Politik

VIRUS-TICKER: Marseille führt Maskenpflicht im gesamten Stadtgebiet ein

Lesezeit: 4 min
26.08.2020 09:19  Aktualisiert: 26.08.2020 09:19
Es folgen aktuelle Entwicklungen rund um die Virus-Pandemie vom Mittwoch.
VIRUS-TICKER: Marseille führt Maskenpflicht im gesamten Stadtgebiet ein
Marseille: Bereitschaftspolizisten passen auf, dass Passanten ihre Mundschutzmasken tragen. (Foto: dpa)
Foto: Daniel Cole

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Top-Meldung:

Marseille führt Maskenpflicht im gesamten Stadtgebiet ein

Frankreichs zweitgrößte Stadt Marseille verschärft im Kampf gegen das Coronavirus die Schutzmaßnahmen. Von Mittwochabend an gilt in der Hafenstadt am Mittelmeer Maskenpflicht, berichteten mehreren Medien am Dienstag unter Berufung auf die zuständige Präfektur. Außerdem müssen Bars, Restaurants und Geschäfte um 23 Uhr schließen. Die strengeren Regeln sollten zunächst bis Ende September gelten, berichtete die Nachrichtenplattform Franceinfo. Das Tragen einer Maske sei auch für Kinder über elf Jahren verpflichtend.

Im Département Bouches-du-Rhône, in dem Marseille liegt, ist die Zahl der Neuinfektionen zuletzt wieder stark gestiegen. Für die Region Provence-Alpes-Côte d‘Azur wie auch für den Großraum Paris gilt eine Reisewarnung der Bundesregierung. Sie werden als Risikogebiete eingestuft. In Marseille - wie in vielen anderen französischen Städten - gab es zuvor bereits eine Maskenpflicht im Freien in bestimmten Stadtteilen. Die Maskenpflicht im gesamten Stadtgebiet soll am Mittwoch um 23.00 Uhr in Kraft treten.

+++

Weitere Meldungen:

17.58 Uhr - Russland bereitet die Genehmigung eines zweiten Impfstoffs gegen das Coronavirus für Ende September oder Anfang Oktober vor. Bisher gebe es keine Komplikationen bei den Probanden, die an der ersten und zweiten Phase der Testrunden teilnahmen, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Tatjana Golikowa. Der Impfstoffkandidat wird vom Forschungszentrum Vektor in Sibirien entwickelt. Russland startet zudem mit einer neuen Phase von klinischen Untersuchungen des bereits genehmigten Corona-Impfstoffs "Sputnik V", an denen mehr als 40.000 Personen teilnehmen sollen. Ähnliche Versuche werde es in fünf weiteren Ländern geben, teilt der Staatsfonds RDIF mit. Russland hatte vor rund zwei Wochen als weltweit erstes Land den Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen.

13.40 Uhr - Die Veranstalter haben ein für den 4. September in Düsseldorf geplantes Konzert mit Sarah Connor, Bryan Adams und weiteren Künstlern verschoben. Angesichts steigender Infektionszahlen und im Raum stehender, nachträglicher Kapazitätsbeschränkungen, habe man sich dafür entschieden, erklärt Veranstalter Marek Lieberberg. Die mehr als 7.000 Besucher, die bereits Tickets für die Veranstaltung erworben hätten, erhielten das Eintrittsgeld einschließlich Vorverkaufsgebühren zurück. Das Konzert unter dem Motto "Give Live A Chance" sei in den Spätherbst verschoben worden. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann begrüßt die Entscheidung.

12.40 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will an umfangreichen Corona-Tests für Reiserückkehrer festhalten. Vier Bundesländer seien strikt gegen Pläne, die kostenlosen Tests für Reiserückkehrer wieder zu streichen, sagt der CSU-Chef. Man könne nicht zwei Wochen nach Einführung der Testmöglichkeiten diese wieder abschaffen wollen, widerspricht Söder zudem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der für eine Korrektur der Regelung plädiert. Die deutlich höhere Anzahl an Positiv-Fällen unter den Rückreisenden zeigten, dass es nicht um "Massentests", sondern eine gezielte Teststrategie gehe, betonte der CSU-Chef. Söder widersprach auch der Einschätzung des Bundesgesundheitsministeriums, das vor einer Überforderung der Testkapazitäten gewarnt hatte. Statt die Tests zurückzufahren solle man lieber die Kapazitäten weiter ausbauen. Er gehe davon aus, dass sich nach Ende der Sommerferien die Zahl der Reise-Rückkehrer ohnehin reduzieren werde.

11.46 Uhr - Einen Tag vor den Bund-Länder-Beratungen zu neuen Corona-Maßnahmen dringt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auf eine "einheitliche Grundidee" beim Vorgehen. Angesichts wieder gestiegener Corona-Zahlen sei eine "neue Stringenz bei Verstößen" nötig, sagt er. So sei es wichtig, dass es für die Missachtung der Maskenpflicht höhere Strafen gebe. "Die Maske ist und bleibt … die wirksamste unmittelbare Chance, eine Infektionsausbreitung zu unterbinden." Bußgelder müssten aber auch bei der Verletzung der Quarantäne-Vorschriften verhängt werden. In Bayern bestrafe man dies künftig mit 2000 Euro. Lockerungen bei Großveranstaltungen sehe er skeptisch.

11.11 Uhr - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn kündigt verstärkte Kontrollen der Quarantäne von Reiserückkehrern aus Risikogebieten an. "Das ist keine Bitte, sondern eine staatliche Anordnung", sagt Spahn mit Blick auf die Regelung, die für Reisende aus Risikogebieten eine 14-tägige Quarantänepflicht vorsieht. Diese kann frühestens fünf Tage nach Einreise durch Vorlage eines negativen Corona-Tests beendet werden. Es gebe stichprobenartige Kontrollen, die verstärkt werden sollen, auch durch eine stärkere Digitalisierung in diesem Bereich.

09.50 Uhr - In Russland werden 4676 neue Virus-Fälle gemeldet. Damit steigt die Gesamtzahl nach Behördenangaben auf 970.865. Die Zahl der Todesfälle, die mit dem Virus in Verbindung gebracht werden, erhöht sich gegenüber dem Vortag um 115 auf 16.683.

08.51 Uhr - Frankreich könnte nach Einschätzung eines Regierungsberaters im November von einer zweiten Welle der Corona-Pandemie getroffen werden. "Es gibt Sorgen vor einer zweiten Welle im November", sagte Jean-François Delfraissy, Vorsitzender des wissenschaftlichen Rates, dem Sender France 2 Television. Die Stadt Marseille verschärft derweil ihre Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Frankreich hat die siebthöchste Zahl an Corona-Todesopfern weltweit.

06.45 Uhr - Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, fordert bei der Pandemie-Bekämpfung bundesweit möglichst einheitliche Lösungen. Die Lage im Osten sei zwar derzeit anders als im Westen, sagt der CDU-Politiker dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Aber das ist eine volatile Momentaufnahme." Daher seien gewisse Einschränkungen sinnvoll und zumutbar. "Möglichst flächig wirken sie am besten."

01.40 Uhr - Die britische Regierung unterstützt mit rund 2,1 Millionen Euro die klinischen Studienphase eines DNA-basierten Impfstoffkandidaten der Universität Cambridge. Bei dem unter dem Namen DIOS-CoVax2 bekannten experimentellen Impfstoff werden genetische Sequenzen aller bekannten Coronaviren verwendet. Der Impfstoffkandidat kann ungekühlt gelagert und ohne Spritze verabreicht werden. "Dies könnte ein großer Durchbruch sein, wenn es darum geht, einer großen Anzahl von Menschen auf der ganzen Welt einen zukünftigen Impfstoff zu verabreichen", sagt der Direktor des klinischen Forschungszentrums NIHR Saul Faust.

00.39 Nach einem Anstieg der Coronavirus-Infektionen verhängt die Türkei weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigt an, dass alle staatlichen Institutionen nun von zu Hause arbeiten oder in Schichten arbeiten dürfen. Bestimmte Veranstaltungen und Feiern wie Verlobungen sind in 14 Provinzen, einschließlich der Hauptstadt Ankara verboten und Hochzeiten auf eine Stunde begrenzt. Die Türkei registriert mit 1502 Neuinfektionen innerhalb eines Tages den größten Anstieg seit Mitte Juni.

00.03 Uhr - Das brasilianische Gesundheitsministerium meldet 47.134 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf knapp 3,67 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte um 1271 auf 116.580 zu. Brasilien weist in der Coronavirus-Pandemie nach den USA weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Reiseziele: So manch Überraschung im Sommerflugplan
29.03.2024

Ab Ostern tritt an den deutschen Flughäfen der neue Sommerflugplan in Kraft. Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten haben für Sie als Leser...

DWN
Politik
Politik Vor 20 Jahren: Größte Erweiterung der Nato - eine kritische Betrachtung
29.03.2024

Am 29. März 2004 traten sieben osteuropäische Länder der Nato bei. Nicht bei allen sorgte dies für Begeisterung. Auch der russische...

DWN
Technologie
Technologie Viele Studierende rechnen mit KI-Erleichterungen im Joballtag
29.03.2024

Vielen Menschen macht Künstliche Intelligenz Angst, zum Beispiel weil KI Arbeitsplätze bedrohen könnte. In einer Umfrage stellte sich...

DWN
Politik
Politik Verfassungsgericht stärken: Mehrheit der Parteien auf dem Weg zur Einigung?
28.03.2024

Das Verfassungsgericht soll gestärkt werden - gegen etwaige knappe Mehrheiten im Bundestag in aller Zukunft. Eine Einigung zeichnet sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschlands maue Wirtschaftslage verhärtet sich
28.03.2024

Das DIW-Konjunkturbarometer enttäuscht und signalisiert dauerhafte wirtschaftliche Stagnation. Unterdessen blieb der erhoffte...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Lauterbach will RKI-Protokolle weitgehend entschwärzen
28.03.2024

Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat angekündigt, dass einige der geschwärzten Stellen in den Corona-Protokollen des RKI aus der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Brückeneinsturz in Baltimore trifft Importgeschäft der deutschen Autobauer
28.03.2024

Baltimore ist eine wichtige Drehscheibe für die deutschen Autobauer. Der Brückeneinsturz in einem der wichtigsten Häfen der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft „Made in Germany“ ist wieder gefragt - deutsche Exporte steigen deutlich
28.03.2024

Der Außenhandel in Deutschland hat wider Erwarten zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Insgesamt verließen Waren im Wert von 135,6...