Politik

Merkel stellt Verbindung zwischen Pandemie und Umweltschutz her – drohen uns nun Klimabeschränkungen?

Lesezeit: 2 min
02.03.2021 19:18  Aktualisiert: 02.03.2021 19:18
Angela Merkel zufolge erhöht die Zerstörung der Natur die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern wie das Corona-Virus. Die Kanzlerin will uns offenbar auf künftige Klima-Beschränkungen einstimmen, die weitaus schärfer als die aktuellen Corona-Einschränkungen ausfallen dürften. Mit schweren Folgen für Bürger und Unternehmen.
Merkel stellt Verbindung zwischen Pandemie und Umweltschutz her – drohen uns nun Klimabeschränkungen?
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht bei einer Pressekonferenz zur aktuellen Lage im Haus der Bundespressekonferenz. (Foto: dpa)
Foto: Fabrizio Bensch

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Corona-Pandemie macht aus Sicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Bedeutung des Artenschutzes deutlich. „Denn der Rückgang der Artenvielfalt und das Vordringen des Menschen in sensible Naturräume erhöhen die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern“, sagte Merkel am Montag in einem Grußwort zum 30-jährigen Bestehen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück. Die Pandemie habe uns einmal mehr auf dramatische Weise unsere Abhängigkeit von der Natur und der Umwelt ins Bewusstsein gerufen.

Die DBU, heute die größte Umweltstiftung Europas, nahm am 1. März 1991 ihre operative Tätigkeit in Osnabrück auf. Merkel erinnerte an die Zeiten kurz nach dem Mauerfall: Schnell habe sich gezeigt, dass weite Gebiete in der ehemaligen DDR technologisch wie auch ökologisch sehr zu wünschen übrig ließen. Damals habe sich besonders eindringlich gezeigt, dass eine gute Umwelt ein Wert an sich sei, aber auch als Standortfaktor große Bedeutung habe. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hatte kürzlich auf „Phoenix“ gesagt: „Ich würde es noch nicht mal für ausgeschlossen halten, dass wir in der Klimakrise in eine Situation kommen, wo wir tatsächlich das ein oder andere verbieten“.

EU-Kommissionsvize Frans Timmermans warnte, der Politik bleibe nur noch wenig Zeit, um die Klima- und Biodiversitätskrise zu bewältigen. „Es ist wirklich fünf vor zwölf.“ Investitionen nach der Corona-Krise müssten daher in nachhaltige Zukunftsthemen erfolgen. Dabei dürfe keine Region zurückgelassen werden. Die EU strebt die Reduzierung der Treibhausgase bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 an und will den Kontinent bis 2050 klimaneutral machen.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) würdigte die Bedeutung der Stiftung für den Klima- und Umweltschutz. „Für mich steht sie sinnbildlich für eine Umweltpolitik, die sich am Vorsorgeprinzip orientiert“, sagte sie. Sie zeige auch, dass im Umweltschutz wirtschaftliche Perspektiven für Städte und Regionen liege.

Merkels Koalitions-Partner Lauterbach hatte im Dezember 2020 in einem Beitrag der Zeitung „Die Welt“ angekündigt: „Für mich bleibt der Eindruck, dass es uns in Deutschland und auch in Europa, geschweige denn in den Vereinigten Staaten, ohne die Entwicklung eines Impfstoffes nicht gelungen wäre, diese Pandemie zu besiegen. Eine Impfung gegen CO2 wird es allerdings niemals geben. Somit benötigen wir Maßnahmen zur Bewältigung des Klimawandels, die analog zu den Einschränkungen der persönlichen Freiheit in der Pandemie-Bekämpfung sind. Ob das erreichbar ist, wage ich zunehmend zu bezweifeln.“

Auf dem digitalen Gipfel des WEF am 26. Januar 2021 sagte Merkel im Zusammenhang mit dem „Great Reset“ im Gespräch mit dem greisen Klaus Schwab: „Sie haben das Motto ,The Great Reset‘ gewählt; das ist das diesjährige Thema. Ich frage einmal: Brauchen wir wirklich einen ,Great Reset‘ oder ist es nicht eher so, dass wir einen Neuanfang weniger hinsichtlich der Zielsetzungen und mehr hinsichtlich der Entschlossenheit unseres Handelns brauchen?“

Umweltschutz ist eine wunderbare Sache. Doch offenbar wollen Merkel und die EU-Funktionäre die Bürger auf neue Einschränkungen im Verlauf der anstehenden Klima-Debatte vorbereiten. Denn mit dem Verweis auf den Umwelt- und Klimaschutz könnten sich sehr leicht die Ziele des Weltwirtschaftsforums (WEF), wonach unser Alltagsleben, unsere Ess- und Wohngewohnheiten und unser Denken reguliert werden soll.

Das WEF wörtlich: „Mit einer Küche, einem Bad, einem Essbereich und einem Schlafbereich für bis zu vier Personen ist der 22 Quadratmeter große Wohnsitz nicht nur Teil des winzigen Heimtrends, sondern verkörpert auch viele der 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung. Es wird ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben und soll das Potenzial zur Minimierung des Verbrauchs natürlicher Ressourcen wie Wasser testen. Das Projekt soll der Öffentlichkeit zeigen, was Sie in kleinen Wohnräumen mit minimaler Umweltbelastung tun können.“

Wenn Sie mehr über diese Ziele erfahren wollen, empfehlen wir Ihnen die DWN-Spezialanalyse „Klima-Debatte: Drohen bald schärfere Freiheitsbeschränkungen als während der Pandemie?“ – HIER.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...