Politik

„Querdenken“-Gründer distanziert sich von Extremismus und Gewalt

Der Gründer der „Querdenken“-Bewegung, Michael Ballweg, hat sich von Gewalt und Extremismus distanziert. Seine Initiative sei einzig von der Sorge um die demokratischen Prozesse in Deutschland getrieben, sagte er.
06.11.2020 10:35
Lesezeit: 1 min
„Querdenken“-Gründer distanziert sich von Extremismus und Gewalt
08.08.2020, Baden-Württemberg, Stuttgart: Michael Ballweg, Initiator von Querdenken 711" sprichtwährend einer Kundgebung der Initiative «Querdenken 711» im unteren Schlossgarten, die sich gegen die Corona-Maßnahmen richtet. (Foto: dpa) Foto: Sebastian Gollnow

Der Gründer der „Querdenken“-Bewegung, Michael Ballweg, hat sich von Gewalt und Extremismus distanziert. Seine Initiative sei einzig von der Sorge um die demokratischen Prozesse in Deutschland getrieben, sagte der 45-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. „In der Bewegung ist kein Platz für rechts-, linksextremistisches, antisemitisches, faschistisches oder menschenverachtendes Gedankengut.“

Bei der Demonstration der Initiative „Querdenken“ gegen die von Bund und Ländern beschlossenen Corona-Maßnahmen werden am Samstag in Leipzig mehr als 20 000 Menschen erwartet. Nach Angaben der Stadt sind insgesamt mehr als ein Dutzend Kundgebungen für Samstag angemeldet, darunter auch von Gegnern der „Querdenken“-Initiative.

„Wir können nicht verhindern, dass vereinzelt Menschen mit extremistischen Gedanken bei unseren Kundgebungen sind. Es ist Aufgabe der Polizei einzuschreiten, wenn diese verfassungsfeindliche Symbole zeigen“, erläuterte der Stuttgarter Ballweg. „Querdenken“ sei eine demokratische Bewegung.

Die Bewegung fordert die Zurücknahme der verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie, den Rücktritt der Bundesregierung sowie eine bessere Einbindung sämtlicher Parlamente in die Entscheidungen zu Corona. Die aktuellen Maßnahmen sind laut Ballweg nicht notwendig.

Die Leipziger Polizei hatte bereits zuvor angekündigt, sie bereite sich „auf einen sehr intensiven Einsatz vor, weil auf allen Seiten ein gewisses Radikalisierungspotenzial erkennbar ist“. Kompliziert sei die Lageeinschätzung auch wegen der sehr hohen Mobilisierung sämtlicher Lager in den sozialen Medien, hieß es.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Russlands Desinformationskampagnen: Wie Europa gegen Putins Trolle kämpft
06.12.2025

Europe wird zunehmend Ziel digitaler Einflussoperationen, die gesellschaftliche Stabilität, politische Prozesse und wirtschaftliche...

DWN
Immobilien
Immobilien Baufinanzierung Zinsen: Entwicklung des Bauzinses 2025 - und wie es 2026 weitergeht
06.12.2025

Nachdem die Zinsen – darunter der Bauzins – in Deutschland seit 2019 eine gewisse Schieflage erreicht haben, scheint nun Ruhe...

DWN
Finanzen
Finanzen Marktausblick 2026: Internationale Aktien und Small-Cap-Aktien sind am besten positioniert
06.12.2025

KI treibt Teile der Weltwirtschaft nach vorn, während andere Branchen stolpern. Gleichzeitig locken Staaten mit neuen Ausgabenprogrammen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schiene unter Druck: Expertenrunde soll Bahnverkehr stabilisieren
06.12.2025

Wegen anhaltender Probleme im Zugverkehr arbeitet eine neue Taskforce an kurzfristigen Lösungen für mehr Pünktlichkeit und Stabilität...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Automobilindustrie erholt sich: Nachfrage kehrt zurück
06.12.2025

Die europäischen Neuzulassungen ziehen spürbar an und signalisieren eine langsame, aber stabile Erholung der Automobilindustrie. Doch...

DWN
Technologie
Technologie Bidirektionales Laden in Schweden: E-Autos und Solaranlagen bieten neue Energie für Haushalte
06.12.2025

In Schweden entwickelt sich eine neue Form der dezentralen Energieversorgung, bei der Haushalte Strom selbst erzeugen und intelligent...

DWN
Politik
Politik Benelux-Einigung: Wie ein radikaler Zusammenschluss Europa herausfordern würde
06.12.2025

Mitten in einer Phase wachsender geopolitischer Spannungen nehmen belgische Politiker eine Vision wieder auf, die lange undenkbar schien...

DWN
Politik
Politik Trumps US-Sicherheitsstrategie und die Folgen für Europa
05.12.2025

Donald Trumps neue US-Sicherheitsstrategie rückt Europa ins Zentrum – allerdings als Risiko. Das 33-seitige Papier attackiert...