Finanzen

Warum vergeben Japans Banken so viele Kredite wie nie zuvor?

Innerhalb eines Monats haben Japans Banken Kredite im Umfang von umgerechnet 4,6 Billionen Euro vergeben - so viel wie nie zuvor. Doch an der Art und Weise, wie diese Kredite zustande kommen, ist ersichtlich, dass dies keine gute Nachricht ist.
11.08.2020 09:39
Aktualisiert: 11.08.2020 09:39
Lesezeit: 1 min
Warum vergeben Japans Banken so viele Kredite wie nie zuvor?
Japan, Osaka: Passantinnen und Passanten tragen Mundschutz und gehen über einen Zebrastreifen. (Foto: dpa) Foto: -

Im Juli vergaben Japans Banken Kredite im Rekordumfang von 572,7 Billionen Yen (rund 4,6 Billionen Euro). Vor allem regionale Geldhäuser teilten verstärkt Darlehen an kleine Firmen aus, die von der Corona-Krise betroffene sind. Die Kreditvergabe wuchs damit um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Zentralbank am Dienstag in Tokio mitteilte.

"Die Kreditvergabe an kleinere Firmen nimmt weiter zu, da sie billige Darlehen mit staatlichen Garantien erhalten", sagte ein Notenbanker. Mit anderen Worten: Die Unternehmen zahlen extrem niedrige Zinsen und ein erheblicher Teil des Risikos wird nicht von den Banken, sondern vom japanischen Staat getragen.

Die Corona-Pandemie hat die weltweite Nachfrage stark belastet, wodurch die exportabhängige japanische Wirtschaft bereits im ersten Quartal erstmals seit viereinhalb Jahren in die Rezession gerutscht ist.

Die Zentralbank signalisierte nach einer Reihe von Anreizen Zuversicht in die Erholung der Wirtschaft und schloss das Risiko einer Deflation aus. Die Regierung schnürte ein riesiges Konjunkturpaket.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...