Technologie

Norwegen: 54 Prozent aller Neuwagen sind Elektroautos

In Norwegen sind im vergangenen Jahr erstmals mehr Elektro-Autos verkauft worden als Fahrzeuge, die mit Benzin-, Diesel- und Hybridmotoren angetrieben werden. Mit dabei sind die deutschen Autobauer.
05.01.2021 15:26
Lesezeit: 1 min

In Norwegen sind im vergangenen Jahr erstmals mehr Elektro-Autos verkauft worden als Fahrzeuge mit Benzin-, Diesel- oder Hybridmotoren. 2020 machten Elektrofahrzeuge 54,3 Prozent aller verkauften Neuwagen im Land aus - ein Weltrekord, wie der norwegische Straßenverkehrsverband am Dienstag mitteilte. Im Jahr davor lag der E-Anteil bei den Neuzulassungen noch bei 42,4 Prozent. Am stärksten gefragt waren Elektro-Modelle des Volkswagen-Konzerns, der damit seinen US-Rivalen Tesla ausstach.

Norwegen fördert den Verkauf von E-Autos schon länger und hat sich zum Ziel gesetzt, ab 2025 keine Verbrenner mehr zuzulassen. "Unsere vorläufige Prognose ist, dass Elektroautos im Jahr 2021 einen Marktanteil von 65 Prozent erreichen werden", sagte Christina Bu von der Norwegian Electric Vehicle Association, einer Lobbygruppe für E-Mobilität. "Wenn wir das schaffen, wird das Ziel, im Jahr 2025 nur noch emissionsfreie Autos zu verkaufen, in Reichweite sein."

Norwegen räumt E-Auto-Besitzern unter seinen gut fünf Millionen Einwohnern viele Vorteile ein – etwa den Verzicht auf Einfuhrzölle und Steuern für Elektroautos. Außerdem zahlen E-Auto-Besitzer keine Maut auf Autobahnen und können in den Städten die Busspuren benutzen. Gebühren für das Parken auf öffentlichen Parkplätzen entfallen für Stromer weitgehend.

Im vergangenen Jahr kamen in Norwegen gut 141.000 Neuwagen auf die Straßen, davon waren rund 76.800 vollelektrisch.

Grund für den Durchbruch der E-Mobilität in dem nordeuropäischen Land ist also ein ganzes Bündel an Maßnahmen. Mehr Ladesäulen allein sind es offenbar nicht: Die Beratungsfirma Berylls verweist darauf, dass sich in Deutschland rechnerisch etwa neun E-Autos eine Ladestation teilen müssen, während es in Norwegen 23 seien. "Das Netz öffentlicher Ladepunkte ist offensichtlich nicht nur dünner als in Deutschland, sondern auch noch viel stärker ausgelastet", sagt Berylls Autoexerte Andreas Radics. "Und obwohl es mittlerweile zu Wartezeiten an den Ladesäulen kommt, hält der E-Autoboom in Norwegen weiter an."

Die Verkäufe batteriegetriebener Autos beschleunigten sich in den letzten Monaten des abgelaufenen Jahres und erreichten nach Angaben des norwegischen Straßenverkehrsverbands im Dezember mit 66,7 Prozent den höchsten Stand in einem einzelnen Monat.

Die Liste der meistverkauften E-Autos führte 2020 die VW-Tochter Audi mit ihren E-tron-Modellen an. Tesla, 2019 mit dem kompakten Model 3 noch vorne, landete auf dem zweiten Platz. In diesem Jahr will der US-Elektroautobauer das SUV-Modell Y auf den Markt bringen. Auch von Ford, BMW und Volkswagen gehen die ersten Elektro-SUVs an den Start.

Weiterlesen: Mit einem Elektro-Auto sollten Sie im Winter lieber keine langen Strecken fahren

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen So profitiert Trumps Familie im Kryptosektor: CZ-Deals bringen Milliarden
14.11.2025

Der Fall um Čangpeng Žao und die Trump Familie wirft ein Schlaglicht auf die Verknüpfung von Kryptowährungen, Finanzströmen und...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Brauanlagen-Hersteller Kaspar Schulz: „Made in Germany ist Teil unserer Markenidentität“
14.11.2025

Kaspar Schulz ist der älteste Braumaschinen-Hersteller der Welt. Seit 1677 produziert der Traditionsbetrieb in Bamberg. Johannes...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Google investiert: 6,41 Milliarden Dollar für Deutschlands Cloud-Infrastruktur
14.11.2025

Google plant eine milliardenschwere Expansion seiner Cloud-Infrastruktur in Deutschland, um seine Rechenzentren auszubauen und die Präsenz...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash erschüttert Anleger: Bitcoin-Kurs und andere Kryptowährungen stürzen ab – die Gründe
14.11.2025

Der Kryptomarkt wankt: Der Bitcoin-Kurs ist am Freitag unter die psychologisch wichtige Marke von 100.000 US-Dollar gerutscht und...

DWN
Finanzen
Finanzen Siemens Energy-Aktie: Rekordzahlen befeuern das Vertrauen in Siemens Energy
14.11.2025

Siemens Energy hat Anleger mit Rekordzahlen und einem starken Auftragseingang überrascht, die Siemens Energy-Aktie kletterte am Freitag...

DWN
Technologie
Technologie Streit um Verbrenner-Aus spitzt sich zu: Koalition sucht dringend nach gemeinsamer Linie
14.11.2025

Der ausbleibende E-Auto-Boom und zunehmender Druck aus der Industrie bringen das geplante EU-Verbrenner-Aus ab 2035 erneut ins Wanken....

DWN
Politik
Politik Alle 75 Minuten eine rassistische Straftat: Bundesregierung startet neuen Aktionsplan
14.11.2025

Die Bundesregierung will den Kampf gegen Rassismus neu aufstellen und modernisieren. Mit einer Auftaktsitzung von Ministeriumsvertretern...

DWN
Finanzen
Finanzen Klingbeil verteidigt Aktivrente: Steuerfreie Zusatzverdienste im Alter sollen Arbeitsmarkt stärken
14.11.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat die geplante Aktivrente im Bundestag energisch verteidigt. Sie soll es älteren...