Panorama

Bulgarien: Christen trotzen Corona-Regeln und feiern Epiphanias

Lesezeit: 1 min
06.01.2021 18:16  Aktualisiert: 06.01.2021 18:16
Orthodoxe Christen in Bulgarien haben trotz Corona-Abstandsregeln die Taufe Jesu mit dem traditionellen Sprung ins kalte Wasser gefeiert. Die Polizei ließ die Menge gewähren.
Bulgarien: Christen trotzen Corona-Regeln und feiern Epiphanias
Gläubige stehen mit traditionellen Trachten während des Dreikönigstages im Fluss Tundzha und bilden eine Menschenkette. Hierbei ist es eine alte Tradition ein hölzernes Kreuz aus dem Wasser zu holen. (Foto: dpa)
Foto: Valentina Petrova

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die überwiegend orthodoxen Bulgaren haben die Taufe Jesu mit einem Sprung ins kalte Wasser von Flüssen, Seen und ins Schwarze Meer sowie mit einem Reigentanz gefeiert. Die Polizei griff Medienberichten zufolge nicht ein, obwohl bei dem Ritual gegen die Corona-Abstandsregeln verstoßen wurde. Priester warfen nach den Gottesdiensten landesweit Kreuze in Gewässer - und Männer sprangen ins Wasser, um sie herauszuholen. Wer ein Kreuz findet, soll, wie die Bulgaren glauben, im neuen Jahr gesund sein und Glück haben.

Die Kirchen blieben in Bulgarien seit Beginn der Corona-Pandemie bei Maskenpflicht und Corona-Abstand geöffnet. Das Balkanland verlängerte einen am 27. November verhängten Teil-Lockdown im Dezember bis Ende Januar - allerdings in gelockerter Form. Die Zahl der als infiziert geltenden Menschen ging bei einer Bevölkerung von 6,9 Millionen am Dienstag auf 70 722 zurück. Vor einer Woche hatte es noch 76 684 aktive Corona-Fälle gegeben.

Auch in Griechenland rebellieren Christen an Epiphanias

Die griechische orthodoxe Kirche will den von der Regierung in Athen angeordneten Lockdown von Kirchen angesichts des Epiphaniafestes am 6. Januar nicht einhalten. "Wir ordnen an, dass alle Kirchen für das Epiphaniafest offen bleiben", erklärte der Sprecher der Synode, Bischof Athinagoras, im Staatsfernsehen (ERT). Dies gelte auch im Falle eines Eingreifens der Polizei, fügte er hinzu.

Die Kirchenväter erinnerten daran, dass alle Vereinbarungen mit der Regierung an Weihnachten 2020 eingehalten worden seien. Diese sahen in der Regel vor, dass an den Messen ein Gläubiger pro 15 Quadratmeter teilnehmen darf, wenn er eine Schutzmaske trägt. Zudem hatten die Kirchenvertreter auch zugestimmt, dass das traditionelle Ins-Wasser-Springen von Gläubigen am Epiphaniatag in den Häfen des Landes nicht stattfindet.

In Griechenland waren jedoch am 2. Januar die Corona-Einschränkungen erneut massiv verschärft worden. Viele Lockerungen, die Athen wegen Weihnachten und Silvester genehmigt hatte, fielen wegen erhöhter Zahl von Coronafällen weg. So müssen auch Kirchen wieder schließen. Und das traditionelle Epiphaniafest darf nur unter Beteiligung der Priester und Kirchendiener, aber ohne Gläubige in geschlossenen Kirchen stattfinden.

In Griechenland wird die Taufe Jesu mit dem Wurf eines Kreuzes ins Wasser durch Priester der Gemeinden symbolisiert. Hunderte Menschen springen jedes Jahr in die Hafenbecken oder Seen mit dem Ziel, das Kreuz zu finden. Wer es als erster findet, soll dem Glauben nach im neuen Jahr bessere Chancen auf Glück und Gesundheit haben.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...