Kein anderes Land in Europa hat eine so hohe Dichte an Supermärkten und Discountern wie Deutschland. Doch preislich nähern beide nach und nach immer stärker an. Während die Preissteigerung bei den Supermärkten im August nur 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat betrug, zahlten die Kunden bei den Discountern im August vier Prozent mehr für ihren Einkauf, wie die Marktstudie der GfK zeigt.
Mittlerweile kann man durchaus von einem Trend sprechen, der sich nicht so schnell umkehren wird. Bereits in den Vormonaten hatten die Discounter die Preise deutlich stärker angehoben als die Supermärkte.
Dies schlägt sich auch im Kaufverhalten durch: Kalender- und preisbereinigt stieg die Nachfrage bei den Supermärkten im August 2013 um vier Prozent, so die Studie. Bei den Discountern ging sie um etwa ein Prozent zurück. „Wenn man auf die Entwicklung der durchschnittlich bezahlten Preise – nicht nur der letzten Monate, sondern der letzten Jahre – bei den Discountern schaut, dann kann man nicht mehr so leichthin von der ‚Billigschiene‘ sprechen, heißt es in der Studie.
Damit könnte der Traum vom billigen Lebensmittelkauf für die Deutschen bald ausgeträumt sein: Aldi hat die Billig-Strategie vermutlich nur gefahren, um sich eine entsprechende Marktmacht aufzubauen. Da dieses Ziel nun erreicht ist, kann die Kette die Preise erhöhen - und den Kunden auf den Boden der Tatsachen zurückholen: Wenn die Kunden künftig bei Aldi einkaufen, sollten sie auf die Preis-Schilder achten.
Und sich nicht vom schäbigen Ambiente einlullen lassen, das ihnen das Gefühl vermitteln soll, hier sei alles besonders billig.
Das Flair des billigen Jakobs ist eine Finte.
Discount gibt es nicht.
Denn immer gilt: Geiz ist geil.
Kunden, hört die Signale!