Weltwirtschaft

UNTERNEHMENS-TICKER: Britisches Gericht weist Klage von Huawei ab

Lesezeit: 7 min
27.08.2020 11:53  Aktualisiert: 27.08.2020 11:53
Im Folgenden lesen Sie den Unternehmens-Ticker vom Donnerstag, den 27. August, den wir selbstverständlich in regelmäßigen Abständen für sie aktualisieren.
UNTERNEHMENS-TICKER: Britisches Gericht weist Klage von Huawei ab
London: Eine Richterin telefoniert vor dem jährlichen Gottesdienst der Richter in der Westminster Abbey. (Foto: dpa)
Foto: Jonathan Brady

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RYANAIR - Frankfurt: Die Gewerkschaft Verdi hat die Verhandlungen über Lohnsenkungen und Beschäftigungssicherung in der Corona-Krise bei der deutschen Ryanair-Tochter Malta Air für das Kabinenpersonal abgebrochen. Die rund 900 betroffenen Beschäftigten wären zu Einkommensverzicht bereit, erklärte Verdi. Malta Air lehne aber eine Beschäftigungssicherung als Gegenleistung ab und habe so viel Lohnverzicht gefordert, dass das Einkommen unter das mögliche Arbeitslosengeld sinke. Auch halte Ryanair an den Schließungsplänen für die Standorte an den Flughäfen Hahn, Niederrhein und Tegel fest.

BOUYGUES - Paris: Der französische Telekom-Konzern wird rund 3000 Mobilfunkantennen des umstrittenen chinesischen Netzwerkausrüsters Huawei austauschen. Das Vorhaben werde bis 2028 in Anspruch nehmen, kündigte Bouygues an. Firmenvizechef Olivier Roussat begründete den Schritt mit der Entscheidung der Behörden, in stark besiedelten Gegenden Huawei-Ausrüstung zu entfernen. Er ließ offen, von welchem Unternehmen die künftigen Antennen kommen sollen. Auf die Frage, wer für die Kosten des Austauschs aufkomme, sagte Roussat, es würden Gespräche mit den französischen Behörden geführt. Die USA werfen Huawei zu große Nähe zur Führung in Peking und Spionage vor. Sie drängt andere Länder, keine Geschäfte mit Huawei zu machen und hat fast allen US-Firmen die Zusammenarbeit mit Huawei verboten.

TIFFANY - New York: Die US-Juwelierkette hat in der Corona-Krise einen Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Nettogewinn fiel im Quartal (per Ende Juli) auf knapp 32 Millionen Dollar von 136,3 Millionen im Vorjahr, lag allerdings über den Erwartungen von Analysten. Die Erlöse sanken um 29 Prozent auf 747,1 Millionen Dollar. Der Vorstand setzt nun auf eine Erholung in Asien. Die Erlöse seien im August leicht gestiegen, da sich China zunehmend erhole, hieß es.

VAPIANO - Frankfurt: Die Gläubiger der insolventen Pizza- und Pastakette müssen den Großteil ihrer Forderungen abschreiben. Die Insolvenzquote werde voraussichtlich bei circa drei Prozent liegen, teilte Insolvenzverwalterin Ruth Rigol mit. Vapiano hatte seit längerem wegen einer zu schnellen Expansion mit Problemen gekämpft, die zur Eindämmung der Corona-Pandemie erzwungene Schließung fast aller der weltweit 230 Pizza- und Pasta-Restaurants versetze dem Unternehmen dann den Todesstoß. Nach der Insolvenz hatte Rigol unter anderem Teile des Deutschland-Geschäfts für 15 Millionen Euro von einer Investorengruppe um den früheren Vapiano-Vorstand Mario C. Bauer verkauft, auch Teile des Auslandsgeschäfts konnte sie losschlagen. Nachdem der wesentliche Teil des Geschäfts verkauft worden seien, werde der Rest stillgelegt und abgewickelt, teilte die Insolvenzverwalterin mit.

COTY - Bangalore: Die Corona-Pandemie hat den US-Kosmetikkonzern der deutschen Milliardärsfamilie Reimann hart getroffen. Der Umsatz brach im Zeitraum April bis Juni um 56 Prozent auf rund 922 Millionen Dollar ein. Netto reduzierte sich im vierten Quartal des Bilanzjahres 2019/20 der Verlust auf 772,8 Millionen Dollar von zuvor 2,8 Milliarden Dollar. Im Vorjahr waren allerdings Abschreibungen von rund drei Milliarden Dollar angefallen.

KIOXIA HOLDINGS - Tokio: Der weltweit zweitgrößte Speicherchip-Hersteller geht an die Börse. Das Volumen der für den 6. Oktober geplanten Aktienemission kann sich auf bis zu 3,6 Milliarden Dollar belaufen, wie aus dem Wertpapierprospekt hervorging. Damit wäre es der größte Börsengang in Japan in diesem Jahr. Kioxia will 95,5 Millionen Aktien zum Preis von 3960 Yen platzieren. Damit wird das Unternehmen, das 2018 aus dem Toshiba-Konzern von einem Konsortium um den US-Finanzinvestor Bain Capital herausgekauft wurde, mit rund 20 Milliarden Dollar bewertet. Bain wollte Kioxia schon 2019 an die Börse bringen, hat die Pläne wegen schlechter Marktbedingungen aber verschoben. Die von Kioxia hergestellten Flash-Speicherchips werden unter anderem für Cloud-Dienste, von Datencentern und für Künstliche Intelligenz benötigt.

FORD/BOSCH - Frankfurt: Der US-Autobauer und der Zulieferer Bosch erproben vollautomatisiertes, fahrerloses Einparken in einem Parkhaus des US-Immobilienunternehmens Bedrock in Detroit. Der fahrerlose Parkservice, bei dem Entwicklungs-Fahrzeuge eingesetzt werden, sei die erste Lösung dieser Art in den Vereinigten Staaten, erklärte Bosch. Das Auto wird dabei per Smartphone-Klick zum Parken geschickt. Fahrerassistenzsysteme im Wagen und Sensoren im Parkhaus sollen das Fahrzeug sicher steuern. In Deutschland startete Bosch mit Daimler 2017 ein Projekt zum so genannten "Valet Parking." Vor rund einem Jahr erhielten sie die Zulassung, den Dienst im Parkhaus des Mercedes-Museums in Stuttgart zu starten.

SIEMENS GAMESA - Düsseldorf: Unterbrochene Lieferketten infolge der Corona-Pandemie haben dem deutsch-spanischen Windturbinenbauer zu schaffen gemacht. Die operative Gewinnmarge rauschte im dritten Quartal des Bilanzjahres 2019/20 auf minus 6,7 Prozent. Der Vorstand prognostiziert nun für 2021 eine Rückkehr zu einer operativen Marge von drei bis fünf Prozent und 2023 von acht bis zehn Prozent. Neben Corona macht dem Konzern der Preisverfall zu schaffen.

WPP - London: Der britische Werbe-Konzern hat die Zahlung einer Zwischendividende angekündigt. Zehn Pence pro Aktie sollen ausgeschüttet werden, nachdem WPP im März wegen der Coronavirus-Pandemie die Dividende und Aktienrückkaufe gestrichen und die Prognose gekippt hatte. "Angenommen, dass es weder zu einer zweiten Welle noch zu größeren Lockdowns kommt, ist das zweite Quartal voraussichtlich die härteste Zeit des Jahres", sagte Firmenchef Mark Read. Allerdings bleibe man vorsichtig hinsichtlich der Schnelligkeit der Erholung. Im zweiten Quartal ging der Quartalsumsatz um 15,1 Prozent zurück, wie der weltgrößte Werbekonzern mitteilte. Analysten hatten mit einem Minus von 20 Prozent gerechnet.

LGT - Zürich: Der Vermögensverwalter der Fürstenfamilie von Liechtenstein hat im ersten Halbjahr 2020 deutlich mehr verdient. Die durch das Coronavirus ausgelösten Marktturbulenzen kurbelten den Handel an und sorgten für einen Anstieg des Gewinns um 23 Prozent auf 190,7 Millionen Franken. LGT sammelte bei den Kunden Neugeld von netto 1,6 Milliarden Franken ein. Die gegenüber den Vorperioden deutlich verlangsamte Wachstumsrate sei auf Rückzahlungen von Krediten vor allem durch Kunden aus dem Mittleren Osten und Asien während der Marktturbulenzen zurückzuführen. Seither verzeichne das Institut wieder Zuflüsse auf dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie. Zur Jahresmitte verwaltete LGT 218,7 Milliarden Franken.

BALOISE - Zürich: Der Schweizer Versicherer rechnet im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise mit einer Bruttoschadenlast von bis zu 200 Millionen Franken und netto mit rund 63 Millionen Franken. Der Aufwand wurde im ersten Halbjahr verbucht, erklärte der Konzern aus Basel. Der Gewinn hat sich in den ersten sechs Monaten auf 177,7 Millionen Franken mehr als halbiert. Ergebnismindernd wirkte auch, dass im Vorjahr eine Steuergutschrift verbucht wurde. Die Prämieneinnahmen sanken um 10,4 Prozent auf 5,39 Milliarden Franken.

INSTONE - Düsseldorf: Schwächere Geschäfte infolge der Corona-Krise haben dem Wohnimmobilienentwickler zugesetzt. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sank im ersten Halbjahr um 11,6 Prozent auf 28,2 Millionen Euro während der Umsatz um 3,1 Prozent auf knapp 180 Millionen stieg. Das bereinigte Nettoergebnis brach um fast die Hälfte auf 13,7 Millionen Euro ein. Für das Gesamtjahr kündigte der Vorstand einen Umsatz von 470 bis 500 Millionen Euro an und ein Nettoergebnis von 30 bis 35 Millionen.

SUNRISE - Zürich: Der vor der Übernahme durch Liberty Global stehende Schweizer Telekomkonzern hat den Gewinn im zweiten Quartal gegenüber der Vorjahresperiode um 17,3 Prozent auf 26 Millionen Franken gesteigert. Der Umsatz war mit 302 Millionen Franken stabil. Die Übernahme durch die Liberty-Tochter UPC soll am 11. September starten. Die Aktionäre sollen wie angekündigt 110 Franken je Sunrise-Aktie erhalten.

TIKTOK - Bangalore: Der Chef des Kurzvideodienstes TikTok, Kevin Mayer, nimmt nach weniger als drei Monaten seinen Hut. Dies geht aus einem Schreiben an Mitarbeiter hervor. Managerin Vanessa Pappas wird demnach übergangsweise die Führung der ByteDance-Tochter übernehmen, die sich in Verkaufsgesprächen über ihre US-Aktivitäten befindet. US-Präsident Donald Trump hatte ByteDance aufgefordert, TikToks US-Geschäft innerhalb von 45 Tagen zu veräußern. Die US-Regierung sorgt sich um einen Missbrauch der Nutzerdaten und will TikTok sowie WeChat des chinesischen Technologieriesen Tencent verbieten. Dagegen geht TikTok inzwischen gerichtlich vor. Mayer war erst im Mai von Disney zu TikTok gewechselt. Bei dem US-Konzern hatte er das Streaminggeschäft verantwortet und galt als Aspirant auf den Chefposten.

HAMBORNER REIT - Berlin: Die Immobilienfirma hält an ihrem Dividendenvorschlag fest. Der Hauptversammlung solle eine Ausschüttung von 47 Cent je Anteilsschein vorgeschlagen werden, teilt das im SDax notierte Unternehmen mit. Es bestehe ein Wahlrecht zwischen Bar- und Aktiendividende. Die Hauptversammlung finde am 8. Oktober als Online-Veranstaltung statt.

IMMOFINANZ - Berlin: Der Immobilienkonzern ist im ersten Halbjahr wegen Corona-bedingten Abwertungen in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand ein Verlust von 120,4 Millionen Euro nach einem Gewinn von 185,3 Millionen Euro im Vorjahr, wie Immofinanz mitteilt. Das operative Ergebnis aus dem Vermietungsgeschäft (FFO 1) fiel um zehn Prozent auf 53,3 Millionen Euro. Die Mieterlöse erhöhten sich als Folge des Portfoliowachstums durch Zukäufe und Fertigstellungen um rund zehn Prozent auf 145,5 Millionen Euro. Der Vorstand nimmt Abstand von einer Prognose für die FFO-1-Entwicklung im Gesamtjahr. Die Dividende für 2019 soll angesichts der bestehenden Unsicherheiten hinsichtlich der weiteren Pandemie-Entwicklung ausfallen.

MEDIOBANCA - Mailand: Die Europäische Zentralbank (EZB) hat dem Brillenunternehmer Leonardo Del Vecchio einem Insider zufolge grünes Licht für die Aufstockung seiner knapp zehnprozentigen Beteiligung an Mediobanca gegeben. Die Tageszeitungen "Il Sole 24 Ore" und "La Repubblica" hatten berichtet, dass Del Vecchio zügig seinen Anteil auf 14 Prozent anheben wolle. Del Vecchio, der 85-jährige Gründer von Luxottica, zu der unter anderem die Brillenmarke Ray-Ban gehört, war im vergangenen Jahr überraschend zum größten Anteilseigner der 1946 gegründeten Bank aufgestiegen.

HUAWEI/ZTE - London: Der Oberste Gerichtshof Großbritanniens hat Berufungsklagen der beiden chinesischen Konzerne in Patentstreitigkeiten mit Unwired Planet und Conversant Wireless einstimmig zurückgewiesen. Dabei ging es unter anderem um fünf Patente, die Unwired von Ericsson erworben hatte und welche als essenziell in der Mobilfunktechnik gelten. ZTE wie auch Huawei argumentierten, britische Gerichte dürften keine Aussagen über die Validität ausländischer Patente treffen. Die Richter hingegen erklärten, Entscheidungen im Rahmen der internationalen Patentregelungen treffen zu können.

XIAOMI - Shenzhen: Die Nachfrage nach hochwertigen Smartphones im Ausland hat dem chinesischen Anbieter ein leichtes Umsatzplus beschert. Im zweiten Quartal legten die Erlöse trotz des Gegenwindes durch die Corona-Krise um rund drei Prozent auf 53,54 Milliarden Yuan (umgerechnet fast 6,6 Milliarden Euro) zu, wie Xiaomi mitteilte. Analysten hatten weniger erwartet. Zwar verkaufte das chinesische Unternehmen insgesamt weniger Smartphones, konnte aber die Zahl der veräußerten Luxus-Geräte um 99 Prozent steigern. Der Gewinn stieg um 130 Prozent auf fast 552 Millionen Euro.

K+S - Frankfurt: Der Sparkurs des Salz- und Düngemittelherstellers trifft auch die eigentlich geplante Erweiterung des Vorstandes. Die Managerin Fabiola Fernandez Grund werde Anfang nächsten Jahres auf Bitte des Unternehmens nicht wie geplant den Posten als Vorstandsmitglied und Arbeitsdirektorin aufnehmen, teilte K+S mit. Grund ist gegenwärtig Finanzchefin bei der Gegenbauer Unternehmensgruppe und arbeitete zuvor bereits mehrere Jahre für K+S. Der Vorstand des Kasseler Konzerns wird nun "bis auf Weiteres" nicht erweitert. Damit setzt er sich unverändert aus Vorstandschef Burkhard Lohr, Finanzchef Thorsten Boeckers und Mark Roberts, der das operative Geschäft verantwortet, zusammen.

NOVARTIS - Zürich: Das experimentelle Medikament Asciminib des Schweizer Pharmakonzerns hat einer ersten Analyse zufolge in einem spätklinischen Test gegen Blutkrebs gewirkt und das primäre Studienziel erreicht. Gemessen an der sogenannten Major Molecular Response (MMR) zeigte sich das Mittel bei Patienten mit Philadelphia-Chromoson-positiver chronisch myeloischer Leukämie (CLM) nach 24-wöchiger Behandlung dem Vergleichsmedikament Bosulif von Pfizer deutlich überlegen, erklärte Novartis. Bei MMR - einer von drei Messgrößen für einen Therapieerfolg - wird der Rückgang der Leukämiezellen im Blut erfasst.

VIENNA INSURANCE - Düsseldorf: Die Wiener Versicherungsgruppe hat trotz der Corona-Pandemie die Prämieneinnahmen im ersten Halbjahr um 2,4 Prozent auf 5,577 Milliarden Euro gesteigert. Abschreibungen von rund 120 Millionen Euro auf Firmenwerte in Bulgarien, Kroatien und Georgien sorgten indes für einen Rückgang des Vorsteuerergebnisses um knapp 22 Prozent auf 201,2 Millionen Euro. Wegen der Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit Covid-19 wagte der Vorstand keine Prognose für das Gesamtjahr.

ENCAVIS - Düsseldorf: Der Windparkbetreiber hat wetterbedingt weniger verdient. Das operative Ergebnis (Ebit) sank auf 74,5 (Vorjahr: 78,2) Millionen Euro. Die Erlöse legten derweil dank Zukäufen in Dänemark um acht Prozent auf 154,8 Millionen Euro zu. Für das Gesamtjahr bestätigte der Vorstand seine Ziele, die einen Umsatz von über 280 (Vorjahr: 273,8) Millionen Euro vorsehen und ein Ebit von mehr als 130 (132,4) Millionen.

AROUNDTOWN - Düsseldorf: Der Immobilienkonzern hat dank der Fusion mit dem Wettbewerber TLG mehr eingenommen. Der Nettomietertrag schnellte im ersten Halbjahr um 40 Prozent auf 502 Millionen Euro. Das für die Branche entscheidende operative Ergebnis (FFO I) legte um 30 Prozent auf 312 Millionen Euro zu. Im Gesamtjahr peilt der Vorstand ein FFO I von 460 bis 485 Millionen Euro an.



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