Deutschland

Deutlich weniger Hochzeiten wegen Corona-Auflagen

Die Corona-Pandemie hat viele Heiratspläne vorerst platzen lassen. Das zeigt sich nun auch in der offiziellen Ehe-Statistik.
21.09.2020 09:31
Lesezeit: 1 min
Deutlich weniger Hochzeiten wegen Corona-Auflagen
Ein frisch vermähltes Brautpaar zeigt nach der Eheschließung im Rathaus die Eheringe. (Foto: dpa) Foto: Rolf Vennenbernd

In den ersten sechs Monaten wurden bundesweit 139 900 Ehen geschlossen, 29 200 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte. Mitte März hatten Bund und Länder strenge Auflagen verhängt, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. Viele Standesämter schlossen vorübergehend ganz, andere schränkten ihre Dienste ein.

Die Zahl der neu geschlossenen Ehen sank aber nicht ganz auf einen historischen Tiefstand. Einmal wurden seit der Wiedervereinigung in einem ersten Halbjahr noch weniger Ehen geschlossen: 2007, als viele Paare den Juli und damit das Hochzeitsdatum 7.7.2007 ansteuerten. Damals heirateten im ersten Halbjahr nur 138 800 Paare.

Im laufenden Jahr gab es mit dem 02.02.2020 und dem 20.02.2020 gleich zwei attraktive Termine, die auch reichlich genutzt wurden - was ein weiteres Absinken der Zahlen verhinderte, wie das Bundesamt berichtete. Im Februar 2020 heirateten 21 500 Paare, fast 7300 mehr als Vorjahresmonat.

Der Effekt war in den Bundesländern unterschiedlich stark: In Brandenburg (plus 84 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (plus 82 Prozent) und Thüringen (plus 80 Prozent) sagten im Februar deutlich mehr Paare «Ja» zueinander. In Hamburg fand er dagegen so gut wie keine Beachtung, hier blieb die Zahl der Eheschließungen gleich.

Erkenntnisse über die Auswirkung der Pandemie ließen sich erst langfristig gewinnen, erklärten die Statistiker. Denn langsam wieder steigende Zahlen vom Mai und Juni deuteten daraufhin, dass viele Standesamttermine lediglich verschoben und nicht abgesagt wurden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...