Unternehmen

Sahra Wagenknecht: „Altmaier und Laschet müssen den Ausverkauf von Thyssenkrupp stoppen“

Die Links-Politikerin Sahra Wagenknecht fordert Wirtschaftsminister Peter Altmaier und den NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet auf, den Ausverkauf des deutschen Traditionskonzerns Thyssenkrupp zu stoppen.
24.11.2020 11:59
Aktualisiert: 24.11.2020 11:59
Lesezeit: 1 min
Sahra Wagenknecht: „Altmaier und Laschet müssen den Ausverkauf von Thyssenkrupp stoppen“
Sahra Wagenknecht und ihr Ehemann Oskar Lafontaine stehen am 14.01.2018 in Berlin. (Foto: dpa) Foto: Britta Pedersen

Die Links-Politikerin Sahra Wagenknecht teilt über den Nachrichtendienst Twitter mit: „#Altmaier und #Laschet müssen den Kahlschlag & Ausverkauf von #ThyssenKrupp stoppen! Die #IGMetall hat Recht: Der Staat muss in Industriearbeitsplätze der Zukunft investieren & Umbau zur CO2-freien Stahlproduktion vorantreiben. Der Markt regelt das nicht.“

Jahrelang wollte Thyssenkrupp mit seiner Stahlsparte eine europäische Branchenkonsolidierung anstoßen. Nun könnte die einstige Kernsparte des Ruhrkonzerns sang- und klanglos verkauft werden.

Thyssenkrupp reagiere zuletzt mit dem größten Sparprogramm seiner Unternehmensgeschichte auf die immensen Verluste im abgelaufenen Geschäftsjahr. Statt der bisher geplanten 6.000 Stellen sollen insgesamt 11.000 Arbeitsplätze gestrichen werden, wie der Industriekonzern bei der Bilanzpressekonferenz mitteilte. Das ist mehr als jeder zehnte Arbeitsplatz im Unternehmen. Der Stellenabbau wird vor allem die deutschen Standorte treffen, wo 7.000 Jobs zur Disposition stehen oder bereits gestrichen wurden.

Ob nicht noch mehr Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen, ist ungewiss. „Wir werden weitere, auch tiefgreifende Entscheidungen treffen müssen“, sagte die Vorstandsvorsitzende Martina Merz. Für die Sanierung des Stahlgeschäfts hofft sie auf finanzielle Unterstützung des Staates. Im Ende September ausgelaufenen Geschäftsjahr musste Thyssenkrupp den Wert seiner Stahlsparte um knapp 1,6 Milliarden Euro nach unten korrigieren. Viele unrentable Unternehmensteile stehen zum Verkauf.

Ohne das mittlerweile verkaufte Aufzugsgeschäft musste der Konzern einen bereinigten operativen Verlust (Ebit) von 1,6 Milliarden Euro hinnehmen. Im Vorjahr war noch ein Minus von 110 Millionen Euro angefallen. Das Stahlgeschäft steuerte mit einem Verlust von fas“ 1 Milliarde Euro den größten Teil zum Minus bei. Der Umsatz brach im fortgeführten Geschäft um 15 Prozent auf rund 28,9 Milliarden Euro ein. "Die Corona-Krise hat uns voll erwischt“, sagte Merz. Vor allem die Nachfrage aus der Automobilindustrie war eingebrochen. Thyssenkrupp macht 30 Prozent des Umsatzes mit den Autoherstellern.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...