Die Corona-Krise hat drastische Auswirkungen auf den Goldhandel. In den Monaten Juli bis September habe zwar die Nachfrage nach Goldmünzen und Goldbarren sowie nach Wertpapieren, bei denen Gold hinterlegt wird (Gold-ETFs), stark zugelegt, teilte der Branchenverband World Gold Council am Donnerstag in London mit. Wegen der Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie und eines Rekordpreises beim Gold sei aber die Nachfrage nach Goldschmuck eingebrochen. Unterm Strich sei die globale Goldnachfrage im dritten Quartal im Jahresvergleich um 19 Prozent auf 892 Tonnen gefallen, hieß es in einem Bericht des Verbands.
Im dritten Quartal war die globale Goldnachfrage nach Angaben des Branchenverbands damit so schwach wie seit dem dritten Quartal 2009 nicht mehr. 2009 hatten die Folgen der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise die Weltwirtschaft belastet. Seit Beginn des laufenden Jahres bezifferte der Verband die globale Nachfrage nach Gold auf 2972,1 Tonnen. Das sind 10 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Gold ist bei Investoren als sicherer Anlagehafen gefragt. Bei der Investmentnachfrage meldete der World Gold Council für das dritte Quartal einen Zuwachs um 21 Prozent im Jahresvergleich. Weltweit kauften Anleger demnach in den drei Monaten bis Ende September 222,1 Tonnen Goldbarren und -münzen und weitere 272,5 Tonnen über Gold-ETFs. "Seit Jahresbeginn ist das in Gold-ETFs gehaltene Volumen auf den Rekordwert von 1003,3 Tonnen gestiegen", hieß es in dem Bericht.
Die Notenbanken verkauften im dritten Quartal hingegen netto 12 Tonnen Gold. Im August hatte der Goldpreis ein Rekordhoch bei 2075 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) erreicht. Seitdem ist der Preis für das Edelmetall wieder ein Stück weit gefallen. Am Donnerstag wurde Gold an der Börse in London bei 1878 Dollar je Unze gehandelt.