Einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Latana zufolge im Rahmen des „Democracy Perception Index“ (DPI) sehen die Deutschen in den USA eine größere Bedrohung als in China oder Russland. Der „SPIEGEL“ wörtlich: „Demnach sind rund ein Drittel der Deutschen (36 Prozent) der Meinung, dass der Einfluss der USA eine größere Bedrohung für die Demokratie in Deutschland darstellt als der Chinas (33 Prozent) oder Russlands (29 Prozent). Jeder Zweite (51 Prozent) sieht den Einfluss des Landes auf die globale Demokratie als eher negativ, gut ein Drittel (32 Prozent) als positiv.“
Die „Frankfurter Rundschau“ berichtet übereinstimmend mit dem „SPIEGEL“: „Aus der Umfrage, die im Frühjahr 2021 durchgeführt wurde, geht hervor, dass gut 36 Prozent der Deutschen im Einfluss der USA eine Bedrohung für die Demokratie sehen. Die Bevölkerung in Deutschland hält die USA in dieser Frage somit für bedrohlicher als beispielsweise China (33 Prozent) oder Russland (29 Prozent). Auch der US-Einfluss auf die globale Demokratie wird eher kritisch gesehen. Mit 51 Prozent äußerte jeder zweite der Befragten Bedenken. Nur gut 32 Prozent stehen dem Einfluss der Vereinigten Staaten positiv gegenüber.“
Der DWN-Kolumnist Bernd Murawski erörtert in einer aktuellen Analyse, ob es besser wäre für Deutschland, sich von den USA zu lösen (Mehr HIER). Er zieht folgendes Fazit: „Um ihre Glaubwürdigkeit wiederzugewinnen, müssen die USA ihre prinzipielle Haltung ändern. In diesem Sinn äußerte sich Henry Kissinger, als er die Regierung seines Landes zu einer Anerkennung der Realitäten aufrief. Die primäre Aufgabe sei eine Normalisierung der Beziehungen zu China, da dessen Aufstieg nicht verhindert werden kann. Anstatt an ihrem Dominanzanspruch festzuhalten, sollten die USA Schritte zu einer multipolaren Ordnung unterstützen, zumal die chinesische Führung keine Ambitionen auf Weltherrschaft zeige. Zugleich würde das Arsenal verschwinden, mit dem Deutschland in der Position eines Vasallen gehalten wird.“
Die Deutschen lehnen einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2017 zufolge die von den USA gegen Russland verhängten Strafmaßnahmen mehrheitlich ab. 83 Prozent der Befragten seien gegen die vom US-Kongress beschlossenen Wirtschaftssanktionen, berichtete der „Spiegel“ unter Berufung auf die Erhebung. Sechs Prozent stimmten ihnen zu. Mehr als drei Viertel der Befragten waren der Ansicht, dass es den USA in Wahrheit darum geht, durch die Sanktionen die Position ihrer eigenen Wirtschaft zu stärken (Mehr HIER).