Politik

Belgien: Behörden fahnden nach rechtsextremen Soldaten – Er soll mit Anschlägen gegen Staat und Virologen gedroht haben

Ein belgischer Berufssoldat, der mit Anschlägen gegen den Staat und gegen einen Virologen gedroht haben soll, befindet sich auf der Flucht. Gegen Corona-Maßnahmen und Impfstoffe zu sein, gehe allzu oft mit Gewaltverherrlichung und rohem Rassismus einher, schrieb der bedrohte Virologe in der Nacht zu Mittwoch auf Twitter.
19.05.2021 16:21
Aktualisiert: 19.05.2021 16:21
Lesezeit: 1 min

Die Polizei in Belgien sucht in einer großangelegten Fahndung nach einem mutmaßlich Rechtsextremen, der einen bekannten flämischen Virologen mit dem Tod gedroht hat, so die dpa. Der Berufssoldat Jürgen Conings habe einen Abschiedsbrief hinterlassen, in dem er staatlichen Strukturen und mehreren Personen mit einem Anschlag drohte, sagte ein Sprecher der Bundesanwaltschaft der Nachrichtenagentur Belga zufolge. Es werde vermutet, dass der 46-Jährige unter anderem mit einem Raketenwerfer und einem Maschinengewehr bewaffnet sei.

Die Polizei sucht seit Dienstagnachmittag nach dem Mann und schließt nicht aus, dass er ins Ausland flieht. Belgien grenzt unter anderem an Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Der belgische Justizminister Vincent Van Quickenborne sagte dem Bericht zufolge dem belgischen Sender VTM, dass sich die Hinweise gehäuft hätten, wonach der Mann eine akute Bedrohung sei. Der 46-Jährige steht aufgrund seiner rechtsextremen Sympathien wohl seit längerer Zeit auf einer Terroristenliste der belgischen Anti-Terror-Behörde Ocam. In den sozialen Medien soll er durch eine Verherrlichung des Nationalsozialismus und als „Gegner der Corona-Maßnahmen“ in Erscheinung getreten sein, behaupten die Medien.

Die Ermittler fanden mutmaßlich das Auto des Verdächtigen in einem Waldstück der Nähe der Ortschaft Dilsen-Stolkkem an der belgisch-niederländischen Grenze. Einem Förster war der Wagen am Dienstagabend aufgefallen. In seinem Auto wurden mehrere schwere Waffen, darunter eine P90-Maschinenpistole des belgischen Waffenherstellers FN Herstal und Munition, die kugelsichere Westen durchdringen kann, so „ad.nl“. Der Zeitung „Standaard“ zufolge soll sich auch ein Raketenwerfer unter den Waffen befinden. Der Verdächtige soll die Waffen aus einer Kaserne gestohlen haben.

Der Virologe Marc Van Ranst und seine Familie wurden Belga zufolge zwischenzeitlich an einen sicheren Ort gebracht. Gegen Corona-Maßnahmen und Impfstoffe zu sein, gehe allzu oft mit Gewaltverherrlichung und rohem Rassismus einher, schrieb der Virologe in der Nacht zu Mittwoch auf Twitter.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Russlands Desinformationskampagnen: Wie Europa gegen Putins Trolle kämpft
06.12.2025

Europe wird zunehmend Ziel digitaler Einflussoperationen, die gesellschaftliche Stabilität, politische Prozesse und wirtschaftliche...

DWN
Immobilien
Immobilien Baufinanzierung Zinsen: Entwicklung des Bauzinses 2025 - und wie es 2026 weitergeht
06.12.2025

Nachdem die Zinsen – darunter der Bauzins – in Deutschland seit 2019 eine gewisse Schieflage erreicht haben, scheint nun Ruhe...

DWN
Finanzen
Finanzen Marktausblick 2026: Internationale Aktien und Small-Cap-Aktien sind am besten positioniert
06.12.2025

KI treibt Teile der Weltwirtschaft nach vorn, während andere Branchen stolpern. Gleichzeitig locken Staaten mit neuen Ausgabenprogrammen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schiene unter Druck: Expertenrunde soll Bahnverkehr stabilisieren
06.12.2025

Wegen anhaltender Probleme im Zugverkehr arbeitet eine neue Taskforce an kurzfristigen Lösungen für mehr Pünktlichkeit und Stabilität...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Automobilindustrie erholt sich: Nachfrage kehrt zurück
06.12.2025

Die europäischen Neuzulassungen ziehen spürbar an und signalisieren eine langsame, aber stabile Erholung der Automobilindustrie. Doch...

DWN
Technologie
Technologie Bidirektionales Laden in Schweden: E-Autos und Solaranlagen bieten neue Energie für Haushalte
06.12.2025

In Schweden entwickelt sich eine neue Form der dezentralen Energieversorgung, bei der Haushalte Strom selbst erzeugen und intelligent...

DWN
Politik
Politik Benelux-Einigung: Wie ein radikaler Zusammenschluss Europa herausfordern würde
06.12.2025

Mitten in einer Phase wachsender geopolitischer Spannungen nehmen belgische Politiker eine Vision wieder auf, die lange undenkbar schien...

DWN
Politik
Politik Trumps US-Sicherheitsstrategie und die Folgen für Europa
05.12.2025

Donald Trumps neue US-Sicherheitsstrategie rückt Europa ins Zentrum – allerdings als Risiko. Das 33-seitige Papier attackiert...