Politik

Epstein-Affäre zeigt: Es ist an der Zeit, die Super-Eliten abzuschaffen

Lesezeit: 2 min
31.07.2020 11:47
Jeffrey Epstein und Ghislaine Maxwell entstammen einer global-elitären Gesellschaft, die Machtmissbrauch gegen Wehrlose praktiziert. Die globalen Super-Eliten müssen vollständig abgeschafft werden, um eine weltweite Wende durchzuführen. Denn in der Welt der globalen Eliten gibt es keine Rechenschaftspflicht.
Epstein-Affäre zeigt: Es ist an der Zeit, die Super-Eliten abzuschaffen
Ghislaine Maxwell war eine Vertraute von Bill Clinton. (Screenshot)

Mehr zum Thema:  
Politik > USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Politik  
USA  

Die US-Amerikanerin Ghislaine Maxwell soll minderjährige Mädchen für den Milliardärs-Pädophilen Jeffrey Epstein rekrutiert und sie auch selbst misshandelt haben. „In einer Hinsicht ist die Maxwell/Epstein-Geschichte bizarr und ungewöhnlich. Es ist schwer, sich eine zeitgenössische Geschichte über kriminelles Fehlverhalten vorzustellen, die mit der von Epstein vergleichbar ist. Berichten zufolge wollte er Dutzende von Frauen besamen, um ,die Menschheit mit seiner DNA zu säen‘“, so der britisch-amerikanische Guardian-Journalist Nathan Robinson. Epstein baute „eine 21.000 Quadratmeter große Villa auf einer 10.000 Hektar großen Ranch in New Mexico“ – zusätzlich zu seiner Villa in Palm Beach, seiner 72 Hektar großen „Insel der Sünde“ auf den Jungferninseln und seinem 8.600 Quadratmeter großes Haus in Paris, in dem angeblich ein speziell gebauter Massageraum vorhanden sein soll.

Maxwell habe von Geburt an in einer Welt gelebt, in der die Mächtigen andere frei ausbeuteten und missbrauchten. Sie wuchs in einem Herrenhaus mit 53 Zimmern auf - als Tochter von Robert Maxwell -, einem berüchtigten Verlagstycoon. Maxwell wurde von denen, die ihn kannten, als „erschreckend“ und als „Diktator“ beschrieben. Ihn habe eine grundlegende Unehrlichkeit über alles, was er sagte und tat, ausgezeichnet. Er starb 1991 auf mysteriöse Weise auf See, nachdem er von seiner Yacht „Lady Ghislaine“ gefallen war. Nach seinem Tod wurde festgestellt, dass Robert Maxwell zu Lebzeiten massiven Betrug und Diebstahl begangen hatte.

Ghislaine Maxwell kam kurz nach dem Tod ihres Vaters mit Epstein in Verbindung. Epstein bewegte sich in den elitärsten Kreisen des Landes, unter anderem mit Bill Clinton, Alan Dershowitz, Prinz Andrew und Steven Pinker. Maxwell nahm an der Hochzeit von Chelsea Clinton teil und „führte eine riesige Rollkartei einflussreicher Leute“.

Maxwell spielte keine Nebenrolle in der Epstein-Affäre, sondern eher die entscheidende Hauptrolle. Sie organisierte Minderjährige für den Missbrauch, kontrollierte Epsteins Mitarbeiter an verschiedenen Standorten und übernahm die gesamte Koordination des internationalen Pädophilen-Netzwerks. Dabei hatte es Maxwell auf „junge, finanziell verzweifelte Frauen ansprechen“ abgesehen. Ihre Mitarbeiter soll sie „Diener, Ferkel, Polypen“ genannt und herrisch behandelt haben.

„Der gesamte Prozess erinnert an die verstörenden ,120 Tage von Sodom des Marquis de Sade‘ (Buch von Donatien Alphonse François de Sade, Anm.d.Red), wo eine Gruppe dekadenter Aristokraten in einem Schloss Dutzende von Teenagern entführt und missbraucht“, wurde.

„Die Welt der globalen Superreichen ist eine Welt, in der es fast keine Rechenschaftspflicht gibt, weil die Menschen in ihr eine enorme Fähigkeit haben, andere zu verletzen oder zu belohnen. Auch nach Epsteins ursprünglicher strafrechtlicher Verurteilung wurde er von renommierten Institutionen wie dem MIT nicht gemieden, weil er einen Berg Geld hatte. Es wäre also ein Fehler, Maxwell als nichts anderes als eine einzigartig gestörte Person zu sehen. Sie wurde von einer Kultur genährt, in der es keinen Anreiz gibt, nicht zu tun, was immer Sie wollen, unabhängig von den Auswirkungen auf die Verwundbaren“, so Robinson.

Deshalb sollte der Maxwell nicht als Einzeltäterin betrachtet werden. Es müsse das soziale und wirtschaftliche Milieu verstanden werden, das ihre Handlungen ermöglicht habe. Offenbar ist es an der Zeit, das kriminelle Netzwerk der Super-Eliten namentlich aufzudecken, um sie unschädlich zu machen.


Mehr zum Thema:  
Politik > USA >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...