Wirtschaft

Diese 19 Autobauer machen weltweit den größten Umsatz

Wie lange braucht Tesla, um den Monatsumsatz von VW zu erreichen? Diese und viele andere Fragen beantwortet der folgende Artikel.
20.09.2020 11:14
Lesezeit: 3 min
Diese 19 Autobauer machen weltweit den größten Umsatz
Kein anderer Autobauer der Welt macht so viel Umsatz wie Volkswagen. (Foto: dpa) Foto: Ole Spata

In der Liste der Autobauer mit dem größten Umsatz steht der deutsche Volkswagen-Konzern schon seit drei Jahren ganz oben. Der Konzernumsatz des letzten Jahres von 290,2 Milliarden Dollar entspricht im Übrigen einem Umsatz von mehr als 9.200 Dollar pro Sekunde, wie eine aktuelle Grafik von PartsGeek zeigt.

Knapp hinter Volkswagen kommt Toyota mit einem Umsatz in Höhe von 272,3 Milliarden Dollar. Auf den Plätzen 3 bis 8 folgen Ford, Honda, General Motors, Fiat Chrysler, BMW und Mercedes Benz. Allerdings sind sie im Hinblick auf den Umsatz schon deutlich abgeschlagen, auch wenn ihr Umsatz noch oberhalb der Marke von 100 Milliarden Dollar lag.

Auf den Plätzen 9 bis 18 folgen Nissan, Hyundai, PSA, Renault, Kia, Geely, Tata Motors, Suzuki, Mazda und Subaru. Ganz unten auf der Liste steht der wertvollste Autohersteller der Welt, Tesla, der im letzten Jahr einen relativ kleinen Bruttoumsatz von nur 24,6 Milliarden Dollar oder rund 780 Dollar pro Sekunde erzielte (das heißt, VW macht im Monat fast genauso viel Umsatz wie Tesla im Jahr).

Volkswagen - Ein Konzern, viele Marken

Zur Volkswagen-Gruppe gehören neben Volkswagen (Umsatz 99,1 Milliarden Dollar) auch Audi mit den weiteren Marken Lamborghini und Ducatti (62,4 Milliarden Dollar) sowie Porsche (29,2 Milliarden Dollar), ŠKODA (22,2 Milliarden Dollar), SEAT (12,9 Milliarden Dollar) und Bentley (2,3 Milliarden Dollar).

Weitere Einnahmequellen von Volkswagen waren das Nutzfahrzeuggeschäft von Volkswagen im Umfang von 44,5 Milliarden Dollar, der Bereich Antriebstechnik im Umfang von 4,7 Milliarden Dollar und schließlich die Finanzdienstleistungssparte im Umfang von 44,4 Milliarden Dollar, wie Visual Capitalist berichtet.

Insgesamt lieferte der Volkswagen-Konzern im Jahr 2019 knapp 11 Millionen Fahrzeuge aus. Damit übertraf er seine Auslieferungen im Vorjahr um 1,3 Prozent und stellte einen neuen Konzernrekord auf. Auch wenn die meisten dieser Fahrzeuge in Europa produziert wurden, hat der Konzern ein globales Produktionsnetzwerk mit einer bedeutenden Präsenz in Asien.

Volkswagen hat bereits viele Milliarden in China investiert, dem größten Automarkt der Welt, um seine Produktionskapazitäten für Elektrofahrzeuge auszubauen. Die Wolfsburger wollen bis zum Jahr 2025 in China jährlich 1,5 Millionen Fahrzeuge mit alternativen Antrieben verkaufen. Allerdings waren die Umsätze von VW im Jahr 2019 weiterhin stark auf Europa ausgerichtet.

  • Europa (ohne Deutschland): 42%
  • Deutschland: 19%
  • Asien-Pazifik: 17%
  • Nordamerika: 17%
  • Südamerika: 4%

Toyota - Ein wirklich globaler Konzern

Anders als Volkswagen hat die Toyota Motor Corporation ein wesentlich konzentrierteres Markenportfolio, wobei Toyota und Lexus die beiden bekanntesten Namen sind. Diese Strategie scheint gut zu funktionieren, da Toyota 2019 auf Platz neun der wertvollsten Marken aufstieg und damit als einziger Automobilhersteller die Top Ten knackte.

Ein Beleg für den globalen Einfluss von Toyota ist die relativ ausgewogene Aufteilung der Einnahmen im Jahr 2019 nach regionalen Märkten. Die Popularität des japanischen Autoherstellers auch in ausländischen Regionen ist wahrscheinlich das Ergebnis seines Rufs für Zuverlässigkeit und Erschwinglichkeit.

  • Nordamerika: 30%.
  • Japan: 25%.
  • Asien: 18%
  • Europa: 11,5%
  • Andere: 15,3%

Insgesamt haben Toyota und seine Tochtergesellschaften im letzten Jahr fast 9 Millionen Fahrzeuge verkauft und damit (wie VW) einen neuen Konzernrekord aufgestellt, der jedoch nur 0,1% über dem Wert von 2018 liegt. Ähnlich wie bei Volkswagen wird ein Großteil der Toyota-Fahrzeuge in der Heimatregion produziert, der Rest wird weltweit gebaut.

Außerhalb Japans verfügt Toyota über bedeutende Produktionskapazitäten in den USA, wo der Autobauer vom Pickup bis zur Limousine alles herstellt. Im Jahr 2016 machte der Toyota Camry Schlagzeilen, nachdem er als das am meisten in den USA hergestellte Auto eingestuft wurde - mehr als 75 Prozent der Teile stammten aus den USA.

Autobauer haben meist weitere Einnahmequellen

Zwar stellen Autos derzeit noch mit Abstand das Kerngeschäft der 19 aufgeführten Unternehmen dar, doch verfügen viele von ihnen über wichtige alternative Einnahmequellen. Honda zum Beispiel stellt neben Autos auch Motorräder, Bootsmotoren, Rasenmäher und sogar Privatjets her.

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt Porsche mit seiner Tochtergesellschaft für Zubehör und Lizenzvergabe, Porsche Design. Seit 2003 wird eine Vielzahl von Lifestyle-Produkten wie Brillen, Handys und Uhren unter dem Namen Porsche verkauft. Das bemerkenswerteste Projekt ist der Porsche Design Tower Miami, ein Wohnhochhaus mit einem robotergestützten Autoaufzug.

Tesla erzielt zusätzliche Einnahmen durch den Verkauf von Emissionsgutschriften an andere Autohersteller, welche die gesetzlichen Quoten zum Verkauf von E-Autos nicht erfüllen. Im zweiten Quartal 2020 verdiente Tesla auf diese Weise 428 Millionen Dollar, was in diesem Zeitraum immerhin 7 Prozent seiner Gesamteinnahmen ausmachte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Medienkrieg: Warum Paramount Skydance das Netflix-Angebot sprengt
10.12.2025

Ein Übernahmekampf erschüttert die US-Medienbranche, weil Paramount Skydance das vermeintlich entschiedene Rennen um Warner Bros....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen beendet Fahrzeugproduktion: Umbaupläne für Gläserne Manufaktur in Dresden
10.12.2025

Die VW-Fahrzeugproduktion in Dresden endet aus wirtschaftlichen Gründen nach mehr als 20 Jahren. Über die Zukunft des ehemaligen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jobabbau bei BASF und Co.: Deutsche Chemie-Industrie historisch schlecht ausgelastet
10.12.2025

Teure Energie, Wirtschaftskrise und Preisdruck: Die deutsche Chemiebranche steckt in der schwierigsten Krise seit 25 Jahren. Auch 2026...

DWN
Politik
Politik Schutz vor Einschüchterung: Bundesregierung beschließt besseren Schutz vor Schikane-Klagen
10.12.2025

Die Bundesregierung schützt Journalisten, Wissenschaftler und Aktivisten künftig besser vor sogenannten Schikane-Klagen. Mit dem Vorhaben...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalmarkt 2026: Mehr Börsengänge in Deutschland und Europa erwartet
10.12.2025

Mit Ottobock, TKMS und Aumovio zählen drei deutsche Börsendebüts zu den gewichtigsten in Europa im laufenden Jahr. Doch viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Weihnachtsfeier steuerlich absetzen: So gelingt es – Tipps vom Steuerberater
10.12.2025

Viele Unternehmen möchten ihre Weihnachtsfeier steuerlich absetzen und gleichzeitig die Kosten im Blick behalten. Eine gut geplante Feier...

DWN
Politik
Politik „Reichsbürger“-Verfahren: Prinz Reuß wird zu Vorwürfen sprechen
10.12.2025

Der mutmaßliche „Reichsbürger“ Heinrich XIII. Prinz Reuß wird zu den Vorwürfen eines geplanten „Staatsstreichs“ Stellung...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Warum die Rekordausgaben der Tech-Giganten zum Risiko werden
10.12.2025

Die Tech-Konzerne pumpen Milliarden in künstliche Intelligenz und treiben ihre Investitionslast auf historische Höhen. Doch aus dem...