Deutschland

DIW: Pandemie und Lockdown zwingen deutsche Wirtschaft im Winter in die Knie

Die zweite Welle der Corona-Pandemie und der damit einhergehende harte Lockdown lassen die Konjunktur nach Prognose des Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung im Winter einbrechen.
21.12.2020 11:33
Aktualisiert: 21.12.2020 11:33
Lesezeit: 1 min
DIW: Pandemie und Lockdown zwingen deutsche Wirtschaft im Winter in die Knie
Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt neben Jens Spahn (CDU, M), Bundesminister für Gesundheit, und Lothar H. Wieler (l), Präsident des Robert Koch-Instituts. (Foto: dpa) Foto: Michael Kappeler

Die zweite Welle der Corona-Pandemie und der damit einhergehende harte Lockdown lassen die Konjunktur nach Prognose des DIW im Winter einbrechen. Im Schlussquartal 2020 werde das Bruttoinlandsprodukt wohl um knapp ein Prozent schrumpfen, im ersten Quartal 2021 dürfte der Rückgang sogar noch deutlich höher ausfallen, sagte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Montag voraus. „Auch wenn es schmerzlich ist, werden wir den harten Lockdown wohl bis mindestens Ende Januar durchhalten müssen“, sagte DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. Nur wenn sich die Lage deutlich beruhige, könne die Wirtschaft ab Februar auf ihren Erholungspfad zurückkehren. Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hatte zuvor vor einem harten Lockdown gewarnt. Dieser würde eine dramatische Insolvenzwelle im Mittelstand mit hohen Arbeitsplatz- und Ausbildungsplatzverlusten auslösen (Mehr HIER).

Allerdings sei bei einem Rückgang der Infektionszahlen mit deutlichen Zuwächsen bei der Wirtschaftsleistung im Frühjahr zu rechnen, erwartet das Berliner Institut. Es deute sich sogar an, dass die Industrie relativ robust durch den Winter kommen könnte, weil sie auf die Situation besser vorbereitet sei als im Frühjahr und beispielsweise nicht unter Lieferengpässen leide.

„Auch wenn der harte Lockdown vorübergehend stärker belastet: Offenbar weckt er die Hoffnung, die Pandemie rascher in den Griff zu bekommen und so auch schneller wieder zur Normalität zurückkehren zu können“, sagte DIW-Konjunkturexperte Simon Junker. „Dies kann sich im weiteren Verlauf auch in einer günstigeren wirtschaftlichen Erholung bemerkbar machen.“

Mehr zum Thema:

Corona-Krise: Wie die Politik Deutschlands Rechtssystem und Wirtschaft zerschlägt

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...

DWN
Politik
Politik Stromsteuer: Kommt jetzt die Entlastung für alle?
02.07.2025

Die Stromsteuer spaltet das schwarz-rote Bündnis – und mit ihr die Frage, ob Bürger und Betriebe wirklich entlastet werden. Während...

DWN
Panorama
Panorama Hitzewelle in Deutschland: Temperaturen bis 40 Grad und drohende Unwetter
02.07.2025

Deutschland ächzt unter extremer Hitze, örtlich steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad. Experten warnen vor Unwettern, Waldbränden...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell stabil: Deutsche Goldinvestments erholen sich – wie Anleger jetzt reagieren sollten
02.07.2025

In den vergangenen Wochen war die Goldpreis-Entwicklung von Volatilität geprägt. Das ist auch zur Wochenmitte kaum anders: Obwohl sich...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...