen stecken heute noch Debitkarten. Das könnte...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenpleite: Was passiert mit meinem Geld?
25.12.2025

Es ist eine tiefe Angst vieler Menschen – die eigene Bank, der man sein Erspartes anvertraut hat, geht bankrott. Erfahren Sie hier, wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Stablecoins vs. Digitaler Euro: Wie digitales Geld den globalen Zahlungsverkehr verändert
25.12.2025

Digitale Zahlungsmittel gewinnen zunehmend an Bedeutung und verändern, wie Geld transferiert und gespeichert wird. Stablecoins dringen in...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Debt im Fokus: Steigt das Risiko einer Finanzkrise an den US-Börsen?
25.12.2025

Die jüngsten Insolvenzen in der Autoindustrie haben an den internationalen Finanzmärkten eine neue Debatte über versteckte Risiken im...

DWN
Panorama
Panorama Initiative Jobsuche: Weshalb die Weihnachtszeit perfekt ist
25.12.2025

Während viele glauben, der Arbeitsmarkt schlummere zum Jahresende, öffnen sich gerade jetzt heimlich Türen. Eine erfahrene Coachin...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Tech-Aktien: Tech-Konzerne überflügeln Börsen und gewinnen neue Dominanz
25.12.2025

Die rasant steigenden Bewertungen der US-Techkonzerne verschieben die Kräfteverhältnisse an den globalen Finanzmärkten. Doch wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte zum Jahresende: Wie sich Anleger zwischen Rallye und Korrekturgefahr absichern
24.12.2025

Zum Jahresende verdichten sich an den globalen Finanzmärkten die Signale für Chancen, Risiken und mögliche Wendepunkte. Stehen Anleger...