Deutschland

Spahn feiert Impfrekord: 1,35 Millionen Menschen an einem Tag

Lesezeit: 2 min
14.05.2021 11:29  Aktualisiert: 14.05.2021 11:29
Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mitteilte, wurden am Mittwoch und Donnerstag zusammen fast 2 Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft. Indes ist die Inzidenz erstmals seit März unter 100 gesunken.
Spahn feiert Impfrekord: 1,35 Millionen Menschen an einem Tag
Jens Spahn, Bundesminister für Gesundheit. (Foto: dpa)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Deutschland sind am Mittwoch so viele Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden wie noch nie. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag (Stand: 09.35 Uhr) wurden an dem Tag 1.353.453 Impfspritzen gesetzt, an Christi Himmelfahrt waren es 408.260. Wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Twitter mitteilte, wurden damit an beiden Tagen zusammen fast 2 Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft.

Damit seien 35,9 Prozent (29,8 Millionen) der Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft und 10,6 Prozent (8,8 Millionen) voll geschützt. Laut RKI hatte es vor dem neuen Tagesrekord in den vergangenen Wochen bereits drei Tage gegeben, an denen über eine Million Impfspritzen gesetzt wurden. Insgesamt wurden demnach bis einschließlich Donnerstag etwa 38,6 Millionen Impfdosen verabreicht.

Mehr zum Thema: Die Unbedenklichkeit der Corona-Impfstoffe ist nicht bewiesen

Je nach Bundesland variiert die Impfquote. Die höchste Quote an mindestens Erstgeimpften hat das Saarland mit 40,4 Prozent. Sachsen liegt mit 31,1 Prozent leicht hinter den anderen Bundesländern zurück.

Die Impfkampagne in Deutschland hatte Ende vergangenen Jahres begonnen. Zunächst waren Menschen über 80, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen und medizinisches Personal an der Reihe. Unter anderem werden auch chronisch Kranke mit erhöhtem Risiko für einen schweren und tödlichen Verlauf bevorzugt geimpft.

Corona-Inzidenz sinkt wieder unter 100

In Deutschland ist die Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit dem 20. März bundesweit wieder unter 100 gefallen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) registrierte am Freitag den Wert 96,5 (Vortag 103,6). Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI 11.336 weitere Corona-Fälle binnen eines Tages. Das sind 7149 nachgewiesene Neuinfektionen weniger als am Freitag vor einer Woche - allerdings dürften die Zahlen wegen des Feiertags am Donnerstag nicht vergleichbar sein.

Gesundheitsminister Jens Spahn mahnte trotz der erfreulichen Tendenz zur Vorsicht. "Wie der Juli und August werden, das entscheidet sich in den nächsten sechs Wochen", sagte der CDU-Politiker im Impfstoff-Verteilzentrum der Bundeswehr im niedersächsischen Quakenbrück. Er appellierte an Bundesländer und Kreise, die Innengastronomie erst ab Inzidenzen unter 50 zu öffnen.

Die Grenze für die bundesweite "Notbremse" mit Ausgangs- und schärferen Kontaktbeschränkungen ist ein Wert von 100. Liegt er konstant darunter sind Öffnungsschritte möglich. Daher hatten am Dienstag etliche Bundesländer Lockerungen für Handel, Tourismus und Außengastronomie beschlossen.

Ein Grund für das Sinken seien neben den Vorsichtsmaßnahmen und Corona-Beschränkungen auch die zunehmenden Impfungen, sagte er. Bis Ende Mai werde der Schwerpunkt auf den Zweitimpfungen liegen, betonte der Gesundheitsminister. Grund sei, dass nun Menschen, die vor Wochen geimpft wurden, den vollen Impfschutz erhalten müssten. Ab Juni, wenn die Zahl der gelieferten Impfdosen stark steigen werde, würden dann wieder Erstimpfungen in den Vordergrund rücken.

Mit Blick auf den Sommerurlaub warnte Außenminister Heiko Maas, dass es eine weitere Rückholaktion für gestrandete Urlauber wie 2020 nicht geben werde. "Wenn sich in bestimmten Ländern die Pandemielage verschlechtern sollte, darf das heute, im Jahr 2021, anders als noch im vergangenen Jahr, niemanden mehr überraschen", sagte der SPD-Politiker der Funke Mediengruppe. Jeder einzelne habe Erfahrung mit dem Virus gesammelt. "Auch die Reiseveranstalter und Fluggesellschaften hatten Gelegenheit, sich auf die Situation einzustellen."

Das RKI meldete, dass binnen 24 Stunden weitere 190 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus starben. Regional sind die Zahlen immer noch sehr unterschiedlich. Thüringen ist mit einer Inzidenz von 148,5 vor Sachsen (133,9) weiter das Bundesland mit dem höchsten Wert. Die niedrigste Inzidenz registriert weiterhin Schleswig-Holstein mit 42,8. Neun der 16 Bundesländer haben inzwischen den wichtigen Wert von 100 unterschritten. Dagegen liegt in Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Sieben-Tage-Inzidenz zum Teil knapp darüber.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...

DWN
Politik
Politik Vom Kriegsrisiko bis zur politischen Krise: Chameneis Erbe und Irans Zukunft
16.04.2024

Die politische Landschaft des Irans ist geprägt von Unsicherheit und potenziellen Umwälzungen. Während sich die Diskussionen über die...

DWN
Politik
Politik Eskalation im Nahen Osten: Israel plant wohl Antwort auf iranischen Drohnenangriff
16.04.2024

Die Spannungen im Nahen Osten spitzen sich zu, nachdem der Iran Israel mit Raketen attackiert hat. Welche Optionen hat Israel? Wie reagiert...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Politik
Politik Ampel-Regierung bringt Reform des Klimaschutzgesetzes und Solarpaket auf den Weg
15.04.2024

Mehr Solarkraft und neue Leitlinien beim Klimaschutz: SPD, Grüne und FDP haben sich auf eine Reform des umstrittenen Klimaschutzgesetzes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Marktflaute bei E-Autos: Tesla plant massiven Stellenabbau
15.04.2024

Nach Jahren des schnellen Wachstums hat sich Markt für Elektroautos deutlich abgekühlt. Nun will Tesla-Chef Elon Musk im großen Stil...