Politik

Ehemaliger Forschungsleiter von Pfizer fordert Abbruch der laufenden Corona-Impfstudien

Ein ehemaliger Forschungsleiter des amerikanischen Pharma-Konzerns Pfizer hat bei der zuständigen EU-Behörde EMA die sofortige Aussetzung der laufenden Corona-Impfstoffstudien am Menschen beantragt. Die Gesundheit der Probanden sei in Gefahr.
11.12.2020 08:00
Lesezeit: 1 min
Ehemaliger Forschungsleiter von Pfizer fordert Abbruch der laufenden Corona-Impfstudien
Träger mit Bakterien an, aus denen DNA und anschließend RNA gewonnen wird, in einem Labor des biopharmazeutischen Unternehmens Curevac. (Foto: dpa) Foto: Sebastian Gollnow

Michael Yeadon, ehemaliger Leiter des Forschungsbereichs Atemwegserkrankungen beim US-Pharmakonzern Pfizer sowie der deutsche Lungenfacharzt Wolfgang Wodarg haben bei der European Medicine Agency (EMA), welche für die Arzneimittelzulassung in der EU zuständig ist, einen Antrag auf die sofortige Aussetzung sämtlicher SARS-CoV-2-Impfstoffstudien gestellt.

In dem Antrag vom 1. Dezember 2020 fordern Yeadon und Wodarg insbesondere den Abbruch der Studie von Pfizer und dem Mainzer Biotechnologieunternehmen Biontech zum Impfstoff BNT162b. Sie begründen ihren Antrag mit erheblichen Sicherheitsbedenken namhafter Forscher gegen den Impfstoff und gegen das Studiendesign.

Auch der seit 36 Jahren amtierende Chef-Virologe der US-Regierung, Anthony Fauci, hatte in der vergangenen Woche die rasche Zulassung des Biontech-Impfstoffes in Großbritannien kritisiert. „Sie haben die Zulassung wirklich überstürzt“, so Fauci. Ein ähnliches Vorgehen sei in den USA nicht denkbar, weil dort ohnehin schon viele Menschen skeptisch gegenüber Impfungen seien.

Nach Ansicht von Yeadon und Wodarg ist die Impfstoff-Studie am Menschen allein schon deshalb problematisch, weil sie auf PCR-Tests beruhe. Denn diese Tests seien von sehr unterschiedlicher Qualität und würden eine hohe Fehlerrate aufweisen, sodass auf diese Weise auch der mögliche Nutzen von Impfungen nicht abgeschätzt werden könne.

Zudem fordern die beiden Ärzte, dass aus früheren Studien bekannte Risiken ausgeschlossen werden, etwa mithilfe von Tierversuchen. Sie warnen vor möglichen Nebenwirkungen wie antikörperabhängiger Verstärkung (ADE), Unfruchtbarkeit bei Frauen, allergischen Reaktionen auf das im Impfstoff enthaltene Polyethylenglykol (PEG) und vor möglichen Spätfolgen, wie die Narkolepsie-Fälle als Folge der Schweinegrippe-Impfung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs: Zinssignale aus Japan belasten Stimmung am Kryptomarkt – wie es weitergeht
07.12.2025

Der Bitcoin-Kurs steht erneut im Mittelpunkt der Marktdebatten, da globale Zinssignale und eine wachsende Verunsicherung unter Anlegern die...

DWN
Technologie
Technologie Social Media im Umbruch: KI verdrängt persönliche Beiträge immer mehr
07.12.2025

Die sozialen Netzwerke verändern sich rasant, während persönliche Beiträge seltener werden und KI-Inhalte die Feeds bestimmen. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Weshalb selbst starke Zahlen ein strukturelles Problem nicht lösen
07.12.2025

Die Nvidia-Aktie glänzt mit beeindruckenden Ergebnissen, doch Anleger übersehen oft ein zentrales Risiko. Die enorme Größe des Konzerns...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mautkosten in Europa steigen: Wie sich Speditionen jetzt Wettbewerbsvorteile sichern
07.12.2025

Trotz wachsender Belastungen im europäischen Transportsektor zeigt sich immer deutlicher, dass Mautgebühren weit mehr sind als ein...

DWN
Panorama
Panorama Weihnachten mit kleinerem Budget: Viele Menschen müssen bei Weihnachtsgeschenken sparen
07.12.2025

Weihnachten rückt näher, doch viele Haushalte kalkulieren strenger als je zuvor. Eine neue Umfrage zeigt, wie stark Preissteigerungen die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OpenAI-Bilanz: Deloitte prüft Milliardenpläne und Michael Burry entfacht Debatte
07.12.2025

OpenAIs rasanter Aufstieg und die enormen Investitionspläne des Unternehmens rücken die Transparenz der OpenAI-Bilanz in den Mittelpunkt....

DWN
Politik
Politik Elektromobilitätssteuer Großbritannien: Wie London die E-Auto-Revolution abbremst
07.12.2025

Großbritannien setzt mit einer kilometerbasierten Abgabe ein hartes Signal an alle E-Autofahrer und stellt die finanzielle Logik der...

DWN
Politik
Politik Russlands Desinformationskampagnen: Wie Europa gegen Putins Trolle kämpft
06.12.2025

Europe wird zunehmend Ziel digitaler Einflussoperationen, die gesellschaftliche Stabilität, politische Prozesse und wirtschaftliche...