Politik

Geiselnahme und Tote bei Anschlag in Wien

In Wien ist es offenbar zu einem Amoklauf oder Terror-Anschlag gekommen. Dabei sollen mehrere Menschen getötet worden sein.
02.11.2020 22:12
Aktualisiert: 02.11.2020 22:12
Lesezeit: 2 min
Geiselnahme und Tote bei Anschlag in Wien
02.11.2020, Österreich, Wien: Einsatzkräfte der Polizei stehen am Schwedenplatz. (Foto: dpa) Foto: Georg Hochmuth

Das israelisch-nachrichtendienstliche Portal DEBKAfile berichtet: „Vor der Wiener Hauptsynagoge läuft ein groß angelegter Polizeieinsatz. Verstärkungen wurden ausgesendet, nachdem am Montagabend, dem 2. November, an der Synagoge, die als Stadttempel bekannt ist, Schüsse zu hören waren. Die Opfer, Berichten zufolge ein Toter und mehrere Verwundete, scheinen Polizisten zu sein. Seit der Schließung der Synagoge waren keine jüdischen Gläubigen anwesend. Mitglieder der jüdischen Gemeinde wurden von der Polizei gebeten, zuhause zu bleiben und ihre Kippas zu entfernen, um nicht ins Visier genommen zu werden. Die Synagoge ist rund um die Uhr bewacht. Laut lokalen Medien gab es drei bewaffnete Männer, von denen einer bei den Schießereien tödlich verletzt worden sein soll.“

Times of Israel berichtet mit Berufung auf österreichische Medien von mindestens sieben Toten. Auf oe24-TV berichteten Augenzeugen von „mindestens 50 Schüssen“. In einem Video ist eine Person mit einer Sturmhaube und mit einer AK-47 zu sehen, die durch die Straßen läuft und dabei ihr Gewehr betätigt. Dieses Video wurde auch im österreichischen TV gezeigt. Quellen vor Ort teilten der Jerusalem Post mit, dass keine großen Explosionen gehört worden seien, sondern nur anhaltende Schüsse. Sie bestätigten eine große Polizeipräsenz in der Region mit der Möglichkeit, dass derzeit mehr als ein Verdächtiger auf der Flucht ist.

Vienna.at berichtet: „,Es hat sich nach Krachern angehört‘, schilderte ein Augenzeuge, der anonym bleiben wollte, in einer Sonderausgabe der ORF-Sendung ,Zeit im Bild‘. ,Dann hat man gemerkt, das sind Schüsse. Dann sah man eine Person die Seitenstetten herunterlaufen, (der hat) mit einer automatischen Waffe wild geschossen. Der ist dann abgebogen, hinunter, beim (Lokal) 'Roter Engel' von dort in Richtung Schwedenplatz. Er hat dort wild weitergeschossen. Dann kam die Polizei und hat geschossen.‘“

Rita Katz, Mitbegründerin der SITE Intelligence Group, teilt über Twitter mit: „Es gibt jetzt Berichte über separate Schüsse, die in einem Hilton-Hotel abgefeuert wurden, und Geiseln, die in einem nahe gelegenen Restaurant genommen wurden. Dies ähnelt immer mehr einem dschihadistischen Terroranschlag, der mit mehreren Akteuren koordiniert wird. Katz teilt auf Twitter ein Video, in dem zu sehen ist, wie ein Wiener Polizist angeschossen wird.

Zuvor hatte Katz mitgeteilt: „Es ist unklar, welche Motivation hinter dem Angriff steckt und ob eine rechtsextreme oder dschihadistische Gruppe beteiligt ist oder nicht. Sowohl die rechtsextreme als auch die # ISIS-Community verbreiten Nachrichten über die Ereignisse.“

Ein Sprecher von Hilton sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: "Nach Berichten über einen Sicherheitsvorfall in Wien wurden unsere drei Hotels als Vorsichtsmaßnahme zwischenzeitlich geschlossen. Wir stehen mit allen drei Hotels in Kontakt und haben aktuell keine Informationen, die darauf hindeuten würden, dass unsere Gäste oder Teammitglieder im Hotel in irgendeiner Weise direkt in den Vorfall verwickelt sind."

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