Politik

Seekabel von Asien nach Europa: China treibt digitale Seidenstraße voran

Über ein Netz von Seekabeln setzt China sein Projekt zur digitalen Seidenstraße um. Das Kabelnetz soll Asien mit Afrika und Europa verbinden. Ein wichtiger Knotenpunkt befindet sich in der autonome Region Xinjiang, wo die Uiguren leben.
26.02.2021 14:21
Lesezeit: 1 min
Seekabel von Asien nach Europa: China treibt digitale Seidenstraße voran
Die digitale Seidenstraße Chinas. (Grafik: Screenshot/peacecable.net)

China wird in Pakistan den letzten Abschnitt eines grenzüberschreitenden Glasfaserkabels verlegen, mit dem die digitale Seidenstraße geschaffen wird, die den geostrategischen Interessen beider Länder dient. Es wird an ein Unterwasser-Kabel-System im Arabischen Meer angeschlossen, um Länder zu bedienen, die an der chinesischen Neuen Seidenstraße teilnehmen, berichtet „Nikkei Asia“. Dieses Projekt wird von der PEACE Cable International Network Co. Ltd. durchgeführt. Das Unternehmen ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Hengtong Optic-Electric. Es wird Routen mit sehr geringer Latenz von China nach Europa und Afrika anbieten. Nach Angaben des Unternehmens wird ein 15.000 Kilometer langes See-Kabelsystem verlegt.

Im Rahmen der Neuen Seidenstraße hatte China 2015 die Digital Silk Road (DSR)-Initiative ins Leben gerufen. Im Rahmen der DSR bietet China Unterstützung bei der Verbesserung von Telekommunikationsnetzen, Fähigkeiten für künstliche Intelligenz, Cloud Computing, E-Commerce und Mobilgeräten-Zahlungssysteme, Überwachungstechnologie, Smart Cities und andere High-Tech-Bereiche an.

Bisher ist bekannt, dass 16 Länder mit China Abkommen über DSR-bezogene Investitionen unterzeichnet haben. Länder in Afrika, im Nahen Osten sowie in Teilen Osteuropas, Lateinamerikas und Südostasiens sind einfache Ziele, da ihnen hochwertige Technologie, Mobilfunknetze und Breitband-Internet-Abdeckung fehlen.

Das gesamte Projekt wirft jedoch ernsthafte Sicherheitsbedenken auf. Die chinesische Regierung kann problemlos auf sensible Daten zugreifen, wenn chinesische Unternehmen Telekommunikations- und andere Infrastrukturen aufbauen. Ähnlich war es, als Sicherheitsbedenken in Bezug auf die 5G-Infrastruktur von Huawei geäußert wurden.

Der Westen mag Bedenken hinsichtlich der chinesischen digitalen Infrastruktur haben, aber Pakistan scheint volles Vertrauen in China zu haben. Das Netz im Arabischen Meer wird mit dem Glasfaserkabel-System zwischen Rawalpindi und den Hafenstädten Karachi und Gwadar verbunden.

Die Telekommunikationsabteilung der pakistanischen Armee, die Special Communications Organization (SCO), wird in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen Huawei Technologies ein Glasfaserkabel zwischen Rawalpindi und den Hafenstädten Karachi und Gwadar verlegen. Das 850 Kilometer lange Glasfaserkabel verbindet die autonome Region Xinjiang, wo die Uiguren leben, mit Rawalpindi. Der nördliche Abschnitt der Verbindung ist seit 2018 in Betrieb. Er bietet eine sichere Kommunikation zwischen China und Pakistan, berichtet die „Eurasian Times“.

Die internationale Kritik an der Menschenrechtssituation in Xinjiang hängt offenbar mit diesem Projekt zusammen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der XRP-ETF-Markt steht vor einem bedeutenden Wandel: Bereitet er den Weg für ein herausragendes Jahr 2026?

Der Kryptowährungsmarkt steht erneut vor einem potenziellen Wendepunkt. Während Bitcoin und Ethereum im Fokus institutioneller Anleger...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Inflation im November bei 2,1 Prozent
17.12.2025

Die Eurozone-Inflation wirkt auf den ersten Blick stabil – doch eine neue Eurostat-Schätzung verändert den Blick auf den November. Auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steve Jobs und die Zukunft der Führung: Warum Chefs jetzt umdenken müssen
17.12.2025

Der Mittelstand arbeitet noch nach Regeln von gestern – doch die Herausforderungen von heute lassen sich damit kaum lösen. Der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland: Ifo-Index schwach – Jahr endet ohne Aufbruchsstimmung
17.12.2025

Der Ifo-Index sendet zum Jahresende ein klares Warnsignal für Deutschlands Wirtschaft. Sinkende Erwartungen, enttäuschte Hoffnungen und...

DWN
Panorama
Panorama DHL-Betrugsmasche: Wie Kriminelle die Vorweihnachtszeit und das Paketchaos ausnutzen
17.12.2025

In der Vorweihnachtszeit nutzen Kriminelle das Paketchaos aus, um sich mit der sogenannten DHL-Betrugsmasche zu bereichern. Gefälschte...

DWN
Finanzen
Finanzen KNDS-IPO: Börsengang des deutsch-französischen Panzerherstellers rückt wohl näher
17.12.2025

Der KNDS-IPO nimmt konkrete Formen an: Doppelnotierung, Milliardenbewertung und klare Abgrenzung zu Rheinmetall prägen die Debatte....

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis nähert sich Rekord, Silberpreis mit Allzeithoch: Was die Edelmetallpreise treibt – und was das für Anleger heißt
17.12.2025

Der Goldpreis zieht am Mittwoch an und rückt wieder an sein Rekordniveau heran, während der Silberpreis bereits neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Kurs aktuell: Konsolidierung und Notenbanken im Fokus
17.12.2025

Der DAX-Kurs startet freundlich in den Börsenhandel am Mittwoch, doch echte Dynamik bleibt aus. Während wichtige Marken halten, sorgt...

DWN
Finanzen
Finanzen VW-Aktie: Volkswagen startet Batteriefabrik in Salzgitter
17.12.2025

Volkswagen startet in Salzgitter die eigene Zellproduktion – ein strategischer Schritt mit Signalwirkung für Europa und direkt relevant...