Die Roboter sind in der internationalen Fertigung weiter auf dem Vormarsch. So war die Roboter-Dichte noch nie höher als jetzt. Wie aus aktuellen Schätzungen der Internationalen Vereinigung IFR hervorgeht, sind global 113 Maschinen pro 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz.
Das Land, wo die meisten Maschinen in den Produktionshallen stehen, ist Singapur (918), gefolgt von Südkorea (868) und Japan (364). Die Deutschen kommen mit 346 immerhin auf den vierten Platz und nehmen damit in Europa unangefochten den ersten Platz ein. Hier werden 38 Prozent aller Roboter betrieben, die es auf dem gesamten Kontinent gibt.
Ein ganz wichtiger Treiber für den Markt ist die deutsche Autoindustrie. „Hier gehört die Roboter-Dichte zu den höchsten weltweit“, schreibt die internationale Vereinigung in ihrem Bericht.
Der große Einsatz von Robotern in der deutschen Autoindustrie ist umso interessanter, weil die größte Volkswirtschaft Europas nicht zu den Top drei der größten Automärkte der Welt zählt. Das Land liegt nach Absatzzahlen nur auf dem vierten Platz. Auf den ersten drei Plätzen liegen China, die USA und Japan. Allerdings sind die Chinesen und die US-Amerikaner bei den Roboter-Statistiken hinter Deutschland.
Ein wichtiger Protagonist für den Einsatz der Maschinen ist Volkswagen. Der Wolfsburger Autobauer hat gerade gegen Ende der zweiten Jahreshälfte neue Roboter gekauft: So hat der Wolfsburger Konzern den japanischen Giganten Fanuc mit der Lieferung von 1.400 Stück für seine Werke in Emden und in den USA beauftragt. Darüber hinaus kaufte das Unternehmen beim schweizerisch-schwedischen Konzern ABB 800 Maschinen ein, die in der Fabrik in Hannover eingesetzt werden sollen.
In Emden in Norddeutschland und in Chattanooga in den USA werden sie für den Karosseriebau und die Produktion von E-Batterien geliefert werden. Emden wird den Planungen der Wolfsburger Führungsspitze zufolge zu einem neuen Zentrum für den Bau von E-Fahrzeugen umgerüstet.
Doch das ist noch nicht alles: Auch BMW treibt den Markt voran. Der Münchener Autohersteller hat im November die Tochter IDEALworks gegründet, das Roboter und Steuerungssoftware für Logistiklösungen entwickelt und vertreibt.
Dabei richtet sich der Konzern neu aus: „Mit der IDEALworks GmbH betreten wir völlig neues Terrain. Bisher entwickelten wir aus dem Blickwinkel der Automobilproduktion und seiner Logistik,“ sagte Jimmy Nassif, CTO der neuen Firma. „Nun ändert sich unsere Perspektive. Wir werden zum Anbieter von Logistikrobotik über die Automobilbranche hinaus. Für die kommenden Monate haben wir einige Neuerungen in Vorbereitung", so der Firmenvertreter.
Anmerkung: Ein exklusives Interview mit dem COO von IDEALworks, Markus Bauer, können Sie am kommenden Wochenende lesen.