Politik

Macron: Schuldenunion macht den Euro zur "echten Währung"

Lesezeit: 1 min
16.11.2020 11:25  Aktualisiert: 16.11.2020 11:25
Die gemeinsame Verschuldung in der Eurozone ist nach Ansicht von Frankreichs Präsident Macron ein entscheidender Punkt, um den Euro zu einer echten Währung zu machen.
Macron: Schuldenunion macht den Euro zur "echten Währung"
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich. (Foto: dpa)
Foto: Ludovic Marin

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht die Schuldenaufnahme der EU als "entscheidenden Punkt", um den Euro zu einer "echten Währung" aufzubauen. Mit Blick auf die Schuldenaufnahme der EU-Kommission zur Finanzierung der Corona-Wiederaufbauhilfen sagte er in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der Zeitschrift le grand continent:

"Das entspricht einer Transferunion, die auf einer gemeinsamen Unterschrift, einer gemeinsamen Verschuldung beruht. Dies ist also ein wirklich entscheidender Punkt, um die Souveränität des Euro aufzubauen und ihn zu einer echten Währung zu machen, die nicht oder deutlich weniger von anderen abhängt, und um innerhalb unseres Bündnisses eine Haushaltssouveränität zu schaffen."

In der Sicherheitspolitik setzte sich Macron ebenfalls von der Bundesregierung ab. Auch mit einem US-Präsident Joe Biden sollte sich die EU unabhängiger von den USA machen. Er teile "ganz und gar nicht" die Meinung von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, sagte Macron. Die CDU-Vorsitzende hatte die transatlantischen Beziehungen und die USA weiter als Garanten für die Sicherheit Europas und Deutschlands bezeichnet. "Ich halte das für eine Fehlinterpretation der Geschichte. Zum Glück verfolgt die deutsche Kanzlerin nicht diese Linie, wenn ich es richtig verstanden habe", so Macron.

Die USA würden Europa nur als Verbündete ernst nehmen, "wenn wir in unserer eigenen Verteidigung souverän sind", sagte Macron. Deshalb müsse die EU ihre eigene Autonomie-Bestrebungen fortsetzen. Die Sicherheitspolitik gilt als ein Feld, in dem die Wahl Bidens neue Konflikte zwischen Deutschland und Frankreich bringen könnte. Auch die Bundesregierung will zwar die militärischen Fähigkeiten der EU stärken, aber an der Nato als zentraler Sicherheitsorganisation festhalten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Yulin Delegation - Erfolgreich veranstaltetes Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen in Berlin

Am 25. April 2024 organisierte eine Delegation aus der chinesischen Stadt Yulin ein erfolgreiches Wirtschafts- und Handelsaustauschtreffen...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...