Deutschland

Regierung: Bürger können bald Corona-Tests für zuhause kaufen

Lesezeit: 1 min
25.01.2021 11:41  Aktualisiert: 25.01.2021 11:41
Die Deutschen sollen bald Zugang zu Heimtests bekommen. Das Bundesgesundheitsministerium plant eine entsprechende Änderung der «Medizinprodukte-Abgabeverordnung».
Regierung: Bürger können bald Corona-Tests für zuhause kaufen
Seit dem 19. Januar können sich Personen ohne Krankheitssymptome in der Friesen-Apotheke in Kiel auf Corona testen lassen. Doch bald soll das auch zuhause möglich sein. (Foto: dpa)
Foto: Frank Molter

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Deutschland könnte es bald Corona-Schnelltests auch für zu Hause geben. Das Bundesgesundheitsministerium plant eine Änderung der "Medizinprodukte-Abgabeverordnung", wonach einfach zu handhabende Tests an Privatleute verkauft werden dürfen. Die bisherigen Antigen-Schnelltests dürfen nur an Ärzte, medizinische oder Pflegeeinrichtungen abgegeben werden, auch Bildungseinrichtungen gehören seit Dezember zu den möglichen Empfängern. Bis die neuen Selbsttests in Apotheken verfügbar sind, wird es aber wohl noch ein bisschen dauern.

In dem Entwurf des Ministeriums, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es, perspektivisch würden auch Tests zur Eigenanwendung durch Laien eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Pandemie spielen. "Solche Tests sind ein wichtiger Beitrag zur Optimierung der Teststrategie in Deutschland." Verfügbar sind sie bisher nach Angaben des Ministeriums und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) noch nicht, sie würden aber entwickelt, heißt es. Bevor "Tests zur Eigenanwendung" in den Verkauf gehen können, müssen sie ein spezielles Zulassungsverfahren durchlaufen. Laut Ministerium muss dabei nachgewiesen werden, dass sie aussagekräftig genug und für Laien praktizierbar seien.

Der Geschäftsführer des Verbandes der Diagnostica-Industrie, Martin Walger, sagte der dpa am Montag, die Unternehmen könnten nun mit Hochdruck an der Zulassung solcher Tests arbeiten. Bis es soweit sei, werde es aber "ein paar Wochen" dauern. Möglich sind nach seinen Angaben verschiedene Varianten, etwa Abstriche in der Nase, die weniger tief entnommen werden müssen oder sogenannte Gurgel- und Spucktests.

Zu möglichen Preisen der Selbsttests hieß es von den Apothekerverbänden, diese würden von jedem Hersteller und auch von jeder Apotheke individuell kalkuliert und ausgewiesen, zumal sich die Tests auch in ihrer Qualität und Handhabung unterscheiden würden.

Die geplante Verordnungsänderung des Gesundheitsministeriums sieht neben den Selbsttests auch mehr Möglichkeiten vor, die bisherigen Antigen-Schnelltests im Berufsleben einzusetzen. Dafür soll der Kreis der Einrichtungen erweitert werden, die Zugang zu den Schnelltests bekommen. Auch Einrichtungen der "kritischen Infrastrukturen" werde die Möglichkeit eingeräumt, Tests zu erwerben, heißt es. Genannt werden unter anderem Einrichtungen aus den Bereichen Energie, Informationstechnik, Telekommunikation, Transport und Verkehr.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte regelmäßige Tests in Betrieben. "Studien zeigen ganz klar: Wenn man die Belegschaften der Betriebe zwei Mal pro Woche mit einem Antigentest sozusagen bei Beginn der Arbeit testen würde, diejenigen, die nicht im Homeoffice sind, dann würde man damit massiv die Zahl der Neuinfektionen senken können", sagte er im Interview mit RTL/ntv.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...