Deutschland

Genossenschaftsbanken bekommen Probleme wegen Vorsorge für faule Kredite

Die aktuelle Krise erreicht die deutschen Genossenschaftsbanken.
25.03.2021 13:00
Aktualisiert: 25.03.2021 13:13
Lesezeit: 1 min
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Die Corona-Krise ist im vergangenen Jahr auf die Bilanz der Genossenschaftsbanken durchgeschlagen. Der Jahresüberschuss sank um rund 13 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro, wie der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) am Dienstag mitteilte. Zuwächsen im Kredit- und Einlagengeschäft sowie beim Provisionsüberschuss stand ein Minus beim Zinsüberschuss gegenüber. Zudem mussten die Institute mehr Vorsorge für faule Kredite bilden. Das Bewertungsergebnis belief sich nun auf minus 927 Millionen Euro nach plus 457 Millionen 2019. Die Volks- und Raiffeisenbanken machen sich auf Probleme ihrer mittelständischen Firmenkundschaft gefasst. „Die vom Lockdown am stärksten betroffenen Branchen werden die aufgelaufenen Umsatzverluste wohl in diesem Jahr nicht mehr ausgleichen können“, sagte BVR-Präsidentin Marija Kolak auf einer Online-Pressekonferenz. In diesem Umfeld sei es umso wichtiger, dass die Genossenschaftsbanken ein „Stabilitätsanker“ seien. „Die Institute haben die Risiken auch im Umfeld der Corona-Pandemie im Griff.“ Risiko, Ertrag und Eigenkapital seien seit Jahren im guten Gleichgewicht. Zu der Gruppe gehören neben Volks-, Raiffeisen-, Sparda- und PDS-Banken unter anderem auch die Fondsgesellschaft Union Investment und die R+V Versicherung. Seit einiger Zeit fusionieren einzelne Institute, die Zahl der Banken im Verbund reduzierte sich zuletzt um 27 auf 814.

Wie der BVR ausführte, verzeichneten die Institute auch im Corona-Jahr 2020 eine rege Nachfrage nach Wohnungsbaukrediten. Dies trug maßgeblich zu einem Zuwachs der Kredite über alle Kundengruppen hinweg von 6,2 Prozent auf 665 Milliarden Euro bei. Eine wichtige Rolle spielten die Genossenschaftsbanken demnach auch bei den KfW-Corona-Förderkrediten mit einem Marktanteil von knapp 30 Prozent des gesamten Antragsvolumens. Per Ende Dezember 2020 hätten die Institute fast 47.600 Anträge mit einem Volumen von mehr als 10,1 Milliarden Euro an die KfW oder Landesförderinstitute vermittelt, so der Verband.

Die „entschlossenen Maßnahmen der Bundesregierung im Coronajahr 2020 halfen, die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie gerade auch für den Mittelstand abzumildern“, sagte Kolak. „Angesichts dieses breiten Corona-Förderkreditangebots halte ich zusätzliche Förderangebote nicht für erforderlich.“

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