Der Deutsche Buchpreis 2020 geht an Anne Weber für ihren Roman „Annette, ein Heldinnenepos“. Das gab die Jury am Montag in Frankfurt am Main bekannt. Die Auszeichnung für den besten deutschsprachigen Roman des Jahres ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Verleihung im Frankfurter Römer fand wegen der Corona-Pandemie ohne Publikum statt.
Die übrigen fünf Autoren der Shortlist erhielten jeweils 2500 Euro: Bov Bjerg („Serpentinen“), Thomas Hettche („Herzfaden“), Deniz Ohde („Streulicht“), Dorothee Elmiger („Aus der Zuckerfabrik“) und Christine Wunnicke („Die Dame mit der bemalten Hand“). Insgesamt hatten die sieben Jurymitglieder 206 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2019 und September 2020 erschienen sind.
Anschließend erläuterte die Jury-Sprecherin Hanna Engelmeier dem öffentlich-rechtlichen Hessischen Rundfunk (hr), warum die die Jury auf Anne Webers Werk ausgezeichnet hat. Dabei trug Engelmeier demonstrativ ein T-Shirt mit dem Amblem der Antifa. Das geht aus einem Video des hr hervor (siehe am Ende des Artikels). Das „Forum für linke Literaturwissenschaft“ lobt auf Facebook Engelmeiers Auftritt mit den Worten: „Guter Style: Hanna Engelmeier, Jurysprecherin des Deutschen Buchpreises, spricht im Antifa-Shirt über Anne Webers ,Annette, ein Heldinnenepos‘.“
Unklar bleibt, ob dieser Umstand bereits als politische Werbung eingestuft werden kann. Zudem sollte geklärt werden, ob die Jury-Mitglieder des Deutschen Buchpreises sich nicht aus politisch unabhängigen Personen zusammensetzen sollten.
Der Deutsche Buchpreis wird seit 2005 vergeben. Er wird gefördert von der Deutsche Bank Stiftung, unterstützt von der Frankfurter Buchmesse und der Stadt Frankfurt am Main und die Medienpartner sind die Deutsche Welle, das Deutschlandradio und New Books in German.