Politik

DWN-SPEZIAL: Irans größte Fluggesellschaft soll Corona-Virus verbreitet haben

Die größte iranische Fluggesellschaft soll einem Bericht zufolge maßgeblich daran beteiligt gewesen sein, das Corona-Virus zu verbreiten. Trotz der internationalen Flugverbote soll die Fluglinie, die den iranischen Revolutionsgarden und der Hisbollah nahe steht, hunderte Ziele im Ausland angeflogen haben.
06.05.2020 00:07
Aktualisiert: 06.05.2020 00:07
Lesezeit: 1 min
DWN-SPEZIAL: Irans größte Fluggesellschaft soll Corona-Virus verbreitet haben
Der iranische Präsident Hasan Ruhani. (Foto: dpa) Foto: -

Im Rahmen einer Untersuchung hat BBC News Arabic Flugverfolgungsdaten und Open-Source-Material analysiert, die zeigen, wie die größte iranische Fluggesellschaft Mahan Air während der staatlichen Flugverbote weiter flog und zur Verbreitung des Corona-Virus im Nahen Osten beitrug.

Mahan Air führte zwischen Ende Januar und Ende März 2020 Hunderte von Flügen in den und aus dem Iran, dem Irak, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Syrien durch. Alle diese Länder gaben Mahan Air die Erlaubnis zu landen - obwohl ihre eigenen Routineflüge aus dem Iran gestoppt wurden.

Quellen innerhalb der Fluggesellschaft berichteten der BBC, dass Dutzende der Kabinenbesatzung von Mahan Air Symptome des Corona-Virus zeigten und dass Mitarbeiter, die versuchten, Bedenken hinsichtlich des Krisenmanagements der Fluggesellschaft und der Bereitstellung von Sicherheitsausrüstung zu äußern, zum Schweigen gebracht wurden, so die BBC wörtlich.

Die iranische Airline Mahan Air steht auf der US-Sanktionsliste und darf weder Ziele in den USA noch in Europa anfliegen. Die Airline soll nach Angaben der Foundation for Defense of Democracies auch „heimlich“ für die Regierung in Damaskus fliegen. Insbesondere der US-Kongress fordert von der EU, Mahan Air als „terroristische Entität“ einzustufen. „Wie viele tote Syrer braucht es, damit die Europäer denken, dass es eine Bedrohung gibt“, zitiert Fox News den demokratischen US-Abgeordneten Brad Sherman.

Im Mai richteten Sherman und zwei Dutzend andere Kongressabgeordnete  einen Brief an David O'Sullivan, den EU-Botschafter in den USA. In dem Schreiben forderten sie die EU auf, „die Aktivitäten von Mahan Air in Europa umgehend zu beenden“. Hinzu kommt, dass die Abgeordneten davon überzeugt sind, dass Mahan Air im Dienst der iranischen Revolutionsgarden (IRGC) steht und auch eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Hisbollah spielt. „Wir sagen nicht, dass Mahan Air die IRGC unterstützt, wir sagen, dass Mahan Air die IRGC ist - und wir müssen dies unseren Freunden in Europa mitteilen“, so Sherman.

Mahan Air weist die Anschuldigungen zurück. Auf ihrer Webseite meldet sie, dass Mahan Air eine private Gesellschaft sei und keiner Regierung oder irgendwelchen militärischen Gremien unterstehe.





 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Das Zeitalter des intelligenten passiven Einkommens: Bitcoin-Mining mit BlackchainMining

In der heutigen, sich rasant entwickelnden digitalen Wirtschaft sind Kryptowährungen wie Bitcoin nicht nur Vermögenswerte, sondern auch...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Medienkrieg: Warum Paramount Skydance das Netflix-Angebot sprengt
10.12.2025

Ein Übernahmekampf erschüttert die US-Medienbranche, weil Paramount Skydance das vermeintlich entschiedene Rennen um Warner Bros....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen beendet Fahrzeugproduktion: Umbaupläne für Gläserne Manufaktur in Dresden
10.12.2025

Die VW-Fahrzeugproduktion in Dresden endet aus wirtschaftlichen Gründen nach mehr als 20 Jahren. Über die Zukunft des ehemaligen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...