Deutschland

Selbstloser Spahn will Deutschen 56 Millionen AstraZeneca-Impfdosen einspritzen lassen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will den Deutschen über 56 Millionen Dosen an Impfstoffen des Pharma-Unternehmens AstraZeneca einspritzen lassen. Der selbstlose Gesundheitsminister sorgt sich ausschließlich um die Gesundheit der Deutschen.
10.03.2021 22:07
Lesezeit: 2 min
Selbstloser Spahn will Deutschen 56 Millionen AstraZeneca-Impfdosen einspritzen lassen
Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, äußert sich am Rande der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag bei einem Pressestatement zur Ausweitung des Kinderkrankengeldes. (Foto: dpa)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, dessen Entscheidungen im Verlauf der Corona-Pandemie die aktuelle und künftige Gesundheit des deutschen Volkes maßgeblich beeinflussen werden, hat 56 Millionen Dosen des Impfstoff AstraZeneca für die Deutschen organisiert. „In einem auf den 22. Februar datierten Papier des Bundesgesundheitsministeriums, das Reuters einsehen konnte, wird davon ausgegangen, dass AstraZeneca den Lieferrückstand bis Ende September vollständig ausgleicht. Demnach soll Deutschland bis dahin insgesamt 56 Millionen Dosen erhalten, davon 34 Millionen im dritten Quartal“, so „tagesschau.de“. Über den AstraZeneca-Impfstoff hatte der selbstlose Herr Spahn zuvor gesagt: „Würde mich sofort impfen lassen.“

Mehr zum Thema: Jens Spahn gibt Fehleinschätzung zu: Jetzt muss er die Konsequenzen ziehen

Sein Kollege Karl Lauterbach hatte ebenfalls für AstraZeneca geworben. Lauterbach sorgt sich wirklich sehr um die Gesundheit der Deutschen. Er wollte sich eigentlich medienwirksam mit dem Impfstoff impfen lassen. Doch „Merkur Online“ führte dann aus: „Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat seinen geplanten Dienst in einem Leverkusener Impfzentrum abgesagt. ,Leider hat es schon im Vorfeld so viele angekündigte Proteste gegen das Leverkusener Impfzentrum gegeben, dass ich den Start erst einmal absagen muss. Polizei und Sicherheitsbehörden sahen Gefährdung‘, twitterte Lauterbach am Freitag.“

Weiterhin berichtet „tagesschau.de“: „Die Berliner Sozialsenatorin Elke Breitenbach kündigte an, dass mit einem Teil der übrig gebliebenen AstraZeneca-Dosen die rund 3000 Wohnungslosen in den Notunterkünften der Hauptstadt geimpft werden sollten. ,Es ist in der aktuellen Situation nicht hinnehmbar, dass Impfdosen ungenutzt herum liegen‘, sagte sie den Funke-Zeitungen. Sie hoffe, dass andere Bundesländer dem Berliner Beispiel folgen.“

Damit die AstraZeneca-Dosen nicht „ungenutzt herum liegen“, sollen sie also obdachlosen Menschen eingespritzt werden. Doch Spahn & Co. haben mit dem AstraZeneca-Impfstoff noch mehr vor. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) den Corona-Impfstoff des Herstellers AstraZeneca künftig auch für Ältere ab 65 Jahren. „Das ist eine gute Nachricht für alle Älteren, die auf eine Impfung warten. Sie können schneller geimpft werden“, sagte Spahn.

Die aktuellen Medienberichte sind in diesem Zusammenhang besonders interessant. „Nach einer Corona-Impfung mit AstraZeneca sind bei Erziehern Nebenwirkungen aufgetreten. In mehreren Kitas fällt die Kinderbetreuung aus. Das Landratsamt Bamberg hat nun Änderungen bei den Impfungen angekündigt“, teilt „inFranken.de“ mit (HIER).

In Bayern wurde ein Bürgermeister mit dem AstraZeneca-Impfstoff geimpft. Trotzdem infizierte er sich mit dem Corona-Virus (HIER). In Österreich war zuvor eine Krankenschwester nach einer AstraZeneca-Impfung verstorben. Ein Zusammenhang zwischen Tod und Impfstoff wird untersucht. Weitere Impfungen mit dem Impfstoff wurden gestoppt. Bundesgesundheitsminister Spahn und SPD-Politiker Lauterbach hatten den AstraZeneca-Impfstoff zuvor in den höchsten Tönen gelobt (HIER).

Mehreren Berichten zufolge hat der Astrazeneca-Impfstoff stärkere Nebenwirkungen als bisher vermutet. Mehrere französische Krankenhäuser unterbrachen oder verlangsamten Ende Februar 2021 die Astrazeneca-Impfprogramme für ihre Mitarbeiter, da viele Mitarbeiter aufgrund schwerwiegender Nebenwirkungen krankgeschrieben werden müssen (HIER).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Jobs wandern nach Südamerika: Faber-Castell will 130 Stellen in Deutschland streichen
26.11.2025

Hohe Kosten und eine schwache Nachfrage: Der fränkische Schreibwarenhersteller will Fertigung nach Südamerika verlagern und dafür...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Covestro-Überrnahme genehmigt: Abu Dhabi wird vom Ölreich zum Chemieriesen
26.11.2025

In Abu Dhabi gilt die Chemieindustrie als Zukunftsmodell. Zentraler Baustein der Vision: Die Übernahme des Leverkusener...

DWN
Politik
Politik Nach AfD-Einladung: Deutsche Bank kündigt "Familienunternehmer" den Mietvertrag
26.11.2025

Der Verband „Die Familienunternehmer“ lädt einen AfD-Politiker ein. Daraufhin beendet die Deutsche Bank einen Mietvertrag. Der Verband...

DWN
Politik
Politik Brandmauer-Debatte: Erster Wirtschaftsverband offen für Gespräche mit AfD - Rossmann verlässt Familienunternehmer
26.11.2025

Die Brandmauer-Debatte hat die Wirtschaft erreicht: Der Verband der Familienunternehmer will sich für Gespräche mit der AfD öffnen, um...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mut statt Stillstand: Warum Deutschland beim Digitalpakt 2030 liefern muss
26.11.2025

Zwanzig Jahre Digitalpolitik und Milliarden Euro an Fördermitteln später ist Deutschland immer noch digitalen Anfänger. Verantwortung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft kritisiert Bundesregierung: Unternehmen bewerten aktuelle Politik überwiegend schlecht
26.11.2025

Eine Erhebung des BDA zeigt: Die Wirtschaft in Deutschland ist mehr als unzufrieden mit der aktuellen Regierung. Drei Viertel der deutschen...

DWN
Politik
Politik Rentenreform untragbar: Wirtschaft läuft Sturm gegen 480 Milliarden Euro Mehrkosten bis 2050
26.11.2025

Aus der Wirtschaft kommt harte Kritik an den Rentenplänen der Bundesregierung, die für die Stabilisierung des Rentenniveaus sorgen...

DWN
Politik
Politik EU USA Handel: Wie Washington die EU mit Digitalforderungen unter Druck setzt
26.11.2025

Die USA erhöhen den Druck auf Brüssel und verknüpfen den Zollstreit plötzlich mit Europas Digitalregeln. Washington fordert...