Deutschland

Datenreport: Lockdown hat Niedriglöhner härter getroffen

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die soziale Ungleichheit in Deutschland verstärkt. Das geht aus dem am Mittwoch vom Statistischen Bundesamt herausgegebenen Datenreport hervor.
10.03.2021 10:30
Aktualisiert: 10.03.2021 10:30
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Datenreport: Lockdown hat Niedriglöhner härter getroffen
Essen steht am 04.01.2017 in Berlin auf einem Tisch in der neuen Einrichtung der Kältehilfe in der Seestraße. Reichtum beruht in Deutschland vielfach auf Erbschaften. (Foto: dpa) Foto: Maurizio Gambarini

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben die soziale Ungleichheit in Deutschland verstärkt. Das geht aus dem am Mittwoch vom Statistischen Bundesamt herausgegebenen Datenreport hervor. Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 seien die untersten Einkommensgruppen häufiger von Freistellungen und Arbeitslosigkeit betroffen gewesen, erklärte Philip Wotschack vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), das an der Ausarbeitung des Berichts beteiligt war. Des Weiteren zeigten sich große Unterschiede bei den finanziellen Auswirkungen der ersten Phase der Pandemie (31. März – 4. Juli). Höhere Einkommensgruppen hätten zwar häufiger Einkommenseinbußen erlitten. Die finanziellen Folgen der Pandemie seien für die Bezieher von Niedrigeinkommen aber härter gewesen.

Rund jeder Fünfte in dieser Gruppe gab an, von finanziellen Schwierigkeiten und Risiken betroffen zu sein, oder ging davon aus, dass dies in den kommenden zwölf Monaten so sein würde. „Das heißt, sie waren in Zahlungsschwierigkeiten geraten, mussten Kredite aufnehmen, waren in ernsthafte Geldprobleme geraten, mussten möglicherweise auf Ersparnisse zurückgreifen, Sozialleistungen beantragen oder ihren Lebensstandard drastisch einschränken“, erläuterte Wotschack.

Der Abstand zwischen Arm und Reich sei in Deutschland über lange Zeit gewachsen und habe ein hohes Niveau erreicht, so der Experte. Das Ausmaß sozialer Ungleichheit zeige sich auch in den Einstellungen und Wahrnehmungen der Bürger. Nur knapp die Hälfte der Bevölkerung sieht das eigene Bruttoeinkommen demnach als gerecht an. Die derzeitige Einkommensverteilung werde von Niedrigverdienern überwiegend als ungerecht wahrgenommen. Sehr hoch sei auch der Anteil derjenigen, die sich dafür aussprächen, dass sich der Staat für den Abbau von Einkommensunterschieden engagieren solle. Das befürworten in Westdeutschland laut Datenreport mittlerweile fast drei Viertel der Menschen. In Ostdeutschland sind es rund 80 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Schnappen Sie sich den COME Mining Cloud-Mining-Vertrag und starten Sie Ihre Mining-Reise ganz einfach mit einem stabilen Tageseinkommen von über 7.000 $

Bei unseren Recherchen zum Bitcoin-Mining stellten wir fest, dass das traditionelle Mining-Modell für die meisten Nutzer ungeeignet ist....

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Arbeitsunfähigkeit 2025: Hohe Krankmeldungen wegen Atemwegserkrankungen
15.10.2025

Kaum fallen die Temperaturen, steigen die Krankmeldungen in Deutschland wieder stark an. Atemwegserkrankungen und psychische Belastungen...

DWN
Politik
Politik Debatte um höheres Rentenalter: Forderungen von Politik und Ökonomen lassen aufhorchen
15.10.2025

Ökonomen sprechen sich für ein höheres Renteneintrittsalter aus. Auch Wirtschaftsministerin Reiche fordert, dass die Deutschen länger...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Luxusmarken unter Druck: China verliert an Bedeutung, Schmuck bleibt gefragt
14.10.2025

Die globale Luxusbranche steht unter Druck. Wirtschaftliche Unsicherheiten und verändertes Konsumentenverhalten wirken sich...

DWN
Finanzen
Finanzen ThyssenKrupp-Aktie: Tochter TKMS startet an der Börse – Rüstungsgeschäft soll Konzernumbau beflügeln
14.10.2025

Die ThyssenKrupp-Aktie steht vor einem Wendepunkt: Mit dem TKMS-Börsengang spaltet sich der Industriekonzern auf. Doch gelingt der Spagat...

DWN
Politik
Politik EU plant Filterzigaretten-Verbot: Drastische Maßnahmen gegen Tabakkonsum – Geheimpapier enthüllt
14.10.2025

Ein internes EU-Papier sorgt für Aufsehen: Brüssel plant offenbar drastische Maßnahmen gegen den Tabakkonsum. Ein mögliches...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rheinmetall-Aktie und Estland: Der Wandel der Rüstungsindustrie in den baltischen Staaten
14.10.2025

Die baltischen Staaten investieren verstärkt in ihre Verteidigungsindustrie. Estland setzt dabei auf neue Unternehmen für seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IWF-Prognose 2026: Deutsche Wirtschaft schwächer als erwartet
14.10.2025

Der Internationale Währungsfonds rechnet für 2026 mit moderatem Wachstum in Deutschland. Während Berlin auf 1,3 Prozent setzt, bleibt...

DWN
Finanzen
Finanzen Biontech-Aktie: Curevac-Übernahme, Afrika-Expansion und Durchbruch in der Krebstherapie
14.10.2025

Biontech steht vor entscheidenden Weichenstellungen: Die genehmigte Curevac-Übernahme, der Durchbruch in der Krebsforschung und der Ausbau...