Finanzen

EZB versorgt Banken mit neuem Geldregen - zu negativen Zinsen

Lesezeit: 1 min
24.09.2020 14:55
Bei den Krediten im Umfang von 174,5 Milliarden Euro wird ein Negativzins zugrunde gelegt. Mit anderen Worten, die Banken erhalten eine Prämie von 0,5 bis 1 Prozent, wenn sie das Geld von der EZB annehmen.
EZB versorgt Banken mit neuem Geldregen - zu negativen Zinsen
EZB-Chefin Christine Lagarde versorgt die Banken der Eurozone weiterhin großzügig mit Liquidität. (Foto: dpa)
Foto: Hannibal Hanschke

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Geldhäuser aus der Euro-Zone haben sich bei der jüngsten großen Kreditsalve der Europäischen Zentralbank (EZB) im Umfang von 174,5 Milliarden Euro mit Liquidität eingedeckt. Das gab die Euro-Notenbank am Donnerstag in Frankfurt bekannt.

Mit den auf drei Jahre Laufzeit ausgelegten langfristigen Refinanzierungsgeschäften - im Fachjargon TLTRO III genannt - will die EZB Banken in der Coronakrise mit ausreichend Geldmitteln versorgen. Darüber hinaus soll mit den großen Liquiditätsspritzen der Kreditfluss an die Wirtschaft aufrecht erhalten werden. Im Juni hatten sich die Geldhäuser bei diesen Kreditoperationen Gelder im Rekordumfang von 1,31 Billionen Euro gesichert (ausführlicher Bericht).

An das Rekordvolumen vom Juni komme die Nachfrage der Banken bei weitem nicht heran, kommentierte Uwe Burkert, Chefvolkswirt der LBBB die Zuteilungsergebnisse. "Trotz des Rückgangs ist der erneut deutlich dreistellige Milliardenwert aus Sicht der EZB ein gutes Zeichen bezüglich der Wirksamkeit ihrer geldpolitischen Instrumente – und wohl auch für die zuletzt im Rückwärtsgang befindlichen Börsen, die direkt oder indirekt von neuen Mittelzuflüssen profitieren könnten," fügte er hinzu.

Die Zinsbedingungen bei diesen TLTRO-III-Geschäften sind für die Banken äußerst günstig. Bei den Liquiditätsspritzen wird als Zinskondition der Einlagesatz angesetzt, der aktuell bei minus 0,5 Prozent steht. Banken erhalten somit eine Prämie wenn sie bei den Geldspritzen zugreifen. Diese kann sogar auf ein Prozent steigen, wenn die Institute ihre Kreditbücher nicht verringern.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...