Finanzen

Preis übersteigt 2000-Dollar-Marke: Edelmetall-Händler verzeichnen starken Anstieg der Nachfrage nach Gold

In Deutschland werden breitere Schichten der Bevölkerung auf den Boom an den Edelmetallmärkten aufmerksam und decken sich mit Gold und Silber ein.
05.08.2020 08:00
Lesezeit: 1 min

Seit Jahresbeginn verzeichnen Edelmetallhändler in Deutschland einen starken Anstieg der Nachfrage durch die Kunden. Der Bayerische Rundfunk zitiert einen Sprecher des Händlers Degussa, wonach sich der Absatz im Raum München im ersten Halbjahr 2020 mit rund 83,5 Tonnen Feingold in Barren und Münzen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelt habe.

Schon Anfang des Jahres meldeten Edelmetallhändler und Juweliere glänzende Geschäfte mit Gold. Neben einer erhöhten Nachfrage würden Kunden wegen des Preisanstiegs auch vermehrt Altgold zu Ankaufshäusern oder zum Juwelier bringen, meldete die dpa Mitte Februar. „Der steigende Goldpreis führt nicht dazu, dass die Nachfrage zurückgeht, im Gegenteil“, sagt Joachim Dünkelmann, Geschäftsführer des Bundesverbands der Juweliere, damals.

Das Handelshaus Pro Aurum verkaufte nach eigenen Angaben im März 6,2 Tonnen Barren und Münzen, viermal so viel wie im Vorjahresmonat, wie ein Sprecher Ende April sagte. „Im April zeichnet sich fast auf die Unze genau die gleiche Tonnage ab“, sagte der Sprecher. Demnach öffnete Pro Aurum vor Ostern den Online-Shop nur stundenweise und begrenzte zeitweise die Zahl der Orders auf 500 am Tag. Bei Degussa verfünffachten sich nach Unternehmensangaben zeitweise die Orders. „Die Nachfrage von privaten Anlegern nach physischem Gold in Form von Barren und Münzen ist seit dem Ausbruch des Coronavirus noch einmal enorm gestiegen“, sagte Degussa-Volkswirt Thorsten Polleit. Schon in den Vormonaten sei sie auf sehr hohem Niveau gewesen.

Der Goldpreis hatte am 27. Juli das Allzeithoch in Dollar aus dem Jahr 2011 bei 1.921 Dollar überstiegen. Derzeit liegt die Notierung pro Feinunze (31,1 Gramm) bei 2.030 Dollar. In praktisch allen anderen Währungen – auch im Euro – hatte der Goldpreis schon in den Monaten davor Allzeithochs markiert. Auch der Silberpreis stieg in den vergangenen Wochen merklich an. Beobachter erwarten einen prozentual noch stärkeren Anstieg als beim Gold in den kommenden Monaten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin 2026: Droht der nächste Crash oder ein neuer Reifegrad des Marktes?

Wie sich Bitcoin im Jahr 2026 verhalten wird, lässt sich nicht eindeutig voraussagen. Was sich jedoch belastbar analysieren lässt, sind...

DWN
Politik
Politik Anschlag geplant? Terrorverdächtiger in Magdeburg reiste legal ein
16.12.2025

Mit Visum kam er nach Deutschland, dann informierte er sich über Waffen und glorifizierte Anschläge. Zu dem in Vorbereitungshaft genommen...

DWN
Politik
Politik Sudan führt auch 2026 Krisenliste von Hilfsorganisation an
16.12.2025

Die Hilfsorganisation IRC erstellt jeden Dezember eine Liste von Krisenstaaten, die im Folgejahr zu beachten sind. Der Sudan steht im...

DWN
Finanzen
Finanzen Bargeld: Barzahlen wird bei Behörden zur Ausnahme - Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
16.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Finanzielle Unabhängigkeit für Führungskräfte: So sichern Sie echte Entscheidungsfreiheit
16.12.2025

Die meisten Führungskräfte träumen davon, unabhängig Entscheidungen treffen und nach eigenen Überzeugungen handeln zu können. In der...

DWN
Finanzen
Finanzen KGHM-Aktie aktuell: Warum der Kupfer-Boom jetzt zur globalen Gefahr wird
16.12.2025

Die Kupferpreise steigen schneller als jede Prognose und die KGHM-Aktie jagt von Rekordhoch zu Rekordhoch. Doch Analysten preisen nun...

DWN
Politik
Politik Deutsche Soldaten für Ukraine? Europäer bieten Schutztruppe an
16.12.2025

Eine Schutztruppe für die Ukraine? Bundeskanzler Merz und europäische Staatschefs haben einen Plan vorgestellt. Doch wie reagieren die...

DWN
Politik
Politik Bundestag Offline: Internet-Ausfall im Bundestag - kein russischer Cyberangriff
16.12.2025

Das Computernetzwerk des Deutschen Bundestags war flächendeckend ausgefallen. Da das Problem ungefähr zeitgleich mit dem Besuch des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rückstand bei Bezahlung: Frauen verdienen weiterhin weniger als Männer
16.12.2025

Hartnäckig hält sich der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Nur ein Teil der Lohnlücke ist erklärbar.