Politik

Paukenschlag in Nahost: Saudi-Arabien schickt Geheimdienstchef zu Gesprächen nach Syrien

Bislang unbestätigten Berichten zufolge bereitet Saudi-Arabien eine Normalisierung in den Beziehungen zu Syrien vor. In die geopolitische Situation des Nahen Ostens kommt Bewegung.
05.05.2021 17:51
Aktualisiert: 05.05.2021 17:51
Lesezeit: 1 min
Paukenschlag in Nahost: Saudi-Arabien schickt Geheimdienstchef zu Gesprächen nach Syrien
Syriens Präsident Baschar al Assad. (Foto: dpa) Foto: -

Der Chef des saudischen Geheimdienstes ist Berichten mehrerer Medien zufolge am Montag zu Gesprächen nach Damaskus gereist. Dem Guardian zufolge könnte das Treffen General Humaidans mit seinem syrischen Kollegen General Mamlouk eine Normalisierung in den Beziehungen einleiten, welche schon kommende Woche nach dem islamischen Fastenmonat Ramadan verkündet werden könnte.

Beide Länder verfügen seit 2012 über keine Botschaften mehr im jeweils anderen Land. Grund für den diplomatischen Bruch war der Ausbruch des Stellvertreterkrieges in Syrien im Jahr 2011, in dessen Verlauf Saudi-Arabien auf der Seite der Gegner des syrischen Präsidenten Assad stand.

Die Annäherung Saudi-Arabiens wäre – sollte sie Bestand haben – ein wichtiger Sieg für Assad wie auch für den Frieden im Nahen Osten insgesamt. Syrien leidet unter massiven Wirtschaftssanktionen der USA, zudem werden die Ölquellen im Nordosten des Landes von US-Truppen besetzt. Diese sollen das dort geförderte Öl in die Türkei verkaufen, weshalb vor einigen Wochen ein entsprechender Umschlagplatz im Norden des Landes von russischen und syrischen Flugzeugen zerstört wurde.

Syrien konnte darüber hinaus in den vergangenen Monaten zaghafte diplomatische Verbindungen in die Golfmonarchien knüpfen, welche in der Etablierung einer Botschaft in Syrien durch das Emirat Abu Dhabi im vergangenen Jahr gipfelten.

Auffällig ist, dass die Gespräche zwischen den beiden Ländern zu einer Zeit stattfinden, in der Saudi-Arabien auch Kontakte zum langjährigen Rivalen Iran sucht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Postzentrum Frankfurt: Noch fließt die Paketflut aus China
26.11.2025

Briefe waren gestern, die Luftpost am Frankfurter Flughafen wird von kleinen Warensendungen aus Fernost dominiert. Doch das könnte sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-Bankenregulierung: Neue Regelungen setzen Europas Institute unter Druck
26.11.2025

Die europäische Bankenaufsicht ringt derzeit mit der Frage, wie sich Regulierung und Wettbewerbsfähigkeit neu austarieren lassen, ohne...

DWN
Politik
Politik Umfrage: Deutsche gegen militärische Führungsrolle in Europa
25.11.2025

Rente, Bürgergeld, Wehrdienst – bei solchen Themen ist die Stimmung der Bürger gut erforscht. Für die Außenpolitik gilt das hingegen...

DWN
Politik
Politik Lawrow zu Europa: "Ihr hattet eure Chancen, Leute"
25.11.2025

Haben sich die Ukraine und die USA geeinigt? Europa jedenfalls habe seine Chance verspielt, den Ukrainekonflikt politisch zu entschärfen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Biotech-Unternehmen wandern aus: Europa verliert 13 Mrd. Euro an die USA
25.11.2025

Europas Biotech-Branche steht an einem Wendepunkt, weil zentrale Finanzierungsquellen immer seltener im eigenen Markt zu finden sind....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeitsmarkt 2030: Diese Fachkräfte werden in fünf Jahren gebraucht
25.11.2025

Automatisierung, KI und Klimawandel verändern den globalen Arbeitsmarkt rasant. Bis 2030 entstehen Millionen neuer Jobs, doch viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft KI-Blase: Experten warnen vor wachsenden Risiken am Markt
25.11.2025

Die Finanzmärkte stehen unter spürbarer Spannung, während Anleger die Dynamik rund um künstliche Intelligenz bewerten. Doch weist die...

DWN
Finanzen
Finanzen Doppelbesteuerung Rente: Ob Sie betroffen sind und was Sie tun können!
25.11.2025

In Deutschland müssen auch Rentner ihre Rente versteuern, weil Renten als Einkünfte gewertet werden, obwohl Arbeitnehmer bereits im...