Politik

Tesla stellt dritten Bau-Antrag in Deutschland

Der US-Elektroautobauer Tesla will trotz der Corona-Krise seine Pläne für die erste Fabrik in Europa vorantreiben. Unterstützung erhält Tesla von Bundeswirtschaftsminister Altmaier.
11.05.2020 12:56
Aktualisiert: 11.05.2020 12:56
Lesezeit: 1 min

Der US-Elektroautobauer Tesla will trotz der Corona-Krise seine Pläne für die erste Fabrik in Europa vorantreiben. Das Unternehmen stellte nach Angaben der Brandenburger Landesregierung einen dritten Antrag auf vorzeitige Zulassung von Maßnahmen zur Vorbereitung des Baus. "Dabei wird es sich im Wesentlichen um Flachgründungen bestimmter Gebäude handeln und der Verlegung von Versorgungsleitungen oberhalb des Grundwasserspiegels", sagte der Abteilungsleiter für Umwelt im Umweltministerium, Axel Steffen, am Montag bei einer Konferenz des Verkehrsausschusses des Brandenburger Landtags.

Ein neuer Termin zur Erörterung von Einwänden gegen das Projekt in Grünheide nahe Berlin ist offen - der erste war wegen der Corona-Krise ausgefallen. Tesla will in Grünheide von Sommer 2021 an im Jahr rund 500.000 Elektroautos herstellen. Gegen das Vorhaben gingen laut Ministerium mehr als 370 Einwände ein. Es gebe keine Anzeichen, dass es nicht im Laufe dieses Jahres zu einer abschließenden Genehmigung des Immissionsschutzrechts kommen könne, sagte der Ministeriumsvertreter.

Kritiker sehen unter anderem die öffentliche Versorgung mit Trinkwasser wegen der Ansiedlung in Gefahr. Das Unternehmen will allerdings den Verbrauch senken. Unter anderem deshalb plant Tesla, den schon gestellten Antrag auf umweltrechtliche Genehmigung zu ändern. Ob der geänderte Antrag erneut in der Öffentlichkeit ausgelegt werden müsse, sei davon abhängig, ob sich Umweltauswirkungen verschlechterten, sagte Steffen.

Doch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet wegen der Coronavirus-Krise nicht mit größeren Problemen bei der geplanten Ansiedlung von Tesla in Brandenburg. "Ich gehe nicht davon aus, dass es zu nennenswerten Verzögerungen kommen wird", sagte der CDU-Politiker am Montag in Berlin. Man sei in Kontakt mit dem US-Elektroautokonzern, zitiert Reuters Altmaier. Es habe sich nichts an der Entschlossenheit von Tesla geändert, die Pläne für das Werk in Grünheide bei Berlin würden weiterverfolgt. Perspektivisch gehe es um mehrere Tausend neue Arbeitsplätze.

Über den geplanten Bau der Giga-Fabrik von Tesla in Brandenburg herrscht großer Jubel. Was kaum jemand bedenkt: Von der Fabrik würde Deutschland am meisten profitieren, wenn sie nach ihrer Eröffnung rasch insolvent ginge.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autoindustrie in der Krise: Warum die Lage dramatisch ist
23.11.2025

Europas Autohersteller stecken in existenziellen Nöten und Beobachter sprechen schon von einem drohenden Niedergang. Neben den Problemen...

DWN
Technologie
Technologie Experten warnen vor 2035: Plug-in-Hybride sind ein Weg ins Nichts
23.11.2025

Ein neuer französischer Bericht rüttelt an der europäischen Autoindustrie. Plug-in-Hybride gelten darin als teurer, klimaschädlicher...

DWN
Unternehmen
Unternehmen NATO-Ostflanke: Drohnenhersteller Quantum Systems unterstützt die Bundeswehr-Brigade in Litauen
22.11.2025

Der deutsche Drohnenhersteller Quantum Systems expandiert nach Litauen und baut dort ein umfassendes Wartungs- und Logistikzentrum für...

DWN
Technologie
Technologie Digitale Souveränität: Wie Deutschland bei Breitband, 5G und Cloud die Abhängigkeit verringern kann
22.11.2025

Verpasst Deutschland die digitale Zeitenwende? Der Wohlstand von morgen entsteht nicht mehr in Produktionshallen, sondern in...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz-Erfinder warnt: „Meine Schöpfung kann uns vernichten“
22.11.2025

Er gilt als einer der „Väter der Künstlichen Intelligenz“ – jetzt warnt Yoshua Bengio vor ihrer zerstörerischen Kraft. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zwischen Škoda-Erfolg und Chinas Einfluss: Was die Abhängigkeit für deutsche Autobauer bedeutet
22.11.2025

Elektromobilität ist längst kein Nischenphänomen mehr, sondern prägt zunehmend den europäischen Massenmarkt. Doch wie gelingt es...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachtsmarkt-Sicherheit: Was bringen Beton, Kameras und Co. auf Weihnachtsmärkten wirklich?
22.11.2025

Deutsche Weihnachtsmärkte stehen für Atmosphäre, Tradition und Millionen Besucher. Gleichzeitig wächst die Debatte über Schutz,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ticketsteuer sinkt: Flugbranche verspricht mehr Verbindungen – Passagiere bleiben skeptisch
22.11.2025

Die Bundesregierung will den Luftverkehr mit einer Absenkung der Ticketsteuer ab Mitte nächsten Jahres entlasten. Die Flug- und...