Politik

Gericht verhindert Zugriff der Opposition auf Venezuelas Goldschatz in London

Der Streit um die in London lagernden Goldreserven Venezuelas geht in die nächste Runde. Ein Berufungsgericht verhinderte nun vorerst, dass Oppositionsführer Guaidó auf den Schatz zugreifen darf.
06.10.2020 11:37
Aktualisiert: 06.10.2020 11:37
Lesezeit: 1 min
Gericht verhindert Zugriff der Opposition auf Venezuelas Goldschatz in London
Juan Guaidó. (Foto: dpa) Foto: Pedro Mattey

Im Streit um Goldreserven im Wert von rund 890 Millionen Euro hat ein britisches Berufungsgericht die Entscheidung zugunsten des venezolanischen Oppositionsführers und selbst ernannten Interimspräsidenten Juan Guaidó aufgehoben. „Bevor eine endgültige Antwort gegeben werden kann, muss festgestellt werden, ob die Regierung Herrn Guaidó für alle Zwecke als Präsident Venezuelas und daher Herrn (Nicolás) Maduro für keinen Zweck als Präsident anerkennt“, hieß es in der Entscheidung der Richter vom Montag.

2019 hatte Großbritannien Guaidó wie mehrere Dutzend andere Länder, darunter Deutschland und die USA, als Staatschef Venezuelas anerkannt. Dennoch ist es ihm bisher nicht gelungen, den autoritär regierenden Präsidenten Nicolás Maduro in dem südamerikanischen Krisenstaat aus dem Amt zu drängen. Im Gegenteil: Während Maduro seine Macht festigen konnte, soll Guaidó Medienberichten zufolge in den vergangenen Monaten an Zustimmung in der Bevölkerung verloren haben.

Der Londoner High Court hatte im Juli entschieden, die Anerkennung Guaidós bedeute, dass die in einem Tresor der Bank of England eingelagerten venezolanischen Goldreserven nicht für Maduro freigegeben werden könnten.

Das Gold war vom Vorstand der venezolanischen Zentralbank im Auftrag Maduros angefordert worden, um die Folgen der Coronavirus-Pandemie zu lindern. Die Bank of England verweigerte aber die Herausgabe, weil die Goldreserven auch von der Gegenregierung unter der Führung Guaidós beansprucht werden.

Lesen Sie dazu auch:

Nach Venezuela-Skandal: Wie sicher ist das Gold der Staaten bei der Bank of England?

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Erzeugerpreise sinken weiter: Energie drückt den Index
19.12.2025

Sinkende Energiepreise drücken die Erzeugerpreise in Deutschland weiter nach unten. Der Abstand zum Vorjahr wächst, während sich im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ifo-Beschäftigungsbarometer sinkt weiter: Alarmzeichen zum Jahresende für den deutschen Arbeitsmarkt
19.12.2025

Trotz Konjunkturpaket kippt die Stimmung am Arbeitsmarkt: Das Beschäftigungsbarometer fällt weiter und signalisiert wachsende...

DWN
Politik
Politik EU sichert Ukraine-Finanzierung bis 2027 – Moskau spottet
19.12.2025

Die EU hat sich nach zähem Ringen auf eine Ukraine-Finanzierung bis 2027 geeinigt. Ein zinsloser Kredit über 90 Milliarden Euro soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Baugenehmigungen steigen wieder: Eigenheime besonders gefragt
19.12.2025

Nach langer Flaute werden in Deutschland wieder deutlich mehr Wohnungen genehmigt. Vor allem bei Einfamilienhäusern zieht die Nachfrage...

DWN
Technologie
Technologie Lothar Schupet: Warum ich nach 23 Jahren BMW für ein chinesisches Startup verlassen habe
19.12.2025

Ein deutscher Topmanager verlässt nach 23 Jahren einen der mächtigsten Autokonzerne Europas und geht ausgerechnet zu einem chinesischen...

DWN
Finanzen
Finanzen USA Börsen: Überraschend deutlicher Rückgang der US-Inflation beflügelt die Aktienmärkte
18.12.2025

Die im letzten Monat überraschend stark abgekühlten US-Inflationsdaten befeuerten die Hoffnung, dass im Jahr 2026 weitere Zinssenkungen...

DWN
Politik
Politik Feuer und Tränengas: Tausende Bauern protestieren in Brüssel gegen Mercosur
18.12.2025

Feuer, Tränengas und Traktoren: Tausende Landwirte bringen Brüssels Europaviertel zum Chaos. Sie protestieren gegen das geplante...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlandfonds startet: Wie der Staat 130 Milliarden Euro private Investitionen lostreten will
18.12.2025

Deutschland braucht Wachstum, aber der Staat allein kann es nicht finanzieren. Die Bundesregierung setzt deshalb auf einen neuen Hebel: den...