Politik

Anti-Lockdown-Proteste in Irland eskalieren – Dominoeffekt in Europa?

Hunderte Menschen haben am Samstag in der irischen Hauptstadt Dublin gegen die Lockdown-Maßnahmen in dem Land demonstriert. Die Situation eskalierte, weil Provokateure am Werk waren. Europa geht offenbar unruhigen Zeiten entgegen.
28.02.2021 18:29
Aktualisiert: 28.02.2021 18:29
Lesezeit: 1 min

Hunderte Menschen haben am Samstag in der irischen Hauptstadt Dublin gegen die Lockdown-Maßnahmen in dem Land demonstriert. Zu Zusammenstößen mit der Polizei kam es nach Angaben der irischen Rundfunksenders RTÉ, als Demonstranten versuchten, zu einem zentral gelegenen Park durchzudringen. Aus Videoauswertungen der Deutschen Wirtschaftsnachrichten geht hervor, dass die Situation eskalierte, als ein Demonstrant aus der Menge gezielt mit einem Feuerwerkskörper auf Polizisten zielte und schoss – HIER.

In zwei Analysen (am 25. April 2021 und am 10. Juli 2020) hatten die Deutschen Wirtschaftsnachrichten vor allen Blättern in Deutschland davor gewarnt, dass Provokateure die berechtigte Wut der Bürger auf die wirtschaftsschädlichen Corona-Maßnahmen nutzen könnten, um Demonstrationen eskalieren zu lassen. – HIER und HIER. Das Beispiel von Dublin bestätigt diese Warnungen.

Der Zeitung „The Independent“ zufolge wurden in Dublin 20 Demonstranten festgenommen. Der Guardian berichtet: „Vor dem Protest, der gegen 14 Uhr begann, war im Stadtzentrum eine starke Polizeipräsenz zu verzeichnen, und die Polizei stieß die Demonstranten mit Schlagstöcken aus dem Park.“

Demonstranten wurden daran gehindert, sich im Park zu versammeln, nachdem das Amt für öffentliche Arbeiten die Tore geschlossen hatte. Die irische Regierung hatte kürzlich angekündigt, die höchste Lockdown-Stufe in dem Land bis mindestens zum 5. April beizubehalten. Die Schulen sollen allerdings schrittweise bereits vom kommenden Monat an wieder geöffnet werden.

In den Niederlanden, Dänemark und Spanien fanden am Wochenende gewaltsame Anti-Corona-Proteste statt. Besonders große Unruhen fanden in den Niederlanden statt. John Jorritsma, Bürgermeister von Eindhoven, warnte: „Wir sind auf dem Weg zum Bürgerkrieg“.

Thomas Carothers und Benjamin Press vom „Carnegie Endowment for International Peace“ teilen die internationalen Anti-Lockdown-Proteste in drei Gruppen ein. Die ersten sind libertäre „bürgerfreundliche“ Bewegungen, die hauptsächlich in Industrieländern des Westens stattgefunden haben, in denen die Teilnehmer Probleme mit Regierungen hatten, die ihre persönlichen Freiheiten einschränken. Diese ziehen große Menschenmengen an - ein Beispiel dafür ist der Protest vom 29. August in Deutschland, als 38.000 Menschen am Reichstag protestierten, so die Analysten. Die zweite Gruppe tritt in Entwicklungsländern mit großen informellen Sektoren auf, wo Menschen gegen die Auswirkungen des Lockdowns demonstrieren, weil sie im informellen Sektor direkte Einbußen erlitten haben. Solche Proteste gab es in Mexiko, Südafrika und Belgien, wo Gastgewerbe- und Einzelhandelsmitarbeiter gegen Einschränkungen der persönlichen Aktivitäten protestierten, schreiben Carothers und Press. Die dritte Art von Protesten sind diejenigen, die Einwände gegen die Durchsetzung der Corona-Beschränkungen erheben und die Behörden beschuldigen, willkürlich zu handeln oder übermäßige Gewalt anzuwenden (HIER).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Elektronikboom im Netz: Droht Europa die Billigflut aus China?
09.07.2025

Europas Verbraucher kaufen Elektronik immer öfter online – doch ausgerechnet ein drohender Zollkrieg der USA könnte Europa mit einem...

DWN
Politik
Politik Kommt die Senkung der Stromsteuer für alle? Bundesregierung droht Dämpfer im Bundesrat
09.07.2025

An der Entscheidung der Bundesregierung, die Stromsteuer nicht – wie im Koalitionsvertrag angekündigt – auch für alle Bürger und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Huthi-Angriff im Roten Meer zerschlägt Hoffnung auf Wiedereröffnung des Suezkanals
09.07.2025

Ein neuer Angriff der Houthis auf ein griechisches Frachtschiff lässt alle Hoffnungen auf eine Wiedereröffnung des Suezkanals zerplatzen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Politik
Politik Corona: Breite Mehrheit für Enquete-Kommission zur Corona-Aufarbeitung
09.07.2025

Lockdown, Impfpflicht, Schulschließungen und Abstandsregeln – in der Corona-Pandemie wurde eine Vielzahl von unverhältnismäßigen...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Unternehmen
Unternehmen IT-Sicherheit in der Urlaubszeit: Wenn der Chef im Urlaub ist, beginnt für die IT der Ernstfall
09.07.2025

Der Sommer beginnt, das Management reist ab – für Hacker ist das die ideale Gelegenheit. Lesen Sie, wie Unternehmen für IT-Sicherheit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...