Politik

Militär-Manöver: Russland verhängt Flugbeschränkungen für Teile der Krim und des Schwarzen Meeres

Russland hat eine Beschränkung der Flüge über der Krim und dem Schwarzen Meer durchgeführt. Auslöser dieser Aktion ist die Tatsache, dass die Schwarzmeerflotte ein Manöver durchführt.
21.04.2021 11:30
Aktualisiert: 21.04.2021 11:30
Lesezeit: 1 min
Militär-Manöver: Russland verhängt Flugbeschränkungen für Teile der Krim und des Schwarzen Meeres
Der russische Präsident Wladimir Putin (2.v.r.), der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu (2.v.l.) und der Generalstabschef der russischen Streitkräfte Waleri Gerassimow (r). (Foto: dpa) Foto: Mikhail Klimentyev

Laut einer NOTAM-Warnung (Notice to Airmen-Warnung) hat Russland die Luftfahrt über Teile der Krim und des Schwarzen Meeres vorübergehend eingeschränkt. „Das Gebiet wurde vorübergehend als gefährlich für Flugzeugflüge eingestuft“, heißt es im NOTAM-Dokument. Die Zone der Flugbeschränkung umfasst einige Gebiete über dem südlichen Teil der Krim, von Sewastopol bis Feodosia, den an die Südküste der Krim angrenzenden Hoheitsgewässern und einem Teil der internationalen Gewässer des Schwarzen Meeres, teilt der Elena Teslova vom englischsprachigen Dienst der Nachrichtenagentur Anadolu mit.

Am 14. April gab Russland bekannt, dass es die Möglichkeit des Durchgangs ausländischer Kriegsschiffe durch seine Hoheitsgewässer im Schwarzen Meer vom 24. April bis 31. Oktober 2021 ausgesetzt hat. Der Schritt kam einen Tag, nachdem der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte, Russland ergreife „Maßnahmen als Reaktion auf Drohungen der NATO“.

In einer separaten Erklärung teilte der stellvertretende Außenminister Sergej Rjabkow mit, dass die Beschränkungen nur für Kriegsschiffe gelten, nicht für Handels- und Zivilschiffe. Beschränkungen für die Nutzung ukrainischer Häfen am Asowschen Meer sowie für den Handel und die zivile Schifffahrt in der Region bestehen nicht.

Mehr als 20 Kriegsschiffe der Schwarzmeerflotte führten nach der NOTAM-Warnung gemeinsame Übungen mit Sukhoi Su-25-Kampfflugzeugen aus dem südlichen Militärbezirk durch. Kreml-Sprecher Dmitry Peskov bezeichnete die Flugbeschränkungen in einer Pressekonferenz am Dienstag als ,absolut normale Weltpraxis‘“, berichten die russische Nachrichtenagentur „Interfax“ und die „Moscow Times“ übereinstimmend. Trotzdem bezeichnete das US-Außenministerium den Schritt Russlands als „Eskalation“.

Angesichts der wachsenden Spannungen mit Russland hat die Ukraine ein Gesetz für eine vereinfachte Einberufung von Reservisten in Kraft gesetzt. Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete das Gesetz am Mittwoch, das vom Parlament im März verabschiedet worden war und eine Verstärkung der Armee ohne Ankündigung einer Mobilmachung möglich macht. „Dies wird es ermöglichen, die militärischen Einheiten aller Streitkräfte schnell mit Reservisten aufzustocken und damit ihre Kampfkraft bei militärischen Aggressionen deutlich zu erhöhen“, teilte das Präsidialamt mit. Die Regierung in Kiew, ihre westlichen Verbündeten und die Nato werfen Russland einen massiven und „provokativen“ Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ostukraine vor. Russland warf seinerseits am Mittwoch der Ukraine und der Nato vor, ihre militärischen Vorbereitungen voranzutreiben, wie die Nachrichtenagentur RIA meldete. Das Außenministerium habe zugleich die Ukraine und die Nato aufgefordert, von Handlungen abzusehen, die zu einer Eskalation führen könnten. Russland hatte zuletzt den USA und der Nato Provokationen im Schwarzen Meer vorgeworfen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Prognose: Startet die deutsche Wirtschaft 2026 endlich durch?
25.12.2025

Drei Jahre Flaute, kaum Wachstum – doch 2026 könnte die deutsche Wirtschaft endlich drehen. Prognosen deuten auf leichte Erholung,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Zahlungen per Smartphone steigen sprunghaft an
25.12.2025

Immer mehr Menschen zücken zum Bezahlen das Smartphone. Hinter den allermeisten Transaktionen stecken heute noch Debitkarten. Das könnte...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenpleite: Was passiert mit meinem Geld?
25.12.2025

Es ist eine tiefe Angst vieler Menschen – die eigene Bank, der man sein Erspartes anvertraut hat, geht bankrott. Erfahren Sie hier, wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Stablecoins vs. Digitaler Euro: Wie digitales Geld den globalen Zahlungsverkehr verändert
25.12.2025

Digitale Zahlungsmittel gewinnen zunehmend an Bedeutung und verändern, wie Geld transferiert und gespeichert wird. Stablecoins dringen in...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Debt im Fokus: Steigt das Risiko einer Finanzkrise an den US-Börsen?
25.12.2025

Die jüngsten Insolvenzen in der Autoindustrie haben an den internationalen Finanzmärkten eine neue Debatte über versteckte Risiken im...

DWN
Panorama
Panorama Initiative Jobsuche: Weshalb die Weihnachtszeit perfekt ist
25.12.2025

Während viele glauben, der Arbeitsmarkt schlummere zum Jahresende, öffnen sich gerade jetzt heimlich Türen. Eine erfahrene Coachin...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Tech-Aktien: Tech-Konzerne überflügeln Börsen und gewinnen neue Dominanz
25.12.2025

Die rasant steigenden Bewertungen der US-Techkonzerne verschieben die Kräfteverhältnisse an den globalen Finanzmärkten. Doch wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte zum Jahresende: Wie sich Anleger zwischen Rallye und Korrekturgefahr absichern
24.12.2025

Zum Jahresende verdichten sich an den globalen Finanzmärkten die Signale für Chancen, Risiken und mögliche Wendepunkte. Stehen Anleger...