Finanzen

Erdogan verhängt Sanktionen gegen Goldman Sachs und JP Morgan

Goldman Sachs, JP Morgan und vier weitere internationale Banken wurden an der Istanbuler Börse mit einem dreimonatigen Leerverkaufs-Verbot belegt.
11.07.2020 11:32
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Erdogan verhängt Sanktionen gegen Goldman Sachs und JP Morgan
Goldman Sachs wurde an der Istanbuler Börse sanktioniert. (Foto: dpa) Foto: Justin Lane

Sechs internationale Banken wurden an der Istanbuler Börse mit einem dreimonatigen Leerverkaufs-Verbot von an ihrer Börse notierten Aktien belegt, nachdem sie einer Verpflichtung zur Benachrichtigung der Behörden über solche Geschäfte nicht nachgekommen waren. Dazu gehören Goldman Sachs, JPMorgan, Wood & Co, Barclays, Credit Suisse und Merrill Lynch. Die Türkei ist nicht das einzige Land, das von Investoren verlangt, Short-Positionen bei den Finanzbehörden zu melden. Nach europäischen Vorschriften müssen Inhaber die Behörden benachrichtigen, wenn ihre Netto-Short-Position in einer Aktie 0,1 Prozent des ausgegebenen Aktienkapitals der Gesellschaft übersteigt. Vor März lag der Schwellenwert für die Berichterstattung bei 0,2 Prozent.

Der Schritt der Istanbuler Börse könnte die Besorgnis ausländischer Kapitalinvestoren verstärken, da die Türkei gegenüber ausländischen Fondsmanagern einen zunehmend kritischen Ansatz verfolgt, insbesondere gegenüber jenen, die kurzfristige Portfolios betreuen, was umgangssprachlich auch als „Hot Money“ umschrieben wird, berichtet die Financial Times. Diese großen internationalen Banken sind wichtig als ‚prime broker‘ von Hedge Funds, zu deren Geschäftsmodell eben Leerverkäufe gehören. Analysten behaupten, dass solche ausländischen Kapitalströme für die Finanzierung des Wirtschaftswachstums des Landes von entscheidender Bedeutung sind, insbesondere in Zeiten geringer längerfristiger Direktinvestitionen. Die türkischen Behörden haben sich jedoch in den letzten Jahren zunehmend gegen jenes Phänomen gestellt, was sie als manipulatives Verhalten ausländischer „Spekulanten“ bezeichnen.

Im Mai, als die Lira ein neues Rekordtief erreichte, hatte die türkische Bankenaufsicht UBS, Citibank und BNP Paribas kurzzeitig von ihrem Devisenmarkt ausgeschlossen. Die Aufsichtsbehörde teilte mit, dass die Entscheidung zum Verbot des Trios getroffen wurde, nachdem die Banken ihre Lira-Verbindlichkeiten nicht rechtzeitig beglichen hatten. Einige Anleger befürchten jedoch, dass es Teil einer breiteren Anstrengung ist, sie aus den türkischen Märkten zu verdrängen. Laut Zentralbankstatistik haben ausländische Investoren seit Jahresbeginn 7,9 Milliarden US-Dollar von der Börse des Landes abgezogen.

Berat Albayrak, der Finanzminister des Landes, hat wiederholt darauf hingewiesen, dass er sein Land weniger von kurzfristigem ausländischem Kapital abhängig machen will. Er hatte den gestiegenen Anteil lokaler Investoren am Aktienmarkt als positive Entwicklung gelobt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen COME Mining App Officially Launches: Supports BTC, USDC, and XRP, Start a Bitcoin Miner for Free, and Easily Earn $11,700 Daily

New York, October 2025—With the global cryptocurrency bull market in full swing, investor demand for stable and sustainable passive...

DWN
Politik
Politik Nato-Manöver: Deutschland entsendet Bundeswehr-Tornados zur Atomwaffenübung der Nato
10.10.2025

Die Atomwaffenübung der Nato sorgt für Aufmerksamkeit: Deutschland entsendet Tornados und beteiligt sich am jährlichen Nato-Manöver...

DWN
Panorama
Panorama Kein Trump-Nobelpreis: Friedensnobelpreis für Venezolanerin Maria Corina Machado
10.10.2025

Die Entscheidung um den Friedensnobelpreis 2025 sorgt für weltweite Überraschung: Nicht der mächtige US-Präsident Donald Trump, sondern...

DWN
Politik
Politik Frankreich ist krank – und ganz Europa leidet mit
10.10.2025

Fünf Premierminister in weniger als zwei Jahren, ein Staatspräsident ohne Autorität und eine Schuldenlawine, die selbst Brüssel nervös...

DWN
Politik
Politik Israels Kabinett stimmt dem neuen Gaza-Abkommen mit der Hamas zu
10.10.2025

Nach Monaten harter Verhandlungen hat Israels Regierung einem historischen Gaza-Abkommen mit der Hamas zugestimmt. Doch während Hoffnung...

DWN
Finanzen
Finanzen Energiekontor-Aktie bricht ein: Gewinnausblick gekappt, Verzögerungen und Regeländerungen
10.10.2025

Die Energiekontor-Aktie ist im frühen Freitagshandel eingebrochen. Der Wind- und Solarparkentwickler Energiekontor hat seinen Ausblick...

DWN
Panorama
Panorama Deloitte-Analyse: Defizit der Krankenkassen steigt dramatisch
10.10.2025

Die finanzielle Lage der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) spitzt sich zu: Experten warnen vor Milliardenverlusten und strukturellen...

DWN
Finanzen
Finanzen VW-Aktie: Volkswagen steigert Absatz von VW-E-Autos in Europa wohl deutlich
10.10.2025

Die VW-Aktie steht im Börsenhandel am Freitag im Fokus, weil Volkswagen bei seinen VW-E-Autos in Europa kräftig zulegt. Doch während die...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld wird zur Grundsicherung: Bundeskanzler Merz verteidigt Kurs bei harten Sanktionen
10.10.2025

Die Debatte um die Grundsicherung spitzt sich zu: CDU-Chef Friedrich Merz verteidigt harte Sanktionen, während Sozialverbände Alarm...