Unternehmen

Wachsende Zahl von Unternehmen will dieses Jahr Bitcoin kaufen

Laut einer aktuellen Umfrage planen unglaubliche 5 Prozent der Unternehmen, noch dieses Jahr Bitcoin zu kaufen. Für den Kurs der Kryptowährung könnte dies erhebliche Folgen haben.
19.02.2021 10:17
Lesezeit: 2 min
Wachsende Zahl von Unternehmen will dieses Jahr Bitcoin kaufen
Der Bitcoin-Hype hat längst auch seriöse Unternehmen erreicht. (Bild: Pixabay/MichaelWuensch)

Letzte Woche meldete der US-Autobauer Tesla, dass er 1,5 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert hat, was rund 8 Prozent seiner Bargeldreserven entspricht. Am Dienstag hat der US-Softwarehersteller MicroStrategy, der ebenfalls bereits große Summen in Bitcoin investiert hat, die Ausgabe einer Wandelanleihe im Wert von 600 Millionen Dollar angekündigt, deren Erlös das Unternehmen zum Erwerb weiterer Bitcoins verwenden will.

Und nun hat eine Umfrage von Gartner unter Führungskräften aus dem Finanzbereich ergeben, dass 5 Prozent der Unternehmen beabsichtigen, noch in diesem Jahr in Bitcoin zu investieren. Weitere 11 Prozent der Führungskräfte sagten, dass ihre Unternehmen bis zum Jahr 2024 in Bitcoin investieren könnten, wie Cointelegraph berichtet.

Die insgesamt 77 befragten Führungskräfte, darunter 50 Finanzchefs, zeigten anhängig von ihrer Branche sehr unterschiedliche Ansichten. Der Technologiesektor zeigte die größte Begeisterung für Bitcoin. In dieser Branche erwarten 50 Prozent der Befragten, dass sie in Bitcoin investieren werden. Die Größe des Unternehmens spielte dabei keine Rolle.

Die deutliche Mehrheit der befragten Führungskräfte (84 Prozent) sagte, dass sich ihre Hauptbedenken bei der Investition in Bitcoin um das finanzielle Risiko drehen, das von der hohen Volatilität der führenden Kryptowährung ausgeht. Zudem verfolgen viele Unternehmen derzeit eine abwartende Strategie und wollen die Entwicklungen zunächst nur beobachten.

Mehr als 70 Prozent der befragten Führungskräfte gaben an, dass sie zunächst wissen wollen, was andere Unternehmen im Hinblick auf Bitcoin machen. Und fast genau so viele Befragte möchten zunächst noch mehr von den Regulierungsbehörden zu diesem Thema hören, um ihr Verständnis für die Risiken beim Halten von digitalen Assets zu verbessern.

Laut dem Umfrageleiter Alexander Bant neigen Finanzmanager, die ja die finanzielle Stabilität gewährleisten sollen, in der Regel nicht dazu, "spekulative Sprünge in ein unbekanntes Terrain zu machen". Andere Bedenken betrafen die Risikoaversion des Vorstands (39%), Bitcoins langsame Akzeptanz als Zahlungsmittel (38%), mangelndes Verständnis (30%), Cyber-Risiken (25%) und die komplexe buchhalterische Behandlung (18%).

Die Folgen verstärkter Investitionen von Unternehmen in Bitcoin könnten erhebliche Auswirkungen auf den Kurs haben. Die Investmentfirma ARK Invest sagte Anfang Februar, dass der Bitcoin-Kurs auf knapp 90.000 Dollar ansteigen würde, wenn alle Unternehmen des US-Aktienindexes S&P 500 nur 1 Prozent ihrer Bargeldreserven in Bitcoin investieren würden.

Und wenn die Unternehmen im S&P 500 dem Beispiel von Tesla folgen würden und sogar 10 Prozent ihrer Barreserven in Bitcoin investieren, so würde der Bitcoin-Kurs laut Schätzungen von ARK sogar um unglaubliche 400.000 Dollar ansteigen. Diese Woche hat der Kurs erstmals die Marke von 50.000 Dollar übersteigen.

Doch nicht nur in den USA, sondern auch im konservativeren Deutschland gibt es offenbar einen ähnlichen Trend. So investiert nun das deutsche Cannabis-Unternehmen SynBiotic SE als erste börsengelistete Firma Deutschlands in Bitcoin und sichert sich auf diese Weise nach eigenen Worten "gegen die Euro-Geldentwertung" ab.

In der Pressemitteilung vom Dienstagnachmittag heißt es: "Angesichts der exzessiven Geldvermehrung sowohl in der Euro- als auch in der USD-Zone gibt es eine berechtigte Sorge vor einer massiven Entwertung von Fiat-Geld." Die SynBiotic SE habe daher damit begonnen, "einen Teil ihrer freien Liquidität in Bitcoin umzuschichten".

SynBiotic SE CEO Lars Müller sagte zu der Entscheidung: "Bei unserer Entscheidung standen weniger Kursschwankungen als die etwaige Gefahr der Inflation von Euro und Dollar im Vordergrund. Der Bitcoin ist das genaue Gegenmodell zu herkömmlichen Währungen: Sein Volumen ist auf 21 Millionen Stück begrenzt."

Langfristig habe sein Unternehmen "mehr Vertrauen in den Bitcoin als in Euro oder Dollar, bei denen eine zentrale Institution, beeinflusst von Politikern, die Geldmenge ins Unermessliche ausdehnen kann", so Müller weiter. Zudem habe gerade der Cannabis-Sektor sehr positive Erfahrungen mit Bitcoin als Zahlungsmittel gemacht. Verschiedene Unternehmen auf der SynBiotic-Plattform würden bereits Zahlungen in Bitcoin akzeptieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Wie schützt man seine Krypto-Wallet? CLS Mining ermöglicht Nutzern eine stabile tägliche Rendite von 6.300 €.

Der Kryptowährungsmarkt erholte sich heute umfassend, die Stimmung verbesserte sich deutlich. Meme-Coins führten den Markt erneut an....

 

DWN
Politik
Politik Kampf gegen Klimawandel: Deutschland gibt eine Milliarde für Tropenfonds
20.11.2025

Deutschland hat bei der UNO-Klimakonferenz in Brasilien eine Milliarde Euro für den globalen Waldschutzfonds TFFF zugesagt. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ukraine-Hilfen: EU-Kommission rechnet mit möglichen Kriegsende bis Ende 2026
20.11.2025

Die EU plant weitere 135,7 Milliarden Euro Ukraine-Hilfe. Dabei basieren die Vorschläge der EU-Kommission zur finanziellen Unterstützung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Abwanderung deutscher Arbeitsplätze: Unternehmen verlagern Zehntausende Jobs ins Ausland
20.11.2025

Niedrigere Lohn- und Energiekosten, weniger Bürokratie und attraktivere Wettbewerbsbedingungen: Deutsche Unternehmen haben in den...

DWN
Politik
Politik Russland im Krieg: Journalistin enthüllt seltene Einblicke in die Gesellschaft
20.11.2025

In Zeiten, in denen Russland für viele Beobachter ein verschlossenes Land geworden ist, wagt eine Journalistin den Blick hinter die...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie steigt kräftig: Chipgigant begeistert Anleger – Nvidia-Zahlen schlagen Erwartungen
19.11.2025

Die neuesten Nvidia-Zahlen haben die Finanzmärkte erneut aufhorchen lassen. Der Chipriese übertrifft die Erwartungen deutlich und...

DWN
Politik
Politik EU plant Anpassungen an der DSGVO: Mehr Spielraum für KI zu Lasten des Datenschutzes?
19.11.2025

Die Europäische Union plant umfassende Änderungen ihrer Digital- und Datenschutzregeln, um Innovationen im Bereich künstlicher...

DWN
Finanzen
Finanzen Verbraucherumfrage: Debitkarten und Smartphones verdrängen Bargeld in Deutschland
19.11.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass in Deutschland das Bezahlen mit Debitkarte und Smartphone zunehmend das Bargeld verdrängt. Fast die...

DWN
Politik
Politik Russisches Geld soll nach Kiew fließen - trotz Korruptionsskandals: Von der Leyen schreibt Merz & Co.
19.11.2025

Für die Nutzung der russischen Gelder werben insbesondere Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und von der Leyen. Ihr Plan sieht vor, der...