Panorama

Wie viel Geld braucht man, um zum oberen 1 Prozent zu gehören?

Infolge von Corona sind die Nettovermögen der Superreichen stark angestiegen. Um zum oberen 1 Prozent zu gehören, braucht man heute in den meisten Ländern der Welt ein extrem hohes Vermögen.
10.03.2021 12:22
Aktualisiert: 10.03.2021 12:22
Lesezeit: 2 min
Wie viel Geld braucht man, um zum oberen 1 Prozent zu gehören?
Für die Superreichen ist Corona keine Krise, sondern eine Chance. (Foto: Pixabay)

Die Corona-Krise hat sich für die Superreichen als äußerst vorteilhaft im Hinblick auf die Vermögensentwicklung erwiesen, wie die Deutschen Wirtschaftsnachrichten bereits wiederholt berichtet haben (zum Beispiel hier). Dieser Vermögensgewinn der Superreichen ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Geldpolitik der Notenbanken - also extrem niedrige Zinsen und massive Wertpapierkäufe - die Preise für praktisch alle Anlagewerte in die Höhe getrieben hat.

In der Folge der Corona-Geldpolitik der weltweiten Notenbanken ist die Zahl der Personen mit einem Nettovermögen von mindestens 30 Millionen Dollar im vergangenen Jahr um 2,4 Prozent gestiegen, wie das Immobilienunternehmen Knight Frank in seinem diesjährigen Vermögensreport berichtet. Die Zahl dieser sogenannten Ultra-High-Net-Worth-Individuen ist überall auf der Welt angestiegen, besonders stark aber in Asien, wo die Zahl um 12 Prozent gestiegen ist.

"Die wachsende Ungleichheit wird zunehmend als die größte Bedrohung für die künftige Vermögensbildung angesehen, und die Unterstützung für Vermögensteuern nimmt in vielen Teilen der Welt zu", heißt es in dem Bericht. In Argentinien, Kanada und Südkorea gibt es bereits konkrete Pläne zur Einführung einer Vermögenssteuer, und ähnliche Maßnahmen werden wahrscheinlich auch in anderen Ländern eingeführt. Auch in Deutschland werden die Rufe nach einer Vermögensteuer lauter, wie DWN-Kolumnist Ronald Barazon unlängst warnte.

Doch wie viel Vermögen muss man eigentlich besitzen, um zum oberen 1 Prozent zu gehören. Laut dem Wealth Report von Knight Frank variiert das dafür nötige Vermögen zwischen den einzelnen Ländern beträchtlich. Im Fürstentum Monaco, das den weltweit höchsten Anteil an Ultra-High-Net-Worth-Individuen, braucht man ein Nettovermögen von 7,9 Millionen Dollar, um zum oberen 1 Prozent zu gehören. Auf Platz 2 folgt die Schweiz, wo man ein Vermögen von 5,5 Millionen Dollar braucht, um zum obersten Prozent zu gehören.

Nirgends gibt mehr Personen mit einem Nettovermögen von mindestens 30 Millionen Dollar als in den USA, wo es im vergangenen Jahr rund 180.000 solche Ultra-High-Net-Worth-Individuen gab. In den USA braucht man ein Vermögen von rund 4,4 Millionen Dollar, um zum oberen 1 Prozent zu gehören. Doch auch in Deutschland braucht man ein Nettovermögen von mindestens 2 Millionen Dollar (rund 1,7 Millionen Euro), um zum reichsten 1 Prozent zu gehören.

Anderswo ist die Schwelle deutlich niedriger, vor allem in Entwicklungsländern, wo die Zahl der Superreichen sehr langsam wächst. In China reichten im vergangenen Jahr 850.000 Dollar aus, um zum reichsten 1 Prozent zu gehören. In Indien ist die Zahl der Superreichen in den letzten Jahren stetig gewachsen, aber der Schwellenwert liegt weiterhin bei nur 60.000 Dollar. Allerdings prognostiziert Knight Frank, dass sich Indiens Eintrittsschwelle innerhalb der nächsten fünf Jahre verdoppeln wird.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Datenerpressung statt Freihandel: China nutzt seltene Erden als Waffe
13.06.2025

China verlangt sensible Betriebsgeheimnisse, bevor es seltene Erden exportiert – ein klarer Machtzug im Handelskrieg. Der Westen liefert,...

DWN
Politik
Politik Deutschlands herrenlose Konten: Bundesregierung will auf Gelder von Privatkonten zugreifen
13.06.2025

Auf deutschen Bankkonten schlummern Milliarden Euro, die anscheinend niemandem gehören. Union und SPD möchten jetzt an die Ersparnisse...

DWN
Panorama
Panorama Flugzeugabsturz in Indien: Was passierte bei Flug AI171?
13.06.2025

Mehr als 240 Menschen starben bei einem verheerenden Flugzeugabsturz in Indien. Premierminister Narendra Modi besuchte den einzigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Brüsseler Kompromiss: EU führt Handelsquoten für Ukraine wieder ein – Litauen hofft auf Preisstabilisierung
13.06.2025

Handelsstreit mit Folgen: Die EU führt wieder Quoten für ukrainische Agrarimporte ein. Litauen atmet auf, Kiew warnt vor...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Der Microlino: Wie ein Schweizer Tüftler dem SUV-Wahnsinn trotzt
13.06.2025

SUVs dominieren unsere Straßen – größer, schwerer, ineffizienter. Doch ein Schweizer Tüftler stellt sich gegen diesen Trend: Wim...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wenn der Chef den Hund mitbringt: Sind Haustiere im Büro eine Revolution im Büroalltag?
13.06.2025

Ein Hund im Büro bringt gute Laune, sorgt für Entspannung und fördert das Teamgefühl – doch nicht alle sind begeistert. Warum...

DWN
Politik
Politik EU-Sanktionen wegen Russland-Handel: Brüssel zielt nun auch auf Chinas Banken
13.06.2025

Die EU plant erstmals Sanktionen gegen chinesische Banken wegen Unterstützung Russlands durch Kryptowährungen. Peking reagiert empört...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Kurse unter Druck: Markt reagiert panisch auf Nahost-Eskalation
13.06.2025

Explodierende Spannungen im Nahen Osten bringen den Kryptomarkt ins Wanken. Bitcoin fällt, Ether bricht ein – Anleger flüchten panisch...