Hier geht es zu den Firmen-Berichten vom Dienstag.
DISNEY - San Francisco: Disneys Streamingchef Kevin Mayer wechselt zur chinesischen Videoplattform TikTok, deren Vorstandsvorsitzender er wird. Das teilen der US-Unterhaltungskonzern und die TikTok-Mutter ByteDance Technology mit. Mayer hatte den Streamingdienst Disney+ erfolgreich aus der Taufe gehoben, kam dann aber bei der Besetzung des freigewordenen Disney-Chefpostens nicht zum Zuge.
BAIDU - Der chinesische Internetsuchmaschinenbetreiber stellt für das zweite Quartal einen höheren Umsatz in Aussicht als bislang von Analysten erwartet. China sei dabei, die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu bringen, und Baidu dürfte vom Wiederanfahren der chinesischen Wirtschaft profitieren, teilt das Unternehmen mit. Es rechnet im laufenden Quartal mit einem Unsatz von umgerechnet 3,2 bis 3,5 Milliarden Euro. Im ersten Quartal erlöste der Konzern weniger als vor einem Jahr, übertraf aber dennoch die Erwartungen der Analysten. In den USA gehandelten Baidu-Aktien legen nachbörslich fünf Prozent zu.
HORNBACH HOLDING - Berlin: Der Baumarkt-Konzern erwartet im ersten Quartal einen deutlich höheren Umsatz und Ertrag. Zwar seien wegen der Corona-Krise zunächst bis zu 40 Prozent der Baumärkte im In- und Ausland von Beschränkungen betroffen gewesen, teilte der Konzern in einer Pflichtveröffentlichung mit. "Im weiteren Verlauf des Frühjahrsquartals hat sich jedoch gezeigt, dass die Corona-bedingten Umsatzeinbußen dank der hohen Umsätze in den geöffneten bzw. wiedereröffneten Baumärkten, DIY-Onlineshops sowie Baustoffhandelsniederlassungen mehr und mehr überkompensiert werden." Im Gesamtjahr dürfte der Umsatz etwa auf der Höhe des Vorjahres liegen und das Betriebsergebnis (Ebit) leicht darunter.
UBER - Bengaluru: Der US-Fahrdienstvermittler hat mit Verweis auf die Folgen der Corona-Pandemie den Abbau von weiteren 3000 Arbeitsplätzen angekündigt. Uber-Chef Dara Khosrowshahi erklärte in einer E-Mail an die Mitarbeiter, das Unternehmen werde außerdem seine Investitionen außerhalb des Kerngeschäfts kürzen. Die Zahl der gebuchten Fahrten sei im April weltweit um 80 Prozent eingebrochen. Zu Beginn des Monats hatte Uber schon den Abbau von 3700 Arbeitsplätzen angekündigt.
TOTAL - Wien: Der französische Ölriese wird mit einem Zukauf einer der führenden Energieanbieter in Spanien. Dazu erwirbt das Unternehmen vom portugiesischen Energiekonzern EDP zwei Gas-Kombikraftwerke mit einer Kapazität von 850 Megawatt und übernimmt 2,5 Millionen Kunden. Der Unternehmenswert belaufe sich auf 515 Millionen Euro, wie der französische Konzern mitteilte. "Dies ist ein wichtiger neuer Schritt in Totals Bestreben, ein breites Energieunternehmen zu werden", sagte Konzernchef Patrick Pouyanne. Total werde damit zu einem der Hauptakteure auf dem spanischen Energiemarkt, hieß es. Große Energiekonzerne stehen unter Druck, ihr Engagement in fossilen Brennstoffen zu verringern und gleichzeitig den Anteil des kohlenstoffarmen Geschäfts zu erhöhen.
LUFTHANSA - Frankfurt: Die Billigflugtochter Eurowings fährt das Flugangebot im Juni angesichts des schrittweisen Abbaus von Reisebeschränkungen in Europa hoch. So seien 40 neue Ziele im Programm. Bis Ende Juni sollen bis zu 20 Flugzeuge wieder abheben. Falls Reisen wegen der der Corona-Pandemie nicht möglich wären, könnten Kunden bis 14 Tage vor Abflug umbuchen.
ALDI - London: Aldi testet in Großbritannien die Lieferung von Lebensmitteln nach Hause in einer Partnerschaft mit dem Lieferdienst Deliveroo. Ab Montag biete der britische Zweig des Supermarkt-Discounters einen Schnell-Lieferservice in einer Filiale in Nottingham an, teilte Aldi UK mit. Ab Juni solle der Probelauf des Lieferservices auf weitere sieben Filialen in Mittelengland ausgeweitet werden. Mit dem neuen Lieferdienst können Kunden mehr als 150 Aldi-Produkte über die Deliveroo-App bestellen, die von Aldi-Mitarbeitern in den Filialen verpackt und über das Deliveroo-Fahrernetz ausgeliefert werden. Bei Erfolg könnte der Service bis Ende 2020 auf weitere Aldi-Discounter ausgerollt werden.
PANASONIC - Der führende Anbieter von Batteriezellen für Tesla verbuchte 2019 einen Gewinneinbruch und wagt wegen der Coronakrise keine Prognose für das laufende Jahr. Das Betriebsergebnis sank in dem im März abgelaufenen Bilanzjahr 2019/20 um 28,6 Prozent auf 293,75 Milliarden Yen (2,5 Milliarden Euro). Analysten hatten allerdings mit weniger gerechnet und 225,46 Milliarden Yen erwartet.
STEINHOFF - München: Der südafrikanisch-deutsche Möbel- und Handelskonzern braucht einen neuen Chef für seinen Aufsichtsrat. Aufsichtsratschefin Heather Sonn, die bei der Aufarbeitung des Bilanzskandals eine wichtige Rolle gespielt hatte, hat ihren Rücktritt erklärt, wie Steinhoff mitteilte. Eine Investmentfirma, an der Sonn beteiligt ist, habe Geschäfte mit einem Unternehmen gemacht, das offenbar heimlich indirekt von Steinhoff finanziert worden sei, erklärte Sonn. Es habe zwei Jahre gedauert, das herauszufinden. Sie habe von den Geschäften nichts gewusst, habe aber versprochen, hohe Maßstäbe an sich anzulegen, und lege daher alle ihre Ämter nieder. Luftbuchungen über verbundene Unternehmen sind der Kern des Bilanzskandals bei Steinhoff.
SOFTBANK - Tokio: Der japanische Technologieinvestor hat nach fehlgeschlagenen Beteiligungen im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Betriebsverlust von umgerechnet fast 12,1 Milliarden Euro verbucht. Hauptgrund dafür sei der stark geschrumpfte Wert der Investitionen des rund 100 Milliarden Dollar schweren Vision Fund, teilte Softbank mit. Im Vorjahreszeitraum stand noch ein Betriebsgewinn von nahezu 17,3 Milliarden Euro in der Bilanz. Softbank hält selbst sowie über den Vision Fund unter anderem Anteile am Mitfahrdienst Uber, Coworking-Anbieter WeWork aber auch an der Telekom-Tochter T-Mobile US.
GRAND CITY PROPERTIES - Düsseldorf: Der Wohnungskonzern hat wegen der Corona-Pandemie seine Einkaufstour ausgesetzt und daher seine Jahresziele reduziert. Das für die Immobilienbranche entscheidende operative Ergebnis (FFO I) werde 2020 voraussichtlich 213 bis 220 (Vorjahr: 212) Millionen Euro erreichen statt 220 bis 226 Millionen. Im ersten Quartal kletterte das FFO I um fünf Prozent auf 55 Millionen Euro.
ADO PROPERTIES - Düsseldorf: Die auf Berliner Immobilien spezialisierte Firma sieht sich nach der Übernahme des Rivalen Adler Real Estate auf Wachstumskurs. "Der Zusammenschluss erlaubt es uns, die Prognose für das Gesamtjahr 2020 mit Mieteinnahmen zwischen 280 und 300 Millionen Euro, beziehungsweise 340 und 360 Millionen Euro bei einer vollständigen Konsolidierung des gesamten Jahres mit Adler Real Estate zu bestätigen", erklärte Firmenchef Maximilian Rienecker. Im ersten Quartal kletterten die kombinierten Nettomieteinnahmen um 2,7 Prozent auf 88,1 Millionen Euro. Den Einfluss der Corona-Pandemie schätzt der Vorstand gering ein. Bis Ende April betrugen die Mietzinsstundungen mit 220.000 Euro zwei Prozent der gesamten Monatsmieten und betraf fast ausschließlich Gewerbeimmobilien.
SOFTBANK/DEUTSCHE TELEKOM - Der japanische Mischkonzern Softbank befindet sich einem Medienbericht zufolge in Gesprächen über den Verkauf "eines signifikanten Anteils" seiner T-Mobile US-Beteiligung an die Deutsche Telekom. Bei einem Verkauf würde die Telekom ihren Anteil an der US-Tochter T-Mobile US, die im vergangenen Monat mit der Mobilfunkeinheit Sprint von SoftBank fusionierte, auf über 50 Prozent steigern, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Sowohl bei SoftBank als auch bei der Deutschen Telekom war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Anfang April hatte T-Mobile US ihre Megafusion mit dem US-Rivalen Sprint im dritten Anlauf unter Dach und Fach gebracht. Ursprünglich sollte die Deutsche Telekom an der neuen T-Mobile rund 43 Prozent der Anteile halten.
SOFTBANK - Tokio: Der japanische Technologieinvestor hat bekanntgegeben, dass Alibaba-Gründer Jack Ma von seinem Posten im Vorstand der Softbank zurücktreten wird. Ma galt als hochkarätiger Verbündeter des Softbank-Chefs Masayoshi Son. SoftBank kündigte an, am 25. Juni dem Verwaltungsrat drei neue Vorstandsmitglieder vorzuschlagen, darunter Konzern-Finanzvorstand Yoshimoto Goto und Lip-Bu Tan, Chef der Chip-Design-Software-Firma Cadence Design Systems sowie Yuko Kawamoto, Professor an der rennomierten Waseda Business School in Japan.
APPLE - Bangalore: Der US-Technologiekonzern hat einem Medienbericht zufolge knapp 100 Geschäfte weltweit wieder geöffnet. Mit einer reduzierten Kundenanzahl, Einzelbetreuung im Kundendienst sowie Gesichtsmasken für Angestellte und Kunden soll die Sicherheit in den Apple-Stores gewährleistet werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf eine Unternehmensmitteilung. Kunden würden Masken zur Verfügung gestellt bekommen, falls sie keine vorweisen könnten. Zudem biete das Unternehmen die Abholung und Rückgabe reparierungsbedürftiger Produkte von zu Hause an, so der Bericht.