Politik

"Hass und Hetze": Karl Lauterbach und FDP-Generalsekretär liefern sich heftigen Streit auf Twitter

Corona vergiftet die Atmosphäre immer mehr.
05.04.2021 14:20
Lesezeit: 1 min
"Hass und Hetze": Karl Lauterbach und FDP-Generalsekretär liefern sich heftigen Streit auf Twitter
Hunde beißen sich - Politiker auch. (Foto: Capri23auto / Pixabay)

Jetzt wird es unschön: Karl Lauterbach (SPD) und der Generalsekretär der FDP, Volker Wissing, tauschen heftige Anschuldigungen aus – per Twitter. Der Frontmann der Sozialdemokraten in Sachen Gesundheitspolitik hatte getweetet: „Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es uns jetzt ginge, wenn Lindner in der Regierung schon unsere noch gelungene Arbeit in der ersten Well torpediert hätte.“ Und weiter: „Wie viele Menschen mit dem Kitsch ´mit dem Virus leben´ ihr einziges Leben verloren hätten.“

Die Kritik am Liberalen-Chef veranlasste Wissing, seinerseits einen geharnischten Tweet abzusetzen. Auch wenn der „Hass“, der Lauterbach entgegenschlage, „abscheulich und verwerflich“ sei, betreibe auch er „das Geschäft von Hass und Hetze“. Und weiter: „Gerade er sollte es besser wissen. Bitter.“

Lauterbach reagierte prompt (natürlich ebenfalls auf Twitter): „Ich hasse niemanden“, betonte er, um nachzuschieben: „Sogar die Querdenker nicht. Geschweige denn Herrn Lindner.“ Was Wissing dazu veranlasste, seinerseits noch mal nachzutreten: Er sei enttäuscht, „wenn jemand, der solchen Anfeindungen ausgesetzt ist, selbst auf Hetze und Polemik zurückgreift.“

Ob Lauterbach eine Antwort parat hat? Wir wissen es nicht – dürfen aber gespannt sein.

Immerhin darf sich der 58-Jährige als Punktsieger fühlen. Denn die Twitter-Gemeinde hat sich mit großer Mehrheit auf seine Seite geschlagen. Tausende Twitter-User kommentierten den Schlagabtausch – und beschuldigten mehrheitlich Wissing, zu weit gegangen zu sein.

Noch gar nicht gemeldet hat sich übrigens derjenige, um den es in Lauterbachs ursprünglichem Tweet ging: FDP-Generalsekretär Christian Lindner (über den Lauterbach im Zusammenhang mit der FDP-Forderung nach Öffnung von Geschäften schon getwittert hat: „Sagt Freiheit und meint Umsatz.“). Der wirtschaftsnahe Liberale ist einer von Lauterbachs „Lieblingsfeinden“ – weil er fast durchgehend eine großzügigere Pandemie-Politik fordert als der „scharfe Hund“ Lauterbach, der schon seit langem immer wieder mit Forderungen nach kompromisslosen Lockdowns für Aufsehen sorgt.

Wenn Lindner jetzt auch noch zum Smartphone greift: Dann, ja dann dürfte die Twitter-Fehde vollends eskalieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlandfonds startet: Wie der Staat 130 Milliarden Euro private Investitionen lostreten will
18.12.2025

Deutschland braucht Wachstum, aber der Staat allein kann es nicht finanzieren. Die Bundesregierung setzt deshalb auf einen neuen Hebel: den...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB-Zinsentscheidung: Leitzinsen der Eurozone bleiben erneut unverändert
18.12.2025

Die EZB-Zinsentscheidung ist gefallen: Wie erwartet lassen die Währungshüter der Europäischen Zentralbank den Leitzins für die Eurozone...

DWN
Immobilien
Immobilien Unser neues Magazin ist da: Urbane Zukunft – von Smart-Cities bis hin zu futuristischen Utopien
18.12.2025

Städte entscheiden, wie Freiheit, Wohlstand und Klimaschutz in der nahen Zukunft zusammengehen. Zwischen Sensoren, Sanierungswellen und...

DWN
Technologie
Technologie SMR in Schweden: Blykalla sichert fast 48 Mio Euro für KI-Energie
18.12.2025

Blykalla sammelt fast 48 Millionen Euro für kleine modulare Reaktoren (SMR) ein. Investoren aus Schweden, den USA und Japan setzen auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steuersenkung in Restaurants: Warum Gäste kaum profitieren
18.12.2025

Die Politik senkt die Mehrwertsteuer in der Gastronomie - wird der Restaurantbesuch damit endlich wieder erschwinglicher? Wohl kaum....

DWN
Politik
Politik Trumps Rede an die Nation: Eigenlob und Schweigen im Walde
18.12.2025

Zwischen Weihnachtsbäumen und Selbstlob inszeniert Donald Trump seine Rede an die Nation als Erfolgsgeschichte. Er verspricht...

DWN
Politik
Politik EU-Gipfel in Brüssel: Streit um russisches Vermögen und Mercosur-Freihandelsabkommen
18.12.2025

In Brüssel beginnt ein EU-Gipfel, der über Milliarden und Handel entscheidet. Es geht um festgesetztes russisches Vermögen, die...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: Kryptowährung für den Euroraum kommt – EU-Finanzminister ebnen den Weg
18.12.2025

Die EU-Finanzminister haben sich zweieinhalb Jahre nach dem Start des Gesetzesverfahrens auf eine Kryptowährung für die Eurozone...