Politik

Zehntausende Händler aus China beim Finanzamt Neukölln registriert

Händler aus China lassen sich vorzüglich beim Berliner Finanzamt Neukölln registrieren. Schon seit längerem verzeichnet das Finanzamt Neukölln als bundesweit zuständige Behörde einen regelmäßigen Zuwachs von bis zu 1.000 Anmeldungen pro Woche.
08.01.2021 13:58
Lesezeit: 1 min
Zehntausende Händler aus China beim Finanzamt Neukölln registriert
Menschen gehen zum U-Bahnhof Rathaus Neukölln. In Neukölln steigen die Infektionszahlen des Coronavirus seit mehreren Tagen an. (Foto: dpa) Foto: Christophe Gateau

Ein vor rund zwei Jahren beschlossenes Gesetz gegen den Umsatzsteuerbetrug im Internethandel zeigt aus Sicht des Berliner Senats Wirkung. Mittlerweile haben sich 48.452 Handelsunternehmen aus der Volksrepublik China einschließlich Hongkong und Macau sowie aus Taiwan beim bundesweit zuständigen Finanzamt Berlin-Neukölln steuerlich registrieren lassen. Allein in den ersten elf Monaten dieses Jahres zahlten sie mehr als 213 Millionen Euro Umsatzsteuer an den deutschen Fiskus, wie Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz am Dienstag mitteilte.

„Noch vor einigen Jahren wäre ein solches Volumen nicht auch nur entfernt für möglich gehalten worden“, sagte der SPD-Politiker. Er erinnerte daran, dass 2017 gerade mal 432 Unternehmen aus den fraglichen Staaten in Deutschland steuerlich registriert waren.

Schon seit längerem verzeichne das Finanzamt Neukölln als bundesweit zuständige Behörde einen regelmäßigen Zuwachs von bis zu 1.000 Anmeldungen pro Woche. Diese Entwicklung sei auch der Beharrlichkeit der Finanzbeamtinnen und -beamten zu verdanken, die Handelsplattformen mitunter zur Herausgabe von Daten zwingen.

Jahrelang zahlten vor allem Unternehmen und Händler aus China beim Verkauf von Waren über Plattformen und Marktplätze wie Amazon Ebay keine Umsatzsteuer. Mit dem Gesetz haften nun die Betreiber der Marktplätze bei Steuerbetrug für die Händler. Daher können die Händler dort nur noch Geschäfte machen, wenn sie steuerlich in Deutschland registriert sind. Unterlassen sie das, laufen sie Gefahr, von den Plattformen gesperrt zu werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Positive Nachrichten für den XRP ETF: Moon Hash Automatic Income Plan

Analysten prognostizieren einen potenziellen Kurssprung bei XRP, der einen raschen Marktwechsel hin zur intelligenten...

DWN
Finanzen
Finanzen Neues Silberpreis-Rekordhoch: Warum das Edelmetall vor einer historischen Neubewertung steht
15.12.2025

Die Silber-Rallye ist ungebrochen und die Kurse eilen von einem Allzeithoch zum nächsten. Warum trotz neuem Silberpreis-Rekordhoch zum...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gewinneinbruch bei Autobauern: Deutsche Hersteller besonders unter Druck
15.12.2025

Die weltweite Krise der Autoindustrie macht den deutschen Herstellern stärker zu schaffen als vielen internationalen Wettbewerbern. Eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Vertrauensverlust im Mittelstand: Wirtschaft zweifelt an Merz:
15.12.2025

Das Vertrauen des deutschen Mittelstands in die Bundesregierung unter Kanzler Friedrich Merz (CDU) nimmt deutlich ab. Laut einer aktuellen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 63.000 Jobs bedroht: Ostdeutsche Chemiebranche drängt auf Rettungsplan
15.12.2025

Die Chemieindustrie in Ostdeutschland steht unter Druck: Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften haben der Bundesregierung einen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bahnhofstoiletten bleiben kostenpflichtig: DB sieht keinen Spielraum
15.12.2025

Kostenlose Toiletten an Bahnhöfen sind in Deutschland selten. Laut Bundesregierung sieht die Deutsche Bahn aus Kostengründen keine...

DWN
Finanzen
Finanzen Barzahlen wird zur Ausnahme: Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
15.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bauern protestieren gegen niedrige Butterpreise bei Lidl
15.12.2025

Mit Traktoren demonstrieren Landwirte in Baden-Württemberg gegen aus ihrer Sicht ruinöse Milch- und Butterpreise. Im Fokus der Kritik...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI revolutioniert Unternehmen: Wie Künstliche Intelligenz Verhandlungen effizienter macht
15.12.2025

Künstliche Intelligenz verändert zunehmend die Arbeitsweise in Unternehmensbereichen, in denen bislang menschliche Erfahrung dominierte....