Politik

EU-Experte bestätigt Verbindung von AstraZeneca-Stoff zu Gehirn-Thrombosen

Ein führender Vertreter der Europäischen Arzneimittelbehörde hat eine Verbindung zwischen dem AstraZeneca-Impfstoff und Gehirn-Thrombosen ausgemacht. Das ändert aber nichts daran, dass der Handelsname des AstraZeneca-Impfstoffs von der Behörde trickreich in „Vaxzevria“ umbenannt wurde.
06.04.2021 14:50
Lesezeit: 1 min
EU-Experte bestätigt Verbindung von AstraZeneca-Stoff zu Gehirn-Thrombosen
Eine Ampulle des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca wird in einer Arztpraxis aus einer Packung entnommen. Erste Arztpraxen in Brandenburg haben mit Impfungen gegen das Coronavirus begonnen. (Foto: dpa) Foto: Hannibal Hanschke

Ein führender Vertreter der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) hat eine Verbindung zwischen dem AstraZeneca-Impfstoff und Gehirn-Thrombosen ausgemacht. „Meiner Meinung nach können wir jetzt sagen, dass es eine klare Verbindung zum Impfstoff gibt“, erklärte der Chef der Impfstoff-Analyse-Abteilung der EMA, Marco Cavaleri, am Dienstag in der italienischen Zeitung „Il Messaggero“. „Allerdings kennen wir immer noch nicht die Ursache der Reaktion.“ So werde die EMA wohl in dieser Woche auch noch keine Alters-Empfehlung geben können, wem der Stoff gespritzt werden solle. AstraZeneca war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Das Unternehmen hat bislang erklärt, Studien hätten keine erhöhte Thrombose-Gefahr gezeigt.

Die EMA wiederum betont stets, dass die Vorteile einer Impfung mit AstraZeneca die Risiken deutlich überwögen. Sie geht derzeit gut 40 Berichten zu Thrombosen nach. Am Mittwoch will die EMA über Resultate der Nachforschungen berichten. Auch die Weltgesundheitsbehörde (WHO) hat sich für Impfungen mit Astrazeneca ausgesprochen. In Europa wurden mehr als neun Millionen Menschen bislang mit dem Stoff geimpft.

Mehrere Länder – darunter Deutschland – empfehlen die Impfung mit AstraZenca inzwischen nicht mehr für jüngere Menschen. Die Thrombose-Fälle treffen in erster Linie Frauen.

Die EMA hat mittlerweile entschieden, dass der Handelsname „COVID-19-Impfstoff AstraZeneca“ in „Vaxzevria“ umbenannt wird (HIER), was das Vertrauen in die EMA nicht unbedingt erhöht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Teamführung 2026: Was Führungskräfte jetzt wirklich brauchen
28.12.2025

Viele Führungskräfte starten 2026 mit neuen Vorsätzen – doch der Alltag frisst schnell jede Veränderung. Welche Self- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Über den Wolken: Sky City 1000 – eine Zukunftsvision gegen Wohnraummangel
28.12.2025

Die japanische Hauptstadt Tokio wächst – schneller als die Stadt es verkraftet. Allein 2024 kamen zehntausende Menschen hinzu, im...

DWN
Technologie
Technologie Batteriespeicher: Warum RWE den Takt für Europas Netze vorgibt
28.12.2025

Ein deutscher Energiekonzern baut in Wales den größten Batteriespeicher Großbritanniens und verschiebt damit die Kräfteverhältnisse in...

DWN
Panorama
Panorama DWN-Wochenrückblick KW 52: Die wichtigsten Analysen der Woche
28.12.2025

Im DWN Wochenrückblick KW 52 fassen wir die zentralen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen der vergangenen Woche zusammen....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Jahreswagen, Vorführwagen, Tageszulassung: So sparen Sie beim Autokauf
28.12.2025

Wer beim Auto kaufen sparen will, muss nicht zwingend zum alten Gebrauchten greifen. Jahreswagen, Vorführwagen und Tageszulassung wirken...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Föderale Modernisierungsagenda: 200-Punkte-Programm für Bürokratieabbau – ist das der große Wurf?
28.12.2025

Bund und Länder haben ein Paket beschlossen, das den Staat schlanker und schneller machen soll. Über 200 Maßnahmen zielen auf Bürger,...

DWN
Politik
Politik Steuern, Deutschlandticket, Musterung – die Änderungen 2026 im Überblick
27.12.2025

2026 bringt spürbare Änderungen bei Lohn, Rente, Steuern und Alltag. Manche Neuerungen entlasten, andere verteuern Mobilität oder...

DWN
Panorama
Panorama Keine Monster, keine Aliens: Prophezeiungen für 2025 erneut widerlegt
27.12.2025

Düstere Visionen und spektakuläre Vorhersagen sorgen jedes Jahr für Schlagzeilen – doch mit der Realität haben sie meist wenig zu...