Vor der US-Präsidentschaftswahl in dieser Woche bleibt der Dax zum Start in den Monat November in schwierigem Fahrwasser. Im frühen Montagshandel notierte der deutsche Leitindex mit plus 0,10 Prozent bei 11 568,35 Punkten. Der MDax der 60 mittelgroßen Börsentitel gewann 0,38 Prozent auf 25 819,66 Punkte.
Charttechnik-Experten sehen den Dax weiter schwer angeschlagen nach seinen zuletzt hohen Verlusten. Allein in der Vorwoche hatte das Barometer fast neun Prozent eingebüßt - belastet von neuen Corona-Lockdowns in zahlreichen Ländern Europas, den Unwägbarkeiten rund um die US-Wahl an diesem Dienstag und hohen Kursverlusten des Index-Schwergewichts SAP.
Leicht stabilisierende Wirkung auf den deutschen Aktienmarkt hatten zum Wochenauftakt Wirtschaftsdaten aus China, wo die Stimmung im Oktober in den Chefetagen chinesischer Unternehmen so gut wie seit fast zehn Jahren nicht mehr war, wie der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins «Caixin» für das herstellende Gewerbe zeigte.
Neben der US-Wahl und den Lockdowns in Europa bestimmt die Bilanzsaison weiterhin die Agenda in dieser Woche. Am Montag geht es mit dem Bericht des Medizintechnikkonzerns Siemens Healthineers und den detaillierten Quartalszahlen des Finanzdienstleisters Hypoport noch ruhig zu.
Siemens Healthineers will nach einer Delle im vergangenen Geschäftsjahr wieder zu Wachstum zurückkehren. Das Abschneiden des Konzerns im vierten Geschäftsquartal nannte ein Händler durchwachsen. Die im MDax notierten Titel gaben um 0,2 Prozent nach.
Grenke verteuerten sich um 2,6 Prozent. Das Bankhaus Lampe hatte die Anteile des Leasingspezialist von «Halten» auf «Kaufen» hochgestuft. Mit dem dritten Quartal habe Grenke positiv überrascht, so Analyst Andreas Schäfer. Die jüngsten Anschuldigungen gegen das Unternehmen hält er für unbegründet.
Hypoport sieht sich trotz der Corona-Krise und eines deutlichen Gewinnrückgangs auf Kurs den Jahreszielen. Im Nebenwerte-Index SDax gewannen die Papiere 2,6 Prozent. Die Aktien des Ethanolherstellers Cropenergies rückten um 2,7 Prozent vor. Sie ersetzen von diesem Montag an im SDax die Papiere des Start-up-Investors Rocket Internet, der sich von der Börse verabschiedet.
Sehr schwach präsentierten sich vor dem Hintergrund der Lockdowns abermals Papiere aus dem Reise- und Luftfahrtsektor wie MTU, Lufthansa und Fraport. Sie verloren bis zu zweieinhalb Prozent.